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Start-Up City
hier: Sachstandsbericht


Letzte Beratung
Mittwoch, 22. Juni 2022 (öffentlich)
Federführend
FB 02 - Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft, Digitalisierung und Europa
Originaldokument
http://ratsinfo.aachen.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=25457

Beschlussvorschlag:

Der Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Regionalentwicklung nimmt den Sachstand zum Thema Start-up City zur Kenntnis und beauftragt die Verwaltung, die Aktivitäten weiter zu verfolgen und den Ausschuss über neue Entwicklungen zu informieren.

 

 

Start-up city

Hier: Sachstandsbericht

Die Gründung von Start-ups ist eine der Grundlagen für wirtschaftliches Wachstum in Aachen. Neben neuen Ideen, Produkten, Dienstleistungen und Geschäftsmodellen wirkt sich auch die Schaffung neuer Arbeitsplätze positiv auf die Wirtschaftsstruktur aus. Eine lebendige Start-up-Kultur fördert folglich die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Aachen. Zusätzlich diversifizieren gesunde Jungunternehmen einen Wirtschaftsstandort und reduzieren mitunter die strukturellen Probleme, die durch den Wegfall eines Großunternehmens entstehen können. Umso kritischer ist es, wenn Jungunternehmen die Stadt wenige Jahre nach der Gründung verlassen, um das Unternehmen an vermeintlich lukrativeren Standorten zu skalieren. Dadurch gehen Aachen sowohl potentielle Arbeitgeber*innen und Arbeitnehmer*innen, als auch Steuereinnahmen verloren. Die Problematik des Wegzugs von Jungunternehmen aus Aachen ist erkannt worden und wird von Frau Oberbürgermeisterin Keupen und dem Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft, Digitalisierung und Europa (FB 02) proaktiv angegangen. Ziel ist es, das Start-up Ökosystem mit der gebündelten Kraft lokaler Partner*innen unter dem Hashtag ‘Startup City Aachen‘ (#StartupCityAachen) sowie der ‘Startup Initiative Aachen‘ (SIA) signifikant zu unterstützen und dabei als Stadt präsent zu sein.

Mittlerweile hat sich in Aachen ein umfassendes Ökosystem aus Start-ups, Unternehmen, Intermediären, Wissenschaft und Hochschulen entwickelt. Dabei kommt den beiden Hochschulen eine zentrale Bedeutung zu. Das innovative Know-how der Hochschulen und das dort generierte Wissen stellt für lokal ansässige Unternehmen einen Standortvorteil im internationalen Wettbewerb dar. Neben den hoch qualifizierten Fachkräften, die eine wichtige Rolle für den Arbeitsmarkt spielen, sind ebenso die unternehmerischen Ausgründungen aus den Hochschulen für Aachens wirtschaftliche Entwicklung von hoher Bedeutung. Allein an den beiden Hochschulen hat es im Jahr 2021 zusammen 108 erfolgreiche Ausgründungen gegeben. Im Vorjahr (2020) lag die Zahl mit insgesamt 75 Gründungen deutlich darunter. Diese Entwicklung untermauert das Potenzial des Standortes, fordert aber auch eine entsprechende Weiterentwicklung bestehender Strukturen. Deutschlandweit zählt die RWTH zu den Universitäten mit den meisten Ausgründungen und in NRW zählt Aachen zu den erfolgreichsten Start-up-Regionen. Auf der Plattform ‘Top 50 Start-ups‘[1] hat es die Aachener Gründerszene unter die Top 5 im Städtevergleich geschafft. Dies untermauert das enorme Potenzial, welches Start-ups für die Region haben. In der Gründungsphase werden die Jungunternehmer*innen an den ansässigen Gründungszentren, der RWTH Innovation GmbH und dem Gründerzentrum der FH Aachen, durch Coaching und Vernetzung unterstützt.

Als Standort für Start-ups hat sich das Quartier Aachen-Nord mit den Entwicklungen entlang der Jülicher Straße im Stadtbild fest etabliert. Neben dem digitalHUB konnte mit dem Collective Incubator am Campus Jahrhunderthalle ein zweites Start-up-Zentrum der RWTH hinzugewonnen werden. Mittlerweile etablierte ehemalige Start-ups finden sich im Technologiezentrum am Europaplatz, auf dem Schlachthofgelände sowie künftig in den Liebighöfen.

Der Aufbau eines starken und gut funktionierenden Ökosystems bildet den notwendigen Nährboden, um Start-ups am Standort zu halten. Ein solides Ökosystem zeichnet sich durch starke Netzwerke und passende Unterstützungsangebote, aber auch das notwendige Wachstumskapital aus. So führt ein lückenhaftes Ökosystem dazu, dass Start-ups aufgeben oder in lukrativere Regionen abwandern. Oftmals ist es der Mangel an Finanzierungsmöglichkeiten vor Ort, der junge Unternehmen zur Verlagerung ihres Standortes bewegt. Auch in Aachen ist diese Abwanderung in andere Regionen Deutschlands spürbar. Laut TGU-Studie der IHK Aachen (2020) sind alleine zwischen 2015 und 2019 8-mal so viele der zuvor gegründeten Unternehmen zum Vergleichszeitraum 2010 – 2014, aus der Wirtschaftsregion Aachen, abgewandert.

Der FB 02 setzt zur Etablierung eines lebendigen Start-up-Ökosystems daher gemeinsam mit Partnerinstitutionen sowie durch Hochschulkooperationen verstärkt auf eine Förderung und Unterstützung der Aachener Start-up-Szene. Einige flankierende Maßnahmen auf dem Weg zur Start-up-City Aachen wurden bereits initiiert bzw. sind in Planung:

Die Start-up Initiative (SIA), eine Initiative aller Intermediären und Inkubatoren der Aachener Gründerszene, verfolgt das Ziel, Aachen zu einem der Top 3 Gründungsstandorte zu machen. Zur jeweiligen Einordnung der Region Aachen und zur Nachvollziehbarkeit der Zielerreichung im Vergleich zu anderen Regionen in Deutschland sollen Kennzahlen entwickelt und genutzt werden, die einen möglichst transparenten Vergleich der Region Aachen mit anderen Regionen der Bundesrepublik ermöglichen. Zu erhebende Kennzahlen sind z.B. die Zahl der Ausgründungen und die Zahl der Exits pro Jahr. Als Teil der Initiative ist die Stadt federführend in die Öffentlichkeitsarbeit eingebunden.

Erstmalig wurde in diesem Jahr die ‘Aachener Start-up Week‘ durchgeführt. Träger der Start-up Week, darunter die Stadt Aachen, der digitalHUB, die RWTH Innovation GmbH das Gründerzentrum der FH, haben unter dem Hashtag #StartupCityAachen innerhalb einer Woche fast 20 Angebote für Gründer*innen gebündelt und damit mehr als 1500 (angehende) Gründer*innen und Akteure aus dem Ökosystem erreicht. Organisiert wurde die Veranstaltungsreihe über die bereits initiierte Plattform collaeb.io, die als Aachener Veranstaltungskalender der Gründerszene initiiert wurde. Ziel der sich von nun an jährlich wiederholenden Start-up Week ist es, Bedarfe und Angebote zu bündeln, Sichtbarkeit – vor allem über das Ökosystem hinaus - für die Gründerszene zu erzeugen und die Stärke des Gründungsstandorts Aachen hervorzuheben. Mit dem Hashtag #StartupCityAachen wurde ein Label geschaffen, unter dem dauerhaft alle Aktivitäten der Aachener Gründerszene kommuniziert werden können, sodass eine Wiedererkennung auch für Außenstehende sichergestellt ist. Diese Marke soll überregionale Bekanntheit erlangen.

Innerhalb von Arbeitsgruppen im Rahmen der SIA aber auch des digitalHUBs wird bereits aktiv an dem Auf- und Ausbau eines Business Angel Netzwerks in und für die Region gearbeitet. Business Angels sind Privatinvestor*innen, die sich durch ein Investment an einem Unternehmen beteiligen. Darüber hinaus bringen sie sich unterstützend mit ihrem Know-how, ihrer Expertise und ihrem Netzwerk in diese Unternehmen ein. Bei einem Business Angel Netzwerk gilt es, Einzelinvestor*innen in einem Netzwerk zu bündeln, den Wissens- und Erfahrungstransfer untereinander zu stärken und die Vernetzung mit Start-ups zu unterstützen.

Für das verbleibende Jahr sind weitere Veranstaltungen in Kooperation mit den lokalen Partner*innen in Planung, an denen sich der FB 02 beteiligt: Der Collective Incubator veranstaltet im Juni ein großes Sommerfest und öffnet seine Türen für interessierte Akteur*innen – auch außerhalb der Gründerszene. Zum dritten Mal in Folge findet im Herbst der digitalSUMMIT in Zusammenarbeit mit dem digitalHUB Aachen und der RWTH Innovation GmbH statt, bei der Vordenker*innen aus dem Themenfeld Digitalisierung zusammengebracht werden.

Um diese vorliegenden Potenziale auszuschöpfen ist es notwendig, die lokalen Start-ups entsprechend ihrer Bedarfe zu unterstützen, indem passende Angebote ausgebaut und Anreize für Gründer*innen geboten werden, Aachen dauerhaft als Unternehmenssitz zu wählen. Ergänzend hierzu müssen Finanzierungsstrukturen etabliert werden, sodass das notwendige Wachstumskapital in Aachen gebündelt und nach Aachen geholt wird. Um diese Vision zu verwirklichen, muss die Gründerszene in Aachen im Stadtbild sichtbarer und die Start-up-Kultur hautnah erlebbar sein, Erfolgsgeschichten müssen präsenter geteilt und Gründer*innen zum Gründen ermutigt werden. Die Gründerszene lebt von Erfolgsgeschichten und den Menschen hinter diesen Gründungen. Je mehr es gelingt, diese Menschen mit Aachen in Verbindung zu bringen, desto mehr steigt die Strahlkraft der Aachener Gründerszene über die Region hinaus. Parallel dazu ist es notwendig, die Infrastruktur, die für den Auf- und Ausbau eines Unternehmens notwendig ist, zu stärken und Fachkräfte durch die Lukrativität des Standorts als Arbeits- und Wohnraum zu binden.

Der FB02 wird die Entwicklung der Aachener Gründerszene im Rahmen seiner vorhandenen Ressourcen unterstützen, indem er dem Thema mehr Präsenz im öffentlichen Raum zuspricht. Dies wird u.a. im Rahmen der bestehenden Netzwerke geschehen. Angedacht ist beispielsweise eine Marketingkampagne zu Gründerpersönlichkeiten aus Aachen sowie themenspezifische ‘Kaminabende‘, an denen informiert, aber auch diskutiert werden kann. Der FB02 steht ansässigen Start-ups darüber hinaus kontinuierlich beratend und als Kooperationspartner ihrer Projektvorhaben zur Seite. Außerdem fördert der FB02 aktiv die Ansiedlung und Etablierung von Start-ups in Aachen unter Berücksichtigung der Standortvorteile, die sich aus der Grenznähe ergeben. Er unterstützt dabei besonders bei der Suche geeigneter Gewerbeflächen und Immobilien. Im Verbund mit der GründerRegion, dem Startercenter, den genannten Gründerzentren und Inkubatoren, den Kammern und der AGIT hält die Stadt Aachen zudem ein umfangreiches und detailliertes Beratungsangebot etwa zu Businessplänen, Patentrechten, Finanzierungsthemen und genehmigungsrechtlichen Fragestellungen vor.

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[1] Vgl. www.top50startups.de: Zwischen 2017 und 2020 erhalten Aachener Start-ups 7 Nennungen (u.a. Platz 1 in 2020). Führend sind Berlin und München mit jeweils 35 Nennungen. In NRW folgen Bochum und Dortmund mit jeweils 6 und Köln mit 5 Nennungen.

 

 

Finanzielle Auswirkungen

JA

NEIN

x

Investive Auswirkungen

Ansatz

20xx

Fortgeschriebener Ansatz 20xx

Ansatz 20xx ff.

Fortgeschriebener Ansatz 20xx ff.

Gesamt­bedarf (alt)

Gesamt­bedarf (neu)

Einzahlungen

0

0

0

0

0

0

Auszahlungen

0

0

0

0

0

0

Ergebnis

0

0

0

0

0

0

+ Verbesserung /

- Verschlechterung

0

0

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

konsumtive Auswirkungen

Ansatz

20xx

Fortgeschriebener Ansatz 20xx

Ansatz 20xx ff.

Fortgeschriebener Ansatz 20xx ff.

Folge-kosten (alt)

Folge-kosten (neu)

Ertrag

0

0

0

0

0

0

Personal-/

Sachaufwand

0

0

0

0

0

0

Abschreibungen

0

0

0

0

0

0

Ergebnis

0

0

0

0

0

0

+ Verbesserung /

- Verschlechterung

0

0

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

Weitere Erläuterungen (bei Bedarf):


Klimarelevanz

Bedeutung der Maßnahme für den Klimaschutz/Bedeutung der Maßnahme für die

Klimafolgenanpassung (in den freien Feldern ankreuzen)

Zur Relevanz der Maßnahme für den Klimaschutz

Die Maßnahme hat folgende Relevanz:

keine

positiv

negativ

nicht eindeutig

x

Der Effekt auf die CO2-Emissionen ist:

gering

mittel

groß

nicht ermittelbar

x

Zur Relevanz der Maßnahme für die Klimafolgenanpassung

Die Maßnahme hat folgende Relevanz:

keine

positiv

negativ

nicht eindeutig

x

Größenordnung der Effekte

Wenn quantitative Auswirkungen ermittelbar sind, sind die Felder entsprechend anzukreuzen.

Die CO2-Einsparung durch die Maßnahme ist (bei positiven Maßnahmen):

gering

unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels)

mittel

80 t bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels)

groß

mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels)

Die Erhöhung der CO2-Emissionen durch die Maßnahme ist (bei negativen Maßnahmen):

gering

unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels)

mittel

80 bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels)

groß

mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels)

Eine Kompensation der zusätzlich entstehenden CO2-Emissionen erfolgt:

vollständig

überwiegend (50% - 99%)

teilweise (1% - 49 %)

nicht

x

nicht bekannt


Anlagen können jeweils im Originaldokument eingesehen werden.

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