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Vorstellung der Projektidee Energieautarkes Herzogenrath durch den Ausbau des Solarparks Nivelstein


Letzte Beratung
Dienstag, 29. Oktober 2019 (öffentlich)
Federführend
Amt 61 - Stadtplanungsamt
Originaldokument
http://ratsinfo.herzogenrath.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=6986

Der Stadtrat begrüßt das Projekt und beauftragt die Verwaltung, die weiteren planungsrechtlichen Prüfungen einzuleiten.

 

 

Sachverhalt:

Die Stadt Herzogenrath hat derzeit ca. 46.500 Einwohner und einen Haushaltsstromverbrauch von rund 75 Mio. kWh pro Jahr. Auf dem Gelände der Nivelsteiner Sandwerke befindet sich bereits seit 2012 die größte Solaranlage Nordrhein- Westfalens, mit der pro Jahr rund 14Mio.KWh Strom erzeugt werden. Die Debatte um den Klimawandel und die Erreichung der deutschen Klimaschutzziele ist in vollem Gange. Die Stadt Herzogenrath möchte den Ausbau der Erneuerbaren Energien unterstützen und als erste deutsche Stadt dieser Größenordnung Strom und teilweise auch Wärme klimaneutral zur Verfügung stellen. Auf dem Gelände der Nivelsteiner Sandwerke stehen ausreichend Flächen zur Verfügung um weitere Freiflächenphotovoltaikanlagen zu errichten, den Bau von schwimmenden Photovoltaikanlagen auf den Restseen des Tagebaus zu verwirklichen und mehrere Windenergieanlagen zu bauen. Die Kombination der Stromerzeugung aus Wind und Sonne kann somit an diesem Standort ideal umgesetzt werden, da die Rahmenbedingungen für beide Technologien gut sind und mit der größten Solaranlage in NRW bereits Vorerfahrungen beim Bau und Betrieb vorliegen. Ergänzt werden soll diese nachhaltige Strom- und Wärmeerzeugung durch eine großtechnische Speicherung von Wärme und Strom.

Der Industriebetrieb auf dem Gelände der Nivelsteiner Sandwerke verbraucht heute noch erhebliche Mengen an konventionellen Kraftstoffen für die Trocknung der Sande. Durch den Einsatz von Parabolrinnen zur Erzeugung von nachhaltiger Wärme, Kälte oder Strom in Verbindung mit einer Langzeitspeicherung, kann auch die Wärmeversorgung dieses Industriebetriebs auf regenerative Energien umgestellt werden. Die Einbindung der umliegenden Ortschaften mittels Fernwärmeleitungen stellt eine zukunftsweisende Verknüpfung zwischen industrieller Wärmeversorgung und kommunaler Wärmeversorgung dar. In der Diskussion um zukünftige Ölheizungsverbote stellt diese Technologie eine zukunftsfähige Möglichkeit der Wärmeversorgung für die Anwohner dar.

Die Akzeptanz der Maßnahmen zur regenerativen Strom- und Wärmeerzeugung soll durch eine frühzeitige Information und Einbindung der betroffenen Bürger erreicht werden. Die weitere Erhöhung der Akzeptanz durch eine finanzielle Teilhabe in Form einer Beteiligung an einer Bürgerenergiegenossenschaft ist bei diesem Projekt vorgesehen.

Durch den Ausbau der Solarenergie und der Windenergie am vorgesehenen Standort können rund 100 Mio. kWh Strom pro Jahr erzeugt werden. In Kombination mit der Speicherung bzw. Umwandlung des Stroms ist es somit möglich die Stadt Herzogenrath bereits in wenigen Jahren zu 100 % mit regenerativem Strom zu versorgen und unabhängig von der Stromerzeugung aus Kohle zu machen. Der Ausbau einer Nahwärmeversorgung eröffnet diesen Weg auch für eine nachhaltige Wärmeversorgung. Zur Vervollkommnung der Sektorenkopplung ist die Einbindung des Verkehrs ebenfalls über die Umwandlung in Wasserstoff sowie die Errichtung einer Ladeinfrastruktur für Elektroautos möglich.

Mit dem Projekt „Energiepark Herzogenrath“ kann nachgewiesen werden, das die Sektorenkopplung in einer Stadt mit rund 50.000 Einwohnern möglich und das energiepolitische Zieldreieck aus Versorgungssicherheit sowie Klima- und Umweltverträglichkeit unter Einbeziehung der betroffenen Bürger umsetzbar ist. Die unmittelbare Nähe zu den Niederlanden ermöglicht optional auch eine grenzüberschreitende Lösung.

Weitere Informationen können dem Vortrag in der Ratssitzung entnommen werden.

 

 

 

 


Anlagen können jeweils im Originaldokument eingesehen werden.

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Beratungsfolge

Dienstag, 29. Oktober 2019Sitzung des Rates der Stadt Herzogenrath

Art
Entscheidung
Ausschuß
Rat der Stadt Herzogenrath
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