Bürgeranregung gemäß § 24 Gemeindeordnung NRW zur ehemaligen Zeche Langenberg

Hier: Antrag Verein Kohlscheider Bürger e. V. vom
[03.06.2019](si010_j.asp?YY=2019&MM=06&DD=03 "Sitzungskalender 06/2019
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Der Umwelt- und Planungsausschuss nimmt die Ausführungen zur Kenntnis. Die Verwaltung wird beauftragt, zu prüfen, wie die ehemalige Schachtanlage mit den Nebengebäuden (Anlage) in die weiteren Planungen integriert werden kann.

Sachverhalt:

Viele Jahrhunderte hat der Bergbau das Stadtbild von Herzogenrath geprägt. Die Bergehalden „Grube Adolf“, „Wilsberg“ und „Noppenberg“ sind auch heute noch sichtbar Zeichen dieser Vergangenheit. Auch anhand einiger Gebäude ist dieser Teil der Geschichte noch rudimentär vorhanden. Dazu gehören die verbliebenen Gebäude der ehemaligen Grube Langenberg.

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahren II/66 A „Kohlscheid Zentrum-Langenberg“ wurde durch das Amt für Denkmalpflege folgende Stellungnahme abgegeben:

Das Schachthaus der Zeche Langenberg ist als letztem Gebäude der 1842/43 errichteten Schachtanlage zweifellos eine geschichtliche Bedeutung für die Entwicklung des Bergbaus im Aachener Revier zuzuschreiben.

Aufgrund des ca. 1995 erfolgten Teilabbruchs der oberen Gebäudehälfte einschließlich des Dachstuhls mit Glockenlaterne, der oberhalb der hangseitigen Grundmauern aufgehenden Gebäuderückwand mit ihrem charakteristischen, schlitzförmigen Seilauslass, sowie dem Verlust seiner Ausstattung im Gebäudeinneren – insbesondere der hölzernen Seilscheibenstützkonstruktion – hat das Gebäudefragment seine Zeugniskraft jedoch weitestgehend eingebüßt und ist daher nicht mehr als denkmalwert einzustufen.

Die angrenzende, heute ebenfalls stark überformte Dreiflügelanlage beherbergte ursprünglich ein Ledigenwohnheim zur Unterbringung von Bergleuten, wurde jedoch erst im Jahr 1924 errichtet und ist der denkmalwerten Zeitschicht der Grubenanlage daher nicht zuzurechnen.

Aus Sicht des Fachamtes wird eine Eintragung in die bei der Stadt Herzogenrath geführten Denkmalliste daher nicht weiter verfolgt. Es wäre allerdings wünschenswert, wenn eine Dokumentation des heutigen Gebäudebestandes der für Kohlscheid so bedeutenden Zechenanlage vor Abbruch erfolgen würde.

Die Dokumentation wurde zwischenzeitlich beauftragt und abgeschlossen. Das Gutachten bestätigt die bereits bekannte und oben dargestellte Aussage vom Amt für Denkmalpflege.

Der für die weitere Entwicklung des Kohlscheider Zentrums unabdingbar notwendige Bau der Markttangente macht jedoch einen Abriss des Ledigenheimes erforderlich. Ein Abriss des ehemaligen Schachtgebäudes mit den Nebengebäuden ist für diese Maßnahme nicht notwendig. Es ist noch zu prüfen, ob dieses Vorgehen für die Förderung der Maßnahme „Markttangente“ unschädlich ist.

Im Rahmen der weiteren Planungen wird geprüft, wie diese Gebäude in eine neue Nutzung integriert werden können.

Wie man die Bergbaugeschichte am Langenberg erlebbar und für die nachfolgenden Generationen bewahren kann, wird gemeinsam mit den Antragstellern und themenbezogenen Vereinen und Institutionen erörtert. Denkbar ist, neben der für die Öffentlichkeit entsprechend aufzubereitenden Dokumentation, die Präsentation einer Fotoausstellung sowie die Sammlung und Aufbereitung von Erzählungen und Berichten. Ob für dieses Projekt Fördermittel beantragt werden können, ist zu prüfen.

Finanzielle Auswirkungen (einschl. Darstellung der Folgekosten – Sach- und Personalaufwendungen – sowie Folgeerträge):

1. Gesamtkosten

x	Pflichtaufgabe
	Freiwillige Aufgabe

Die Mehrkosten für den Erhalt und die ggf. Restaurierung der Gebäude bzw. die Integration in ein neues Nutzungskonzept können erst im weiteren Planungsverlauf ermittelt werden.

Anlage/n:

Fotos und Übersichtplan aus der Bestandserfassung