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Stolberg

... ist mit einer Fläche von 9.831 ha die fächenmäßig drittgrößte Gemeinde der Städteregion nach Aachen und Simmerath. Sie liegt zwischen Eschweiler im Norden, Aachen im Westen, Roetgen und Simmerath im Süden und grenzt im Osten an den Kreis Düren. Der tiefste Punkt Stolbergs liegt mit 160 m über NN an der Kläranlage Steinfurt und der höchste Punkt mit 483 m über NN an der Stadtgrenze der Stadt Stolberg zur Gemeinde Hürtgenwald. Die Stadt Stolberg selbst liegt in einem Tal, durch das der Vichtbach fließt. Weitere Gewässer sind die Inde, der Omerbach, der Saubach, der Mausbach und der Wehebach. Das größte Stadtgewässer ist die Wehebachtalsperre.

Stolberg umfasst die 17 Stadtteile Atsch, Breinig, Breinigerberg, Büsbach, Donnerberg, Dorff, Gressenich, Mausbach, Münsterbusch, Oberstolberg, Schevenhütte, Unterstolberg, Venwegen, Vicht, Vicht-Breinigerberg, Werth und Zweifall. 

Zwar keine offiziellen Stadtteile, aber in der Bevölkerung als eigene Ortsteile präsent sind: Mühle, Velau, Steinfurt, Duffenter, Birkengang, Hamm, Kohlbusch, Liester, Bauschenberg, Berinigerheide, Buschhausen, Fleuth, Krewinkel, Diepenlinchen, Münsterau, Stollenwerk, Finsterau.

Namensherkunft

Die Ursprünge Stolbergs liegen in der Burg Stolberg, die – als Wahrzeichen der Stadt - mitten in der Stolberger Altstadt liegt, sie ist auch Namensgeber von Stadt und Gemeinde. Seit dem 24. Juli 2012 trägt Stolberg nun auch offiziell den Beinamen „Kupferstadt“, der auf die lange Tradition im der metallverarbeitenden Industrie hinweist, die Stolberg wirtschaftlichen Aufschwung, aber auch diverse Altlasten brachte.

Zur Geschichte

Bei Büsbach wurden in den 1960iger Jahren Funde aus der frühen Mittelsteinzeit gemacht, am Brockenberg und bei Gut Tannenbusch stammen Funde aus der Jungsteinzeit. Auch in Zweifall und Schevenhütte deuten Funde auf steinzeitliche Besiedlung.

Die Anfänge der Burg Stolberg als Sitz der Herren von Stalburg und damit des Ortes Stolberg reichen bis ins 12 Jh zurück. Ab dem 15. Jh siedelten am Fuß der Burg zunehmend Handwerker, die Eisen, Kupfer, Blei, Gold und Silber verhütteten. Das Gebiet um die Burg durchlebte im Laufe der Jahrhunderte diverse Eigentümerwechsel und war Bränden, Plünderungen, Explosionen, Erdbeben und Kriegseinwirkungen ausgesetzt. Die verfallende Burg selbst wurde 1888 vom Stolberger Fabrikant Moritz Kraus ersteigert, er restaurierte sie und schenkte sie 1909 den Stolberger Bürgern als unverkäufliches Erbe. 

Aus einem kleinen, nur wenige Häuser und Mühlen umfassenden Ort entwickelte sich bis Ende des 17 Jh eine Ortsgemeinde mit vielen Galmeimühlen und Kupferhämmer. Der Zuzug protestantischer Kupfermeister während der Religionswirren, die die Messingherstellung durch Legierung mit dem örtlichen Galmei beherrschten, die große Wasserkraft von Vicht und Inde, das billige Holz der Wälder sowie die Eisengewinnung und –verarbeitung durch Reitmeister, legten den Grundstein des wirtschaftlichen Aufschwungs – Stolberg wurde zu einem der wenigen Herstellungszentren von Messing weltweit und hatte in Europa eine Monopolstellung. An die Blütezeit während des 18. Jh erinnern auch die Kupferhöfe als Sitze der reichen Unternehmer. Während der französischen Besatzung erfuhr die angeschlagene Messingindustrie eine letzte Blüte......

Nach dem Ende der französischen Besatzungszeit von 1794 – 1815 fiel Stolberg an Preußen, erhielt preußische Stadtrechte, dehnte sich durch Eingemeindung weiter aus und wurde 1841 ans Eisenbahnnetz angeschlossen.  Kohle, Erze und die damit zusammenhängende eisen-, zink-, blei- und messingverarbeitende Industrie prägten den Stolberger Raum über Jahrhunderte, in neuerer Zeit kamen glasproduzierende und chemische Unternehmen dazu. 

Bevölkerung

Sozialbericht der Stadt Stolberg
Im Juni 2016 veröffentlichte die Stadt Stolberg einen ausführlichen Sozialbericht, auf dessen Grundlage eine strategische Sozialplanung erfolgen soll.
Sozialbericht herunterladen (PDF, 6 MB)

Seit der Kommunalen Neugliederung im Jahr 1972 ist Stolberg nach Aachen und vor Eschweiler die zweitgrößte Kommune der StädteRegion. Stand Dezember 2013 wohnten ca. 56200 Menschen in der Gemeinde Stolberg, die bei der Kommunalwahl am 25.05.2014 mit einer Wahlbeteiligung von 51,49 folgendes Ergebnis wählten:

 

Parteien und Wählergemeinschaften            Sitze      Stimmenanzeil
CDU 21 47,35%
SPD 14 31,47%
GRÜNE 2 5,66%
FDP 2 3,55%
Die Linke 2 4,11%
Sonstige 3 7,86%
Gesamt 26 100%

Stolbergs Dörfer

Atsch -  Atsch liegt zwischen Brander Wald, Würselener Wald und Propsteier Wald auf einer Anhöhe. Hier findet man im Berthold-Wolff-Park die Glühöfen der Atscher Kupfermühle als historische Baudenkmäler.

Breinig - wurde bereits in der Römerzeit als "Britaniacum" betitelt, 1972 eingemeindet und ist heute vor allem für den historischen Ortskern Alt Breinigs mit einem ganzen Straßenzug historischer Bruchsteinhäuser um die Pfarrkirche herum bekannt - siehe auch www.breinig.de

Breinigerberg - im nahe gelegenen Naturschutzgebiet Schlangenberg befindet sich die frühere Erzgrube Breinigerberg, deren Schächte bis heute vom Stolberger Wasserwerk genutzt werden - siehe auch: www.breinigerberg.de

Büsbach - liegt auf einem Höhenrücken und bildet die westliche Grenze des unteren Vichttals. Büsbach ist ein reines Wohnviertel, ein Verein setzt sich für die Belange des Ortes und die Stärkung des Zusammenlebens ein. Schaut mal vorbei: IG Büsbach

Donnerberg - ist nicht nur ein Stadtteil Stolbergs, sondern auch der Name des Höhenrückens, der die östliche Grenze des Vichttals ist. Bekannt ist auch die Sendeanlage, die der WDR dort seit den 1950er Jahren betreibt.

Dorff - erstmals 1336 unter dem Namen "Dorp" urkundlich erwähnt. Als Kern des mittelalterlichen Dorff gilt die Wasserburg Schwarzenburg, von der heute nur noch das Eingangstor erhalten ist. Typisch für die historischen Häuser Dorffs ist die Verwendung von Blaustein.

Gressenich - ist eine der ältesten Siedlungen in der Aachener Region und wurde urkundlich bereits 842 erwähnt. Alljährlich findet eine Radrenn-Nacht, ein Bouleturniert und das traditionelle Maifest der Ortsvereine statt. Die Gressenicher Blasmustikanten ziehen traditionell an Heilig Abend ab 22:00 h musizierend durchs Dorf 

Mausbach - die auf dem Essinger Platz stehenden Kastanien und Linden sind als Naturdenkmäler geschützt

Münsterbusch - liegt auf einem Höhenzug zwischen Inde- und Vichttal und war zu Beginn des 19. Jh noch unbebaut. Wahrzeichen des dann entstehenden Industrieortes war der "Lange Hein", viele Jahre einer der höchsten Schornsteine Deutschlands. Bekannt ist das Museum Zinkhütter Hof in einem ehemaligen Fabrikgelände.

Oberstolberg - bildet zusammen mit Unterstolberg die Stolberger Innenstadt mit der Altstadt, der Fußgängerzone, dem Willy-Brandt-Platz und dem Hammerberg.

Schevenhütte - die Geschichte des im Osten vom Hürtgenwald begrenzten Ortes ist stark durch die Eisenverarbeitung geprägt, deren Anfänge in die Eisen- und Römerzeit zurückreicht. Nach dem Niedergang der Eisenindustrie Mitte des 19. Jh dominierten Sägewerke und die Schiefergewinnung, heute Gastronomie und Fremdenverkehr. Schevenhüttes Attraktion ist die Wehebachtalsperre, an dessen Ufer eine eisenzeitliche Fliehburg und eine alte Bleimühle liegen - siehe auch www.schevenhuette.de

Unterstolberg - schließt den Ortsteil Mühle und wird umgangssprachlich auch eher als auf der Mühle oder Mölle bezeichnet statt als Unterstolberg. Namensgeber sind die ehemaligen mit Wasserkraft betriebenen Kupfermühlen, die hier zahlreich zu finden waren und teilweise bis heute erhalten blieben. Relikt ist auch der Bastinsweiher als ehemaliger Stauweiher.

Venwegen - erstmals 1303 urkundlich erwähnt, verdankt der Ort seinen Namen (auch Venewegen, Vinwegen, Vienwegen, Venweghe) einem uralten Weg von Kornelimünster ins Hohe Venn. Unter Denkmalschutz stehen neben der Kirche auch ein Teil der 50 Wohnhäuser an der Hauptstraße, zum Teil sog. Winkelhofanlagen aus dem 16. - 19. Jahrhundert

Vicht - erste urkundliche Erwähnung im Jahr 1322 als "Feicht", hier soll sich der geografische Mittelpunkt Stolbergs befinden - siehe auch: Schönes Vicht

Vicht-Breinigerberg - ist mit Abstand der kleinste Stadtteil Stolbergs und liegt zwischen Vicht, Breinigerberg und Mausbach.

Werth - bildet sich erst richtig im 19. Jahrhundert aus, als passierende Fuhrleute auf dem Weg zur Erzgrube Diepenlinchen dort rasten. Die Herkunft des Ortsnamens ist letztlich nicht geklärt.

Zweifall - eine Chronik des Klosters Reichenstein berichtet von einem Hüttenmeister, der der Ansiedlung um seine neu errichteten Eisenwerk herum den Namen "Der Zweifel" ("dr Zwifel" im Volksmund) gab, da er nicht wusste, zu welchem Herrschaftsgbiet das Gelände gehörte - unklar, ob Dichtung oder Wahrheit... Das örtliche Museumssägewerk ist einen Besuch wert, ebenso die Lehrpfade im Solchbachtal, Roggenläger, der Aussichtspunkt "Zur Fernsicht" und das Karmelitinnenkloster Maria Königin