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24. Oktober 2016 BAMF-Kurzanalyse: Sozialstruktur, Qualifikationsniveau und Berufstätigkeit von Asylantragstellern im 1. Halbjahr 2016

Im ersten Halbjahr 2016 wurden rund 250.000 erwachsene Asylbewerber bei ihrer Asylerstantragstellung zu ihrer Qualifikation befragt. Einige der befragten Personen waren bereits 2015 eingereist, konnten aber erst 2016 ihren Asylantrag stellen. Mehr als 80 % aller Befragten machten Angaben zu Schulbildung und dem zuletzt ausgeübten Beruf.

Kurzzusammenfassung:
Syrer machten mit 109.316 befragten Personen die deutlich größte Gruppe aus, gefolgt von Personen aus dem Irak (34.893) und Afghanistan (33.532).
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Rund 70 % der Befragten waren Männer, die meisten im Alter von 18 bis 26 Jahren. Der Frauenanteil ist gegenüber dem Jahr 2015 um 3,4 Prozentpunkte gestiegen. Unter Syrern wuchs der Frauenanteil mit knapp 10 Prozentpunkten überdurchschnittlich stark, aber auch unter Antragstellern aus dem Irak und Afghanistan waren deutlich mehr Frauen als im Vorjahr.
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Rund die Hälfte der Antragsteller war verheiratet und die häufigsten Muttersprachen waren Arabisch, Dari/Farsi und Kurmandschi.
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Die meisten Befragten (31 %) gaben an, als höchste Bildungseinrichtung eine Mittelschule besucht zu haben. Danach folgen Gymnasium und Grundschule mit jeweils gut 21 %. 10 % hatten keine formelle Schulbildung und 17 % besuchten eine Hochschule. Frauen hatten häufiger als Männer keine formelle Schulbildung.
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Bei den im Herkunftsland zuletzt Erwerbstätigen war der Handwerksbereich mit 15 % der wichtigste Tätigkeitssektor, gefolgt von Dienstleistungen und Hilfstätigkeiten. Frauen arbeiteten in diesen Bereichen deutlich seltener, dafür stellten Lehrberufe bei ihnen die häufigste letzte Tätigkeit dar.
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Die durchschnittlich höchste Bildung hatten die insgesamt fast 13.000 Antragsteller, die zuletzt als Ingenieure oder in Lehr- und medizinischen Berufen gearbeitet haben. Die niedrigste Bildung hatten Antragsteller, die zuletzt in der Landwirtschaft, als Hilfskraft oder im Baugewerbe tätig waren. Ehemalige Handwerker, die den verhältnismäßig größten Teil der zuletzt erwerbstätigen Antragsteller ausmachten, besaßen ebenfalls ein unterdurchschnittliches Bildungsniveau.


Kategorien:
Flüchtlingshilfe , Bildung