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Eschweiler

Die Stadt Eschweiler liegt am Nordhang der Eifel und ist Teil der Städteregion Aachen. Dort bildet sie aufgrund ihrer zentralen Lage und der Autobahnanbindung einen Verkehrsknotenpunkt. Außerdem ist sie Sitz zahlreicher Behörden und regional bedeutender Kultureinrichtungen, wie beispielsweise des Karnevals.

Besonders prägend für die Stadt Eschweiler war die Zeit des Bergbaus und des Tagebaus von der Keltenzeit bis ins 20. Jahrhundert.

Seit 1972 gibt es Eschweiler in der heutigen Form, vor allem durch die Eingliederung von Dürwiß, Laurenzberg, Lohn und Weisweiler und durch die Wiedereingliederung von Kinzweiler.

Lage
Eschweiler ist mit seiner Größe von ca. 55.000 Einwohnern auf einer Fläche von rd. 7.700 ha eine mittlere Stadt der Städteregion Aachen und liegt in nächster Nähe zum Dreiländereck Deutschland-Niederlande-Belgien. Die Inde ist das größte fließende Gewässer in Eschweiler, die bei Jülich in der Rur mündet.

Außerdem gibt es in Eschweiler mehr als 20 km Wanderwege im nahen Stadtwald und erholsame Grünflächen in der Stadt. Ein Freizeitort mit überregionaler Bedeutung bildet der Blausteinsee im Norden des Stadtgebiets.

Namensherkunft

Der Name der Stadt Eschweiler stammt ursprünglich aus dem Lateinischen "Ascvilare". Im Eschweiler Platt hat sich daraus "Aischwiile" entwickelt und eine alte französische Form lautet "Exvilliers".

Zur Geschichte

In der Jungsteinzeit begann bereits die Besiedelung des Eschweiler Raumes. Im Norden des heutigen Stadtgebietes am Merzbach betrieben um 4.500 v.Chr. die ersten Ackerbauern Getreideanbau und Viehzucht auf den fruchtbaren Lößböden.

Diese Zeit wird als "Bandkeramik" bezeichnet, da zu diesem Zeitpunkt auch Töpferwaren entstanden sind. Außerdem sind auch aus der keltischen Zeit im letzten Jahrtausend vor Christus Spuren menschlicher Besiedlung in Eschweiler nachgewiesen geworden.

Unter der Römerherrschaft enstand die erste wirtschaftliche und kulturelle Blüte. Dabei entstanden, an der Grenze zum Rhein und Limes, Landgüter und ein ausgebautes Straßennetz. Auch die umliegende Bevölkerung wurde von der Umwandlung angezogen, wobei sich noch keine städtische Siedlung entwickelte.

Die erste urkundliche Erwähnung fand im Jahr 828 statt: "Ascvilare fundus regius", schrieb Einhard, der Biograf Karls des Großen, von dem karolingischen Königsgut Eschweiler.

Daraufhin folgte die Übernahme Eschweilers in den Besitz der Kölner Dompropstei. Auch das Herzogtum Jülich gliederte Eschweiler vom Ende des 14. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts ein. Dies zeigt sich noch auf dem Wappen der Stadt Eschweiler, das den Jülicher Löwen zeigt, der in seinen Pranken den Schlüssel des heiligen Petrus hält.

Das 17. Jahrhundert war für die Eschweiler Bevölkerung vom Elend des Dreißigjährigen Krieges sowie von der Besitznahme Frankreichs geprägt. Daher wurde Eschweiler in der Zeit Kantonsort im Roerdepartement.

Im Jahr 1814 wurde Eschweiler zur Rheinprovinz des Königreichs Preußens.

Im 19. Jahrhundert erfolgte ein rasanter Ausbau der Steinkohlebergwerke, wodurch es zu einem schnellen wirtschaftlichen Aufschwung kam.

1838 wurde der Eschweiler Bergwerksverein gegründet, die größte Montangesellschaft im preußischen Westen. Es entwickelte sich im Laufe des 19. Jahrhunderts zu einem bedeutendem Zentrum der rheinischen Eisen- und Stahlindustrie. Ebenfalls wichtig war 1841 der Anschluß an die rheinische Eisenbahn von Köln nach Aachen.

Die Stadtrechte kamen Eschweiler zum ersten Mal am 26. April 1858 zu, woraufhin die Stadt wuchs und sich ausdehnte.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde Eschweiler stark zerstört und am 22. November 1944 durch amerikanische Truppen besetzt.

In den fünfziger Jahren wurden neue Wohngebiete erschlossen.

Am 1. Januar 1972 wurde die Stadt Eschweiler durch zwei Gebietsreformen zu dem, was sie heute ist: Am 1. Oktober 1932 wurden die Gemeinden Nothberg und Hastenrath nach Eschweiler eingegliedert. Die kommunale Neugliederung am 1. Januar 1972 erweiterte das Stadtgebiet um die Gemeinden Dürwiß, Lohn, Laurenzberg, Kinzweiler und Weisweiler.

Im Jahr 1985 wurde das letzte Braunkohletagebau "Zukunft" geschlossen, womit das Ende des Braunkohlebergbau einläutet wurde. Auf diesem rekultivierten Gebiet enstand ein neues Erholungs- und Freizeitgebiet, beispielsweise mit dem Blausteinsee.

Quellen:
www.eschweiler.de
www.eschweilergeschichtsverein.de

Bevölkerung

Nach dem Stand Dezember 2014 wohnten ca. 55.171 Menschen in der Stadt Eschweiler, wovon knapp über die Hälfte das weibliche Geschlecht hatten. Dies waren bei einer Fläche von 75,87 km2 insgesamt 727 Einwohner je km2.

Bei der Kommunalwahl am 25.05.2014 wählten die Eschweiler Bürger mit einer Wahlbeteiligung von 49,59% folgendes Ergebnis :

Parteien und Wählergemeinschaften Sitze Stimmenanzeil
SPD 26 51,31%
CDU 15 31,08%
GRÜNE 2 4,81%
Die Linke 2 4,02%
UWG Eschweiler 2 3,93%
FDP 2 3,62%
Pirate 1 1,23%

Quelle: wahlen.regioit.de

 

 

Die Stadtteile von Eschweiler

Eschweiler-Aue | oder nur "Aue" liegt zwischen Eschweiler-Pumpe und Eschweiler-Röhe und befindet sich im südwestlichen Stadtteil von Eschweiler. Der Name "Aue", der wasserreiches Wiesengelände bezeichnet, spielt auf die Nebenarme der Inde an, die früher Inseln bildeten im damaligen Bereich Eschweiler Bushof/ Langwahn und Patternhof.

Bergrath | ist ein südöstlicher Stadtteil von Eschweiler, der in Eschweiler Mundart Bärschroot genannt wird. Er ist eng mit Eschweiler-Bohl verbunden und seit Mitte des 19. Jahrhunderts durch eine Eisenbahnstrecke in eine Nord- und eine Südhälfte geteilt.

Bohl | liegt ebenfalls im Südosten Eschweilers zwischen den Stadtteilen Bergrath und Volkenrath. Der Riffersbach, der in den Omerbach mündet, fließt ebenfalls durch Bohl.

Dürwiß | ist ein nördlicher Stadtteil von Eschweiler und grenzt im Norden an den Blausteinsee. Bis Ende 1971 bildete Dürwiß gemeinsam mit Laurenzberg noch eine gemeinsame Gemeinde im Kreis Jülich.

Eschweiler-Altstadt | nördlich der durch das Stadtzentrum verlaufenden Inde befindet sich die Altstadt von Eschweiler. Sie liegt im Zentrum zwischen der "Grabenstraße" im Westen, der "Peilsgasse" im Osten, der "Peter-Paul-Straße" im Norden und der "Indestraße" im Süden. Östlich der Altstadt schließt sich Klee Oepe an. In der Altstadt befand sich zu Zeiten Karls des Großen das Königsgut, das Einhard 828 in seinen Schriften als "Fundus Regius Ascvilare" erwähnte.

Eschweiler-Ost | liegt zwischen Eschweiler Stadtmitte bzw. Klee Oepe und Eschweiler-Weisweiler. Es ist der östliche Stadtteil Alt-Eschweilers.

Eschweiler-Süd | liegt im südlichen Teil der Innenstadt Eschweilers. Im Norden ist sie begrenzt durch die Inde und Eschweilers Altstadt, im Osten durch die "Bergrather Straße", im Süden durch die Talbahnlinie und "Talstraße" sowie im Westen durch den "Langwahn". Die Alt- und Südstadt Eschweilers zählen dennoch als Eschweilers Innenstadt, obwohl sie durch die Bundesstraße 264/Inde, bzw. die "Indestraße" getrennt werden.

Eschweiler West | zählt demografisch zur Stadtmitte, gehört jedoch eigentlich zum westlichen Stadtviertel Alt-Eschweilers und liegt zwischen der südlichen Innenstadt und Eschweiler-Röhe. Im Norden fließt die Inde und im Süden verläuft die Talbahnlinie.

In dem Stadtviertel befinden sich zahlreiche öffentliche Gebäude wie die Berufsschule, eine Hauptschule, eine Grundschule, ein Kindergarten, das Hallenbad, die Eissporthalle und das Gesundheitshaus der Städteregion Aachen.

Fronhoven | bildet einen Doppelstadtteil mit Neu-Lohn und liegt in unmittelbarer Nähe zum Blausteinsee.

Der Ortsname wurde im Jahr 1802 auf einer französischen Landkarte "Frœnhofen" und auf einer preußischen Landkarte von 1846 "Frohnhoven" geschrieben.

Hastenrath | im Süden von Eschweiler, bildet eine Pfarrei zusammen mit Bohl, Scherpenseel und Volkenrath. Im Westen von Hastenrath liegt der Eschweiler Stadtwald.

Hehlrath | der nordwestliche Stadtteil von Eschweiler, bildet einen Doppelstadtteil mit Kinzweiler. Hehlrath beheimatet die unter Denkmalschutz stehende Pfarrkirche St. Cäcilia mit ihrem barocken Hochalter aus dem 17. Jahrhundert. Die Kuh "Billa" dient als Karnevalssymbol, deren Denkmal gegenüber dem Ehrenfriedhof an der Oberstraße steht.

Hücheln | südlich der Inde und östlich von Weisweiler liegt der Eschweiler Stadtteil Hücheln. Zusammen mit Wilhelmshöhe bildet es einen Doppelstadtteil seit 1972. Zuvor gehörte es zu Weisweiler im Kreis Düren. Im Jahr 1846 wurde der Ortsname auf einer preußischen Landkarte mit "Heucheln" betitelt.

Kinzweiler | ist ein bekannter Wallfahrtsort mit der Wallfahrtskirche "Zur Mutter vom Guten Rat" mit Grandenbild von 1767. 1802 wurde der Ortsname auf einer französischen Landkarte "Kinsweiler" und auf einer preußischen Landkarte von 1846 Kintzweiler geschrieben.

Klee Oepe | unter der "Dürener Straße" und zwischen "Wollenweberstraße" und Einmündung "Drieschstraße" liegt der östliche Teil Eschweilers, Klee Oepe.

Neu-Lohn | ist der nördlichste Stadtteil von Eschweiler, der zusammen mit Fronhoven einen Doppelstadtteil bildet. Der Name der katholischen Kirchengemeinde in Neu-Lohn ist St. Silvester, der zu Neu-Lohn und Fronhoven gehört. Benannt wurde der Neu-Lohn nach dem abgegangenen Lohn.

Nothberg | ein weiterer Wallfahrtsort ist Nothberg, der seit 1932 als südöstlicher Stadtteil der Stadt Eschweiler angehört.

Röthgen | seit dem 19. Jahrhundert ist der Stadtteil Röthgen mit dem Stadtteil Eschweiler-Mitte zusammengewachsen. Die dazugehörige Grenze ist die Talstraße bzw. Talbahnlinie. Des Weiteren ist Röthgen unterteilt in (Unterröthgen) und Oberröthgen (Oberdorf). Zu den Sehenswürdigkeiten zählt die Burg Röthgen, die katholische Kirche St. Marien und die Karlschule. Der Eschweiler Hauptbahnhof ist ebenfalls in Röthgen zu finden.

Röhe | der westliche Stadtteil liegt am Rande des Eschweiler Indetals und wird von der Autobahn A4 in Nord- und Südröhe geteilt.

Pumpe-Stich | zählt zu einem der größten Stadtteile mit über 5.000 Einwohnern. Im Westen grenzt es an Stolberg und im Osten an den Stadtteil Röthgen. Pumpe-Stich besteht aus den Teilen Pumpe, Stich, Siedlung Waldschule, Aue, Konkordiasiedlung und den Teilen des Jägerspfads. Gleichzeitig ist es das älteste und das wichtigste Industriegebiet der Stadt.

St. Jöris | Der nordwestliche Stadtteil von Eschweiler wird vom Merzbach durchflossen. In St. Jöris gibt es ebenfalls den Golfplatz Haus Kambach.

Scherpenseel | liegt im Südosten Eschweilers zwischen Hastenrath und der Gressenicher Mühle. Es besteht nur aus wenigen Straßen: Im Tempel, Kapellenweg, Keerbenden, Langenerf, Scherpenseeler Straße und Schwarzer Weg. Im Osten von Scherpenseel verläuft der Omerbach.

Vöckelsberg | oder Am Vöckelsberg grenzt an die nördliche Innenstadt, die A 4, die Bergehalde "Auf der Kipp" und an Eschweiler-Ost.

Volkenrath | ist ein südöstlicher Stadtteil von Eschweiler , der direkt an der Autobahn A 4 liegt (s. Kommentar).

Weisweiler | das Kraftwerk Weisweiler ist ein Wahrzeichen von Weisweiler, einem östlichen Stadtteil von Eschweiler.

Wilhelmshöhe | liegt im Osten Eschweilers und bildet einen Doppelstadtteil mit Hücheln. Bis 1872 gehörte es zusammen mit Hücheln und Weisweiler zum Kreis Düren.

Quellen

eschweiler.de - Offizielle Seite der Stadt
eschweilergeschichtsverein.de - Seite des Eschweiler Geschichtsvereins
wikipedia

Sascha Szynka-Dobelke
14.03.2016 02:35 Uhr von Sascha Szynka-Dobelke Volkenrath

Volkenrath liegt ganz sicher NICHT direkt an der A4.