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27. April 2018 Neues Integrationskonzept der Stadt Aachen fertig

Zwölf Jahre nach der Verabschiedung eines ersten Integrationskonzepts legt die Stadt Aachen jetzt ihr neues Integrationskonzept vor.

Das aktuelle Konzept wurde in einem dreijährigen partizipativen Prozess entwickelt, in dem viele ehrenamtlich tätige Aachenerinnen und Aachener, Wohlfahrtsverbände, Migrantenorganisationen und andere Institutionen mit großem Engagement Handlungsempfehlungen formuliert haben.

Aachener Haltung: „Aachen – Das sind wir alle“

Aktuell leben Menschen aus über 150 Nationen in Aachen. Jeder dritte Mensch in Aachen hat entsprechend eine Migrationsgeschichte. Daraus folgt, dass man die Menschen miteinander ins Gespräch bringen sollte - inklusive politischer Partizipation und gesellschaftlicher Teilhabe.
Als Weg soll dabei ein quartiersbezogener Ansatz verfolgt werden - Integration sei eine Querschnittsaufgabe, die von der gesamten Stadtgesellschaft erfüllt werden müsse.
 
Themen- und Handlungsfelder des Integrationskonzeptes
Bei der Erarbeitung des Integrationskonzepts wurden in einem ersten Beteiligungsprozess vier Themenfelder festgelegt:
- Interkulturelle Öffnung
- Anerkennungskultur
- Zusammenleben im Quartier
- Gesellschaftliches Engagement und Teilhabe

Aus diesem Ansatz ergaben sich in einem zweiten Beteiligungsprozess neun kommunale Handlungsfelder:
- Arbeit / Weiterbildung
- Sprache / Bildung
- Wohnen / Sozialplanung
- Sport
- Gesundheit
- Kultur
- Religion
- Sicherheit / Rassismus / Extremismus
- Öffentlichkeitsarbeit / Presse

Grundversorgung mit bezahlbarem Wohnraum für gemischte Quartiere
Integration als Querschnittsaufgabe bedeutet, dass man die räumliche Trennung von  sozialen Gruppen und soziale Umstrukturierung vermeidet und eine kulturelle Vielseitigkeit in den Quartieren schafft. Eine entscheidende Zielsetzung ist deshalb laut Rolf Frankenberger, Leiter des Fachbereichs Wohnen, Soziales und Integration, eine Grundversorgung von bezahlbarem Wohnraum zu schaffen. Als Beispiel wird das Quartier Burggrafenstrasse genannt.

Ein durchaus ambitioniertes Vorhaben, wenn man den Wohnungsmarktbericht 2016 liest:
"Der sinkende Bestand an geförderten Wohnungen führt in Kombination mit dem Anstieg der Transferleistungsempfänger, der Studierendenzahlen und dem Flüchtlingszuzug dazu, dass die Nachfrage in diesem Marktsegment das Angebot übersteigt. Folge sind Anspannungen, die sich auf das untere bis hin zum mittleren Preissegment des freifinanzierten Wohnungsmarktes übertragen." (Bericht S. 41)
 
Was tun, wenn es Schwierigkeiten und Ärger gibt?
Probleme sollen offen und transparent benannt werden - Konflikten sollen u.a. mit Hilfe von vielen ehrenamtlich Tätigen Menschen z.B. in Sportvereinen durch "Vorleben  von Integration" entgegengetreten werden.

Weitere Infos:

Integrationskonzept 2018 (PDF)
Wohnungsmarktbericht Stadt Aachen 2016 zum Thema "Bezahlbarer Wohnraum"


Kategorien:
Flüchtlingshilfe , Aktuell in der Region