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04. Oktober 2016 Notfallschutzpläne für Reaktorunfall in der Region Aachen sind erarbeitet

Die Stadt Aachen, die StädteRegion Aachen sowie die Kreise Düren, Euskirchen und Heinsberg haben mit Blick auf die diversen Zwischenfälle und Pannenserien in den Atomkraftwerken Tihange 2 und Doel 3 gemeinsam Konzepte zur Information der Bevölkerung sowie zur Vorverteilung und Verteilung von Jodtabletten im Ereignisfall für die Region Aachen ausgearbeitet.

Die Erstellung dieser Konzepte war eine Verabredung aus einem Gespräch Mitte Mai 2016, das der Innenminister des Landes NRW, Ralf Jäger, mit den betroffenen Gebietskörperschaften geführt hatte. Auf Initiative der Stadt Aachen haben die Beteiligten daraufhin gemeinsam eine regionale Koordinierungsgruppe gegründet, die in den vergangenen Monaten die Katastrophenschutzplanung aufbereitet hat.

Information der Bevölkerung

Ein zentraler Bestandteil ist dabei eine Informationsbroschüre, die zeitnah mit dem Land NRW abgestimmt wird und bald als Online-Broschüre erscheinen soll und nach Bedarf auch in gedruckter Form erhältlich sein wird. In der Broschüre sind neben allgemeinen Informationen zu Kernkraftwerken und Radioaktivität sowie deren Wirkung vor allem auch Informationen zum Katastrophenschutz in Nordrhein-Westfalen, zum Verfahren der Strahlenmessung, zur Warnung und Information der Bevölkerung, zu Verhaltensregeln, Schutzmaßnahmen und Evakuierung enthalten. Zudem liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Information in Bezug auf die Einnahme und Verteilung von Jodtabletten.

Neben dieser Informationsbroschüre wird es eine Zusammenstellung der FAQs (Frequently Asked Questions) geben, die Antworten auf häufig gestellte Fragen gibt. Ergänzend werden zudem in Teilen der Region Aachen Informationsveranstaltungen für die Bevölkerung geplant.

Alle Konzepte sind von den beteiligten Behörden der Region Aachen, soweit dies auf kommunaler Ebene möglich ist, ausgearbeitet. Noch offene Fragen wurden aktuell dem Land NRW zur Beantwortung zugeleitet. In den nächsten Wochen sollen die Konzepte zur Genehmigung dem Land NRW vorgestellt werden.

Vorverteilung von Jodtabletten in den kommenden Wochen erwartet

Das Land NRW hatte sich bereiterklärt, auf eigene Kosten Jodtabletten in der erforderlichen Anzahl für eine Vorabverteilung zu beschaffen. Mit der Lieferung wird in den nächsten Wochen gerechnet. Sobald das Land NRW grünes Licht für die von der Region Aachen ausgearbeiteten Konzepte gegeben hat, kann die Vorverteilung in Angriff genommen werden. Diese hat das Land NRW über die Apotheken angedacht. Erste Gespräche sind hierzu mit der Apothekerkammer Nordrhein geführt worden.

Weitere Infos auf unserAC.de
In der Diskussion: Das AKW Tihange

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