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Sachstand "Digitale Projekte" im AVV


Letzte Beratung
Donnerstag, 21. November 2019 (öffentlich)
Federführend
Aachener Verkehrsverbund
Originaldokument
http://ratsinfo.aachen.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=20780

Erläuterungen:


Wie bereits in den vergangenen Sitzungen des regionalen AVV-Beirates der Stadt Aachen berichtet, setzt sich die Verbundgesellschaft intensiv mit der Umsetzung digitaler Projekte im AVV auseinander und treibt diese unter aktiver Einbeziehung der Verkehrsunternehmen im AVV an.

Nachdem der AVV bei der Umsetzung seiner Digitalisierungsstrategie Ende 2017 mit seinem neuen elektronischen Fahrplanauskunftssystem einen wichtigen Meilenstein erreicht hat, erfolgte Anfang Oktober die Veröffentlichung der neuen und erweiterten AVV-App „avvconnect“. Die neue App-Version bietet dem Fahrgast deutlich erweiterte Funktionen wie z. B.:

Auskunft multimodaler Reiseketten (ÖPNV, Fahrrad, Pkw, Car-/Bikesharing oder im Mix)

Echtzeitrouting (alternative Fahrtmöglichkeiten gemäß Echtzeitdatenlage)

„Live-Map“ (Position der Busse und Züge nach Echtzeitdatenlage auf Karte)

Individualisierte Push-Meldungen auf das Smartphone (bei Störungen oder Verspätungen)

„Bring mich nach …“-Funktion: Schnellzielwahl für persönliche Ziele

Darüber hinaus sind perspektivisch weitere Ausbauschritte der AVV-Auskunft vorgesehen:

Einbindung weitere Mobilitätsangebote (Fahrradabstellboxen, E-Tretroller)

ÖV-Reiseassistenz (ähnlich Auto-Navigation)

Barrierefreies Routing

Für das kommende Jahr ist geplant, dass aus der App heraus zudem die Möglichkeit des Ticketerwerbs angeboten wird. Basis hierfür bildet die verbundweit einheitliche zentrale Online-Vertriebsplattform (ZVP), deren Vergabe für Herbst 2019 geplant ist. Über den konzeptionellen Umfang der ZVP wurde ebenfalls im Rahmen der vergangenen Sitzungen des regionalen AVV-Beirates der Stadt Aachen detailliert berichtet.

Der reine Ticketerwerb von bestehenden Tarifprodukten stellt hierbei nur den ersten Schritt dar. Bis Ende 2021 ist nach aktuellen Planungen der Ausbau hin zu einer verbundweit einheitlichen Mobilitätsplattform geplant, die dann die Information, Buchung, Nutzung und Abrechnung von ÖPNV, Car- und Bikesharing und weiteren Mobilitätsangeboten ermöglicht. Mit dieser Entwicklung wird eine Lösung entstehen, die öffentlichen Verkehrs- und Mobilitätskunden den Schlüssel für eine neue, zukunftsweisende Mobilität an die Hand gibt. Mit Hilfe des ID-basierten Ticketings wird eine Verknüpfung auch über die nationalen und Verbundraumgrenzen erfolgen, so dass für den Fahrgast die bisherige Tarif- und Vertriebskomplexität zunehmend wegfällt. Hierzu setzt sich die Verbundgesellschaft intensiv für die Schaffung eines internationalen ID-Ticketing-Standards ein und hat hierzu als aktiver Treiber auf NRW-Ebene die Federführung für ein geplantes Pilotprojekt unter Mitwirkung der ASEAG als regionales Verkehrsunternehmen sowie der DB Regio für den SPNV, dem NVR und VRS übernommen. Die Standardisierung des ID-Ticketings hat auch für das Verkehrsministerium NRW einen hohen Stellenwert, so dass dies als Maßnahme in der Digitalisierungsoffensive des Landes NRW verankert ist.

Bei allen Aktivitäten stehen der Kundennutzen und Servicegedanke klar im Fokus. Daher wurde und wird sich sowohl seitens der Verbundgesellschaft als auch der Verkehrsunternehmen intensiv gemeinschaftlich damit auseinandergesetzt, wie digitale Systeme aus Nutzersicht gestaltet sein müssen, damit sie eine hohe Akzeptanz erreichen. Die ZVP sichert zukünftig, dass alle eingesetzten Systeme, von Fahrplanauskunft über Mobility Broker bis hin zu verschiedenen Mobilitätsapps wie ASEAG mobil oder NRW Navigator zentral im Hintergrund vernetzt werden und somit für den Fahrgast spürbar als ein System verbundweit und für den SPNV sogar NVR-weit wahrgenommen werden. Diverse Selfservices, durch die zukünftig die eigenständige Aboverwaltung durch maßgeschneiderte Lösungen für verschiedene Nutzergruppen, wie zum Beispiel Schüler, Studierende oder Firmen, ermöglicht werden, bringen ebenso einen spürbaren Nutzen.

Neben der vertrieblichen Vereinfachung umfasst die Digitalisierungsstrategie im AVV auch die perspektivische Umsetzung des eTarifs. Mithilfe des eTarifs wird dem Fahrgast der Einstieg und die Nutzung des ÖPNV deutlich vereinfacht, da er vor Fahrtantritt nicht mehr das passende Tarifprodukt und Preisstufe auswählen muss, sondern eine Abrechnung anhand der Nutzung automatisiert erfolgt. Heute wird der Fahrpreis vor der Fahrt durch Kauf eines Tickets bestimmt und beglichen, was dem Fahrgast Tarifwissen abverlangt. Mit dem eTarif wird ein Instrument zur flexiblen, nutzungsabhängigen Tarifgestaltung geschaffen, welches aber zeitgleich eine enorme Vereinfachung aus Fahrgastsicht mit sich bringt. Auch hierbei ist es zentrales Ziel, einheitliche Ansätze für AVV, NVR und VRS zu finden, um direkt ganzheitliche Lösungen im Sinne der Fahrgäste zu schaffen.

Bis zur Einführung der ZVP und damit der Einbindung des mobilen Vertriebs in die AVV-App „avvconnect“ besteht für Fahrgäste im AVV die Möglichkeit über den DB Navigator und den NRW Navigator das AVV-Tarifsortiment des Gelegenheitsverkehrs zu beziehen. Zudem wird im Rahmen einer Kampagne im Oktober der Mobility Broker unter neuer Namensgebung vorgestellt. Hierbei ist vorgesehen, dass aus der Mobility Broker App heraus ebenfalls das AVV-Tarifsortiment mobil bis zur Überführung in die Zentrale Vertriebsplattform erworben werden kann.

Gemeinschaftlich erklärtes Ziel aller Akteure im AVV ist es, Angebote vom Kunden her zu denken und zu schaffen und somit durch die Chancen der Digitalisierung auch jene Menschen zum nachhaltigen Umstieg auf umweltfreundliche Mobilitätsformen zu bewegen, die heute zum Großteil einen eigenen PKW nutzen.

Datenschutz

Um datenschutzrechtlichen Anforderungen in allen digitalen Projekten gerecht zu werden, arbeitet die Verbundgesellschaft eng mit den Datenschutzvertretern der Verkehrsunternehmen und dem eigenen sowie mit dem Landesdatenschutz NRW und dem Datenschutzbeauftragten des Kompetenzcenters Digitalisierung in NRW zusammen.

Kommunikation

Zu den Neuerungen im Rahmen der digitalen Projekte im AVV wird eine umfangreiche Kommunikationskampagne erfolgen. Diese wird insbesondere auf die Vorzüge für die Fahrgäste ausgerichtet sein und diese sukzessive kommunizieren.

 

 

Beschlussvorschlag:

Der regionale AVV-Beirat der Stadt Aachen nimmt die Ausführungen gemäß der Vorlage zustimmend zur Kenntnis.


Anlagen können jeweils im Originaldokument eingesehen werden.

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Beratungsfolge

Donnerstag, 21. November 2019öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Mobilitätsausschusses und AVV-Beirats

Art
Kenntnisnahme
Ausschuß
Mobilitätsausschuss
Details
Tagesordnung