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Freyenter Wald / Bericht des NABU-Aachen zur zukünftigen Nutzung
Antrag der SPD-BF vom 01.12.2020


Letzte Beratung
Mittwoch, 14. April 2021 (öffentlich)
Federführend
Bezirksamt Aachen-Kornelimünster/Walheim
Originaldokument
http://ratsinfo.aachen.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=23089

Beschlussvorschlag:

Die Bezirksvertretung Aachen-Kornelimünster/Walheim nimmt den Sachstandsbericht der

NABU-Naturschutzstation Aachen zur Kenntnis.

Der Antrag der SPD-BF vom 01.12.2020 gilt damit als behandelt.

 

 

Erläuterungen:

Die SPD-Fraktion hat mit Antrag vom 01.12.2020 um einen Sachstandsbericht durch die NABU-Naturschutzstation Aachen über die Vorstellungen zur künftigen Nutzung des Freyenter Waldes gebeten.

Herr Dr. Manfred Aletsee, Geschäftsführer der NABU-Naturschutzstation Aachen, www.naturschutzstation-aachen.de, wird dazu und zu den aktuellen u.a. Naturschutzprojekten im Münsterländchen, in der Sitzung berichten.

Waldwildnis „Freyenter Wald“

Der Freyenter Wald bei Aachen-Lichtenbusch wurde für Zwecke des Naturschutzes im Dezember 2019 vom NABU-Stadtverband Aachen e.V. und der NRW-Stiftung erworben. Das 57 Hektar große Waldgebiet wird entsprechend dem Projektantrag als Waldwildnisfläche entwickelt, d.h.in Zukunft wird keinerlei Forstwirtschaft betrieben. Absterbende beziehungsweise tote Bäume bleiben stehen beziehungsweise liegen. Nicht-heimischen Bäume werden sukzessive zurückgedrängt. r eine ruhige Erholung ist der Wald auch in Zukunft zugänglich. Seltene Arten wie Orchideen, verschiedene Spechtarten und Greifvögel finden hier Nahrungs- und Brutmöglichkeiten. Die Betreuung obliegt der NABU-Naturschutzstation.

LVR-Projekt „Biotopverbund im Westen der Westwall“/Streuobstwiesen- & Heckenschutz

Der Westwall, insbesondere die „ckerlinie“ ist auch im nsterländchen noch auf weiten Strecken erhalten. Aufgrund der Strukturen ist kaum eine landwirtschaftliche oder forstwirtschaftliche Nutzung in den letzten 80 Jahren glich gewesen. So hat sich in der sonst zunehmend strukturell verarmten Landschaft ein wertvollerckzugsraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten entwickelt. Ziel des Projektes ist es, die Flora und Fauna zu untersuchen und von der Höckerlinie ausgehend das Biotopnetzwerk in der Landschaft zu stärken. Das Projekt wird vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) dem NABU Stadtverband und der Stadt Aachen gefördert. Im Münsterländchen legt die NABU-Naturschutzstation zahlreiche Obstwiesen und Hecken als charakteristische Kulturlandschaftselemente an.

EU-Life Projekt „BOVAR“

Amphibien und Reptilien gehören zu den weltweit gefährdetsten Tiergruppen. In Mitteleuropa ist die

Hauptursache für ihre Gefährdung die anhaltende Lebensraumzerstörung und -fragmentierung. Die

Gelbbauchunke (Bombina variegata), die Geburtshelferkröte und der Kammmolch sind entsprechend in der Anhangsliste der europäischen FFH-Richtlinie gelistet. Das europäisch geförderte Life-Projekt unterstützt das Bestreben der NABU-Naturschutzstation Aachen diese in NRW vom Aussterben bedrohten Arten zu erhalten. Im Münsterländchen sind dabei insbesondere die Kalksteinbrüche als Sekundärlebensräume für die Geburtshelferkröte und den Kammmolch von hohem Wert. Von der NABU-Naturschutzstation werden Flächen freigestellt und Gewässer angelegt.


Neobiota-Bekämpfung im Iter- und Indetal

Das Indische Springkraut und der aus Nordamerika stammende Signalkrebs sind sogenannte invasive Neobiota. Neobiota sind vom Menschen eingeschleppte Pflanzen- und Tierarten, deren Ausbreitung die heimischen Pflanzen, Tiere und Lebensräume in ihrer Existenz gefährden. Das Indische Springkraut breitet sich entlang von Gewässern und in Sumpfflächen aus und verdrängt die dortige Vegetation. Seit 2012 wird es seitens der NABU-Naturschutzstation sehr erfolgreich bekämpft und ist bis auf kleinere Ansiedlungen zurückgedrängt worden. Der Signalkrebs ist für den europäischen Edelkrebs ein gefährlicher Konkurrent und Überträger der tödlichen Krebspest, einer Pilzkrankheit. Vor ca. 10 Jahren von Belgien kommend hat er das gesamte System der Iter und Inde besiedelt. Im Bereich Hahn und Friesenrath hat die NABU-Naturschutzstation sogenannte Krebssperren in den Bach eingebaut und bekämpft die Signalkrebspopulation mit Krebsreusen.

 

 

Anlage/n:

Antrag der SPD-BF vom 01.12.2020


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Beratungsfolge

Mittwoch, 14. April 2021öffentliche/nichtöffentliche Sitzung der Bezirksvertretung Aachen-Kornelimünster / Walheim

Art
Kenntnisnahme
Ausschuß
Bezirksvertretung Aachen-Kornelimünster / Walheim
Details
Tagesordnung