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2.11.2016 Erklärung der Aachener Stiftung zu unserAC.de

unserAC.de - Eine neue soziale Plattform für Bürgerengagement

Eine Gesellschaft braucht Bürger, die sich aktiv beteiligen.Bürgerengagement muss gefördert werden, da sich eine Reihe von Widerständen verstärken: Das allgemeine Misstrauen gegenüber dem politischen Sektor nimmt zu, abnehmende Wahlbeteiligungen, schwindende Mitgliedszahlen politischer Parteien, Radikalisierung, wachsender Einfluss populistischer Positionen. Auf sozialen Netzwerken ist die Redundanz ist gross. Daher wollte Stiftung eine unabhängige soziale Plattform entwickeln, die den Bürger näher einbezieht.

Anforderungen an eine solche Plattform:
Zentral ist eine Karte, auf der man seine Region, sein Quartier oder Dorf leicht findet. Dort ist die Information, was vor der Haustüre passiert, also z.B. was entscheiden Politik und Verwaltung, welche Vereine gibt es und was für Veranstaltungen finden statt.

Wie bildet man auf einer solchen Plattform Bürgerengagement ab? Es darf keine „Mecker-Ecke“ sein, sondern die Leute sollen konstruktiv und positiv denken. Nicht über Missstände lamentieren, sondern darüber nachdenken, was man konkret besser machen kann. Das ist die Idee einer „Initiative“. Initiativen sind der Kern von unserAC. Mit einer Art „Schwarm-Intelligenz“ sollen die Schwachstellen in der Region gefunden werden. Die Initiativen zeigen, wo in der Region der Schuh drückt.

Das Experiment

Für eine gemeinnützige Stiftung war die Entwicklung von unserAC nicht so einfach, weil es enge Regeln durch das Gemeinnützigkeitsrecht gibt. Daher war von Anfang an klar, dass unserAC unabhängig von der Stiftung sein sollte. unserAC ist das Sprachrohr der Bürger und wird nicht von der Meinung einer Stiftung beherrscht.

Die Erfahrungen

  1. Es hat funktioniert, dass die Stiftung als von Parteipolitik und wirtschaftlichen Interessen nicht beeinflusster Finanzier für die Unabhängigkeit von unserAC sorgt.
  2. Es wurde eine digitale Plattform geschaffen, trotzdem muss das Team in der Hauptsache analog arbeiten. Menschen, die sich für die Gemeinschaft engagieren wollen, brauchen oft eine persönliche Ansprache und Betreuung.
  3. unserAC wird von den Menschen der Region angenommen, unserAC ist erfolgreich. Bis Ende 2016 waren rund 200.000 verschiedene Besucher auf unserAC, also jeder dritten Bürger aus der Städteregion Aachen.
  4. unserAC hat bewiesen, dass die Konstruktion flexibel genug ist, um auf unvorhergesehene Ereignisse reagieren zu können. Die Aufnahme des Themas „Flüchtlinge“ und die große Resonanz darauf beweist dies.
  5. unserAC ist ein bundesweites Vorzeigeprojekt geworden.

Wie geht es mit unserAC weiter?

unserAC ist unabhängig von der Stiftung geworden, unserAC läuft seit dem Sommer 2016 unter alleiniger Regie und Verantwortung des gemeinnützigen Trägervereines BENG e.V.


Das ist ein wirtschaftliches Risiko, weil die Stiftung nicht mehr als Finanzier im Hintergrund steht.
Auf der anderen Seite ist unserAC als Projekt für die Stiftung so wichtig, dass dort die weitere Entwicklung aufmerksam und kritisch verfolgt wird. Insbesondere die Unabhängigkeit und die Nichtkommerzialität von unserAC ist allen in der Stiftung ein hohes Gut. Im Sinne des Gemeinnützigkeitsauftrages wurde trotz der Entwicklungskosten unserAC kostenlos an den Trägerverein übergeben, im Gegenzug hat die Stiftung aber die Möglichkeit zum Eingreifen, wenn in Sachen Unabhängigkeit oder Kommerzialität ein Problem entsteht. Die Stiftung steht also weiterhin als Garant der Unabhängigkeit von unserAC bereit.

Die Aachener Stiftung Kathy Beys

Die Aachener Stiftung wurde vor fast 30 Jahren von der Unternehmerin Kathy Beys-Baldin gegründet, um aktiv die gesellschaftliche Zukunft gestalten zu können. Ziel in der Satzung: „Erhaltung der natürlichen Umwelt und der Lebensbedingungen für Mensch und Tier“. Seit dem Tod der Stifterin leitet B. Stephan BaldinVor die Stiftungsarbeit. Seine Motivation: „Ich habe die Stiftung als Vermächtnis, als Aufgabe für mich ganz persönlich verstanden. Daher leite ich seit dem frühen Tod von Kathy 1995 die Arbeit der Stiftung. Ich bin Unternehmer und damit erfolgreich, deswegen ist es möglich, dass ich für die Stiftung ausschließlich ehrenamtlich arbeite.“

Die Mission der Stiftung ist eine robuste, stabile Zukunft der Region rund um Aachen. Die Stiftung hat Projekte angestossen, die Perspektiven für eine nachhaltige regionale Entwicklung geben sollen.

Beispielhafte Projekte sind:

  • regionale Lebensmittel und nachhaltiges Bauen (beides schon ab 1996),
  • indeland – Regionalentwicklung für die Zeit nach dem Braunkohlenabbau im Tagebau Inden,
  • heimat2035 – Szenarien und Perspektiven für die Städteregion Aachen,
  • Faktor X Quartiere inden-seeviertel.de und neue-hoefe-duerwiss.de ressourcenoptimiertes Bauen in Eschweiler und Inden.

Die Stiftung war auch im nationalen Kontext tätig: Das Nachhaltigkeitslexikon www.nachhaltigkeit.info, makroökonomische Studien für die Bundesrepublik, Parlamentarische Abende in Berlin zum Thema Ressourceneffizienz und vieles mehr.

Die Bilanz der Stiftung der letzten 20 Jahre in Zahlen:

  • über 300 Projekte
  • gesamtes Projektvolumen 10 Millionen Euro
  • 10.000 Bürgern wurden Anregungen für die gesellschaftliche Zukunftsplanung gegeben
  • 90.000 Kindern wurde ihre nächste Umwelt und die Natur erklärt


Anfang der 90er Jahre, als die Stiftung angefangen hat operativ zu arbeiten, haben nur wenige gewusst, was „Nachhaltige Entwicklung“ bedeutet. Heute ist das zentrale Leitschnur für politische Entscheidungen. Die Stiftung hat zu diesem Paradigmenwechsel beigetragen.

Baldin: „Meine persönliche Bilanz ist positiv: Die Stiftung hat ihre Aufgabe in einer wichtigen gesellschaftlichen Umbruchphase erfüllt, ich selbst werde meine Arbeit beenden. Die Stiftung wird sich unter neuer Führung weiterentwickeln.“

Kontakt bei der Stiftung


B. Stephan Baldin

baldinaachener-stiftung.de
Tel. 0172-2528283