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Betreuung und Unterbringung von Flüchtlingen in der Stadt Aachen - Konzept von 06/2015

Situation in der Stadt Aachen

Die Verwaltung geht (im Juni 2015) davon aus, dass Ende des Jahres 2015 etwa 2.200 Flüchtlinge in der Stadt Aachen leben. Als Prognose für das nächste Jahr rechnet die Verwaltung mit monatlich 50 weiteren Menschen, so dass Ende des Jahres 2016 von insgesamt 2.800 (oder mehr) Schutzsuchenden ausgegangen wird.

"Ein  erneuter  Rückgang  der  Flüchtlingszahlen  ist  mit  Blick  auf  die  globale  Entwicklung,  auf die europanahen Krisenherde und die nach wie vor ungleichen Verhältnisse in Teilen Europas derzeit nicht absehbar." (aus dem Konzept der Stadt Aachen aus dem Juni 2015, s.u.)

Stadt Aachen Stand Juni 2016:

2.641 zugewiesene Flüchtlinge in städtischen Unterkünften
174 Landesflüchtlinge in der Einrichtung am Westbahnhof
577 UMF in der Betreuung des FB 45
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Umstrukturierung mit Beginn des Jahres 2016

Die Verwaltungsstrukturen im Bereich des Sozialamts werden umgebaut und dem aktuellen Bedarf angepasst.
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Versorgung und Betreuung

Wer betreut die Flüchtlinge nach der Ankunft in Aachen?

Hausmeister und Sozialarbeiter

Wo werden die Ankommenden zunächst untergebracht?

Zumeist in Übergangsheimen mit Gemeinschaftsküche und gemeinsamen sanitären Einrichtungen.

Was machen die Hausmeister?

Die Hausmeister der Übergangsheime sorgen für Sauberkeit und Ordnung in den Unterkünften und dem umliegenden Gelände. Sie informieren und schulen die Neuankömmlinge im Gebrauch der elektrischen Geräte, der Mülltrennung und der Hausregeln.

Was machen die Sozialarbeiter?

Die Sozialarbeiter leisten Unterstützung bei der Beantragung von existenzsichernden Leistungen (z.B. Geld und Krankenschutz), Kontoeröffnung, Einschulung der Kinder, Vermittlung von Therapien zur Traumabewältigung etc.

Gemeinsam mit den Hausmeistern vermitteln die Sozialarbeiter bei Konflikten der Bewohner untereinander.

Umzug vom Übergangswohnheim in eine Wohnung

Nach der Eingewöhnungsphase im Übergangswohnheim kommt unter bestimmten Bedingungen der Umzug in eine dezentrale Wohnung in Betracht. Die Voraussetzungen sind die grundsätzliche Möglichkeit der Verständigung in Deutsch oder Englisch und eine Vertrautheit mit den hiesigen Gepflogenheiten.

Diese Phase wird ebenfalls von Sozialarbeitern begleitet und auch die Hausmeister der nächstgelegenen Gemeinschaftsunterkünfte stehen noch für Unterstüzung zur Verfügung. Es erfolgen regelmäßige Besuche, um gegebenfalls schnell auf auftretende Schwierigkeiten reagieren zu können.

Beide - Sozialarbeiter und Hausmeister - stehen ebenfalls für Anwohner und Vermieter als Ansprechpartner zur Verfügung.

Unterbringung

Situation in Aachen

Die Unterbringung von Flüchtlingen ist eine Pflichtaufgabe der Kommunen. Aachen hat alleine dadurch, dass es Universitätsstadt ist, seit Jahren mit einer zunehmenden Wohnraumknappheit zu kämpfen, die durch die steigenden Flüchtlingszahlen zusätzlich verschärft wird.

Ende Mai hat die Stadt Aachen insgesamt ca 980 Flüchtlinge untergebracht - aktuell steht (unter Berücksichtigung nicht dauerhaft nutzbarer Flächen) Wohnraum für 1.150 Menschen zur Verfügung.

Der aktuelle politische Auftrag lautet, dass die Verwaltung Wohnraum für 1.000 Flüchtlinge schaffen und dauerhaft vorhalten muss.

Soweit wie möglich zu berücksichtigende Standards bei der Unterbringung

  • 20% des Bedarfs sind durch eingestreute Einzelwohnungen zu decken
  • 50% der Flüchtlinge sollen in Einrichtungen mit Einzelwohnungen leben können
  • 30% der unterzubringenden Personen sind Räume in Einrichtungen mit gemeinschaftlich zu nutzenden Küchen und sanitären Anlagen zur Verfügung zu stellen
  • Es sollen auf Dauer nicht mehr als 50 Personen an einem Standort untergebracht werden. Es ist nicht ausgeschlossen, dass zumindest für einen Übergangszeitraum dieser Standard nicht eingehalten werden kann.
  • Es müssen Pufferkapazitäten bereitgehalten werden
  • Objekte, die bei abnehmenden Fallzahlen anderweitige Nutzungen ermöglichen, sind vorzuziehen
  • Es sollen möglichst alle Stadtteile gleichmäßig berücksichtigt werden

Verteilung der dauerhaften Unterkünfte auf das Stadtgebiet

Bezirk Einwohner im Bezirk Anteil Gesamtbevölkerung Plätze Soll Plätze Ist Differenz
Aachen 162.093 64,65% 646 578 68
Brand 17.197 6,86% 69 24 45
Eilendorf 15.471 6,17% 62 73 -11
Haaren 12.198 4,86% 49 53 -4
Kornelimünster/Walheim 15.607 6,22% 62 46 16
Laurensberg 19.528 7,79% 78 54 24
Richterich 8.640 3,45% 34 13 21
Gesamt 250.734 100,00% 1.000 841 159

Umsetzungsstand nach Art der Unterbringung

Art Ziel Ist Differenz
Übergangsheim Gemeinschaftseinrichtung 300 171 129
Übergangsheim Wohnungen 500 329 171
Abgeschlossene Wohnungen 200 341 -141

Weitere Infos

Die Gegenwart hat das Konzept mittlerweile in Teilen überholt - zum Zeitpunkt der Konzepterstellung gab es noch keine Zuweisungen des Landes. Dies hat sich im August mit der Zuweisung von 300 Flüchtlingen "über Nacht" an die Stadt Aachen geändert. Oberstes Ziel des Fachbereichs Soziales und Integration war und ist eine menschenwürdige Versorgung und Unterbringung aller hier ankommenden schutzbedürftigen Menschen.

Weitere Details zur Schaffung von benötigtem Wohnraum finden sich in der Anlage zur Vorlage FB 50/0084/WP17 des Fachbereichs Soziales und Integration (auf der Seite ganz nach unten scrollen - dort kann man die Anlage herunterladen).

Aus dieser Anlage stammen auch die Informationen auf dieser Seite.