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Bericht über das 1. Quartal 2019 der eigenbetriebsähnlichen Einrichtung Aachener Stadtbetrieb


Letzte Beratung
Dienstag, 18. Juni 2019 (öffentlich)
Federführend
Aachener Stadtbetrieb
Originaldokument
http://ratsinfo.aachen.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=20094

Erläuterungen:

  1. Einleitung

Nach § 16 der Betriebssatzung des Aachener Stadtbetriebes hat die Betriebsleitung den Oberbürgermeister, die Stadtkämmerin sowie den Betriebsausschuss halbjährlich über die Entwicklung der Erträge und Aufwendungen sowie über die Abwicklung des Vermögensplans zu unterrichten. Nach § 7 Abs. 2 der Betriebssatzung sind der Stadtkämmerin zudem die Vierteljahresübersichten zuzuleiten.

Die Gegenüberstellung der Plan- und Istwerte der Erträge, kumulierten Aufwendungen und Investitionen des dritten Quartals 2019 sowie ein Forecast für das Jahr 2019 erfolgt in einer tabellarischen Aufstellung. Zur näheren Erläuterung der Ist-Werte und Plan-Abweichungen wird in diesem Bericht textlich detailliert auf die verschiedenen Positionen eingegangen.

  1. Erträge 1. Quartal 2019

Erläuterungen zur Ertragsentwicklung im 1. Quartal 2019

  • Umsatzerlöse (ohne Betriebskostenzuschuss)

Gemessen an der Planvorgabe konnte im ersten Quartal 2019 der erwartete Umsatzerlös um 149 T€ überschritten werden. Im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres kann ebenfalls ein Mehrerlös von 204 T€ verzeichnet werden. Der größte Anteil der Umsatzerlöse liegt in den Erlösen aus dem Verkauf von Altpapier. Diese betragen ca. 66 % der Erlöse aus Drittgeschäften. Die hohe Abweichung zum Vorjahreswert des ersten Quartals 2018 liegt vor allem darin begründet, dass die Nebenentgelte der Dualen Systeme im laufenden Geschäftsjahr pünktlich im März verbucht worden sind, während im Vorjahr diese erst im zweiten Quartal verbucht wurden. Aufgrund dessen wird sich die Abweichung im zweiten Quartal 2019 wieder relativieren. Ein weiterer Grund für die Abweichung ist der gestiegene Papierpreis. Im Laufe des Vorjahres ist der Preis für Papier stark gefallen während der Marktwert in 2019 wieder ansteigt.

Weitere relevante Position bei den Umsatzerlösen sind die Erlöse der Straßenunterhaltung (32 T€) und die Erlöse der Werkstatt (22 T€). Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist in diesen Positionen ein geringer Rückgang der Erlöse zu verzeichnen.

Die Erlöse sind unterjährig kritisch zu beobachten, da insbesondere die Entwicklung auf dem Papiermarkt einen entscheidenden Einfluss auf die Einhaltung der Planvorgabe hat. Aus heutiger Sicht wird der Planwert des Geschäftsjahres 2019 leicht überschritten werden.

  • Sonstige betriebliche Erträge

Im ersten Quartal des Jahres wurde die Position der sonstigen betrieblichen Erträge im Vergleich zum Planwert um 23 T€ überschritten. Im Vergleich zum Vorjahreswert ist hier eine Minderung der Einnahmen von 66 T€ zu verzeichnen. Dies liegt vor allem an den hohen Verkaufserlösen von Anlagevermögen im ersten Quartal 2018. Die geringe Abweichung zum Planwert 2019 resultiert aus einer Versicherungserstattung aufgrund eines Unfallschadens.

  • Fazit

Insgesamt wurden die Planvorgaben des ersten Quartals um ca. 172 T€ überschritten, was einer Planerfüllung von 127 % entspricht. Aus heutiger Sicht ist davon auszugehen, dass die Planvorgabe der Erträge insgesamt für das Jahr 2019 mindestens eingehalten werden können. Maßgeblichen Einfluss auf die Planerfüllung haben die unterjährig schwankenden Marktpreise für das Altpapier. Durch das interne Berichtswesen wird daher die Entwicklung der Erträge permanent verfolgt.

  1. Aufwendungen 1. Quartal 2019

  • Materialaufwand

Der Planwert des ersten Quartals für die Position Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wurde fast vollständig erreicht. Es wird am Ende des ersten Quartals eine Planabweichung von -76 T€ verzeichnet, was einer Abweichung von -2 % entspricht. In dieser Position schlagen vornehmlich die Kosten für Kraftstoffe mit rund 275 T€ für das erste Quartal 2019 zu Buche, so dass die Entwicklung der Marktpreise für Diesel hier wesentlichen Einfluss nimmt. Im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahrs haben sich die Ausgaben für die Kraft- und Betriebsstoffe um 25 T€ erhöht. Weitere größere Positionen sind die Aufwendungen für Werkstattmaterialien und Bau- und Schüttstoffe mit jeweils rund 53 T€.

Die Aufwendungen der bezogenen Fremdleistungen beruhen hauptsächlich auf den Gebühren für die thermische Abfallverwertung, welche sich im ersten Quartal auf ca. 2.341 T€ belaufen. Durch die Erhöhung der Abfallgrundgebühr der ZEW liegt der Aufwand 233 T€ höher als im Vorjahr. Weitere relevante Positionen sind Reparaturaufträge an Fachwerkstätten (209 T€) und vergebene Fremdleistungen für verschiedene Handwerksleistungen, wie zum Beispiel Schlosserarbeiten, Sanitärinstallationen, Schädlingsbekämpfung, etc. (109 T€). Bei den Fremdleistungen im Bereich Garten- und Landschaftsbau (49 T€) handelt es sich hauptsächlich um Baumpflegearbeiten und Beseitigungen von Sturmschäden. Insgesamt wurde der Planwert des Quartals für die Fremdleistungen um 11 T€ unterschritten.

Erfahrungsgemäß liegen die Kosten in den folgenden Quartalen höher als im Ersten. Dies trifft im Besonderen auf die Abfallwirtschaft, Grün- und Freiflächenpflege und die Straßenunterhaltung zu. Die Ausschöpfung des Planwerts für den Materialaufwand gesamt liegt im ersten Quartal 2019 bei 97 %, was einer Planabweichung von -87 T€ entspricht. Im Planwert des Quartals ist bereits eine saisonal bedingte Schwankung kalkuliert. Es ist aus heutiger Sicht davon auszugehen, dass der Planwert des Jahres mindestens vollständig ausgeschöpft wird.

  • Personalaufwand

Die Personalkosten des ersten Quartals 2019 unterschreiten den Planwert um 98 T€. Im Vergleich zum Quartalswert des Vorjahres können wir eine Steigerung des Aufwands um 288 T€ verzeichnen. Durch die für April festgelegte Tarifsteigerung um ca. 3 % wird diese Position den Jahresplanwert voraussichtlich übersteigen.

  • Abschreibungen

Der Quartalswert von 916 T€ für die handelsrechtlichen Abschreibungen beruht auf einer Hochrechnung, da die Veränderungen des Anlagespiegels abschließend im Jahresabschluss gebucht werden und somit erst zu diesem Zeitpunkt die endgültigen Abschreibungsbeträge feststehen. Durch die Auflösung des Festwerts für die Abfallgefäße des Stadtbetriebs hat sich der Aufwand auch rückwirkend auf das Jahr 2018 deutlich erhöht. Es ist davon auszugehen, dass der Planwert des Jahres 2019 vollständig ausgeschöpft wird.

  • Zinsaufwand

Der Aufwand für Zinsen und Tilgung des Darlehens der Stadt Aachen an den Aachener Stadtbetrieb wird halbjährlich gezahlt, in 2019 erfolgte die Buchung erstmalig bereits im ersten Quartal. Dies ist der Grund für die Abweichung zum Quartalswert des Vorjahres.

  • Sonstiger betrieblicher Aufwand

Der Planansatz des sonstigen betrieblichen Aufwands wurde für das erste Quartal 2019 zu 92 % ausgeschöpft. Dies bedeutet eine Unterschreitung des Planansatzes um 85 T€. Die relevanten Positionen des sonstigen betrieblichen Aufwands sind die Miet- und Leasingkosten (661 T€), wovon 310 T€ auf die Leasingrate für das Gebäude Madrider Ring fallen, EDV-Kosten (184 €) und Versicherungen (118 T€). Eine Überschreitung des Planwerts ist lediglich bei der Position „Versicherungen“ und „Miet- und Leasingkosten“ zu verzeichnen. Durch die Stichtagszahlungen der Versicherungsprämien liegt der Aufwand im ersten und besonders im dritten Quartal deutlich höher als in den verbleibenden Quartalen. Eine noch geringe Ausschöpfung des Planwerts wird bei der Position Instandhaltung der Gebäude verzeichnet (58 %). Dieser Wert wird sich in den folgenden Quartalen dem Planwert annähern. Der Verwaltungskostenbeitrag (796 T€) wird erst am Ende des Jahres verbucht, weswegen im ersten Quartal keine Zahlung erfolgt.

Insgesamt liegen die Aufwendungen des sonstigen betrieblichen Aufwands im ersten Quartal etwas unter dem Planwert, so dass von einer Einhaltung des Budgets bis zum Jahresende auszugehen ist.

  • Steueraufwendungen

Diese fallen unterjährig zu verschiedenen Zeitpunkten an. Insbesondere durch Zahlungen der Kfz-Steuer (24 T€) liegen die Aufwendungen im ersten und vierten Quartal deutlich höher als in den übrigen Quartalen. Die bislang verbuchten Steuern für Körperschaftssteuer und Gewerbesteuer belaufen sich auf ca. 2 T€.

  • Fazit

Die Aufwendungen liegen im ersten Quartal 2019 323 T€ unterhalb der Planwerte, welche zu 98 % ausgeschöpft wurden. Im weiteren Verlauf des Jahres ist in einigen Bereichen aufgabenbedingt mit höheren Ausgaben zu rechnen, welche anhand interner monatlicher Berichte permanent verfolgt werden. Entscheidend für die Einhaltung der Planwerte ist die Auswirkung der Tariferhöhung auf die Personalkosten. Eine belastbare Prognose wird erst nach Abschluss des dritten Quartals möglich sein.

  1. Vermögensplan 1. Quartal 2019

Die Beschaffung von Vermögen unterliegt einer klaren Budget- und Freigabestruktur. Es werden ausschließlich Anschaffungen getätigt, die zur Aufgabenerfüllung oder als Ersatz für Anlagegüter, deren Reparatur nicht mehr wirtschaftlich ist, notwendig sind. Hierzu muss seitens der fachverantwortlichen Abteilung ein genehmigungsfähiger Investitionsantrag gestellt werden.

Die Position Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen bezeichnet hier tatsächliche Rechnungseingänge im ersten Quartal 2019 für Anlagegüter.

Im Laufe des ersten Quartals erfolgte eine Bündelung und Priorisierung der Investitionsmaßnahmen, welche anschließend formal auf den Weg gebracht wurden. Je nach Investitionsvolumen oder Spezifikation des Wirtschaftsguts kann der Prozess von Ausschreibung, Submission, Vergabe und Lieferung der Leistung mehrere Wochen und Monate bis über ein Jahr hinaus andauern. Somit ergibt sich eine zeitliche Verschiebung zwischen der Mittelanmeldung und dem tatsächlichen Mittelabruf. Nach Ende des ersten Quartals beträgt die Investitionsquote lediglich 2 % (110 T€). Dem gegenüber stehen die Abschreibungen mit 916 T€ und die Einzahlungen aus Abgängen des Anlagevermögens, die am Ende des ersten Quartals lediglich 5 T€ betragen. Somit ergibt sich im Vermögensplan ein positives Saldo von 811 T€.

  1. Resümee und Quartalsergebnis

Die Entwicklung der Erlöse und Aufwendungen des Aachener Stadtbetriebes nach Abschluss des ersten Quartals entspricht nicht in allen Positionen den Erwartungen. Die Umsatzerlöse des ersten Quartals sind höher als erwartet, was hauptsächlich an der Verbuchung der Nebenentgelte liegt sowie an der positiven Preisentwicklung des Altpapiers. Die Aufwendungen für das erste Quartal liegen insgesamt bei 13.233 T€, was einer Minderausgabe von 495 T€ gegenüber dem Planwert entspricht. Im Quartalsergebnis wird mit dem im ersten Quartal gezahlten Betriebskostenzuschuss von 15.639 T€ ein vorläufiges, positives Ergebnis von 3.255 T€ verzeichnet. Dennoch gilt es die künftige Entwicklung im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres permanent zu beobachten. Hier werden, bedingt durch die saisonalen Anforderungen, höhere Ausgaben als zu Beginn des Jahres erwartet.

 

 

Beschlussvorschlag:

Der Betriebsausschuss Aachener Stadtbetrieb nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.

 

 

Anlage/n:

Daten 1. Quartalsbericht 2019


Anlagen können jeweils im Originaldokument eingesehen werden.

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Beratungsfolge

Dienstag, 18. Juni 2019öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Betriebsausschusses für den Aachener Stadtbetrieb

Art
Kenntnisnahme
Ausschuß
Betriebsausschuss Aachener Stadtbetrieb
Details
Tagesordnung