Sonntag, 17. Dezember 2017 Gespräch mit Vertretern des Planungsausschusses
Am 08.12.2017 hatten wir einen Termin mit mehreren Vertretern des Planungsausschusses. Da im Planungsausschuss am Abend zuvor die dritte Variante einer Machbarkeitsstudie zu den Luisenhöfen eingereicht und behandelt worden ist, bekam dieser länger schon vereinbarte Termin kurzfristig eine besondere Aktualität.
Selbstverständlich konnten die anwesenden Mitglieder des Planungsauschusses nicht tiefergehend über die Inhalte der in nichtöffentlichen Sitzung behandelten Machbarkeitsstudie berichten. Sie konnten uns aber insoweit Auskunft geben, dass man von der Einleitung eines ordentlichen Bebauungsplanverfahren (ein Bebauungsplan definiert die Randbedingungen für eine zukünftige Bebauung) noch sehr weit entfernt ist.
Im weiteren Verlauf konnten wir den Anwesenden unsere Vorstellungen zu den Bebauungsplänen erläutern. Hier haben wir die Schwerpunkte Parkhaus, Stadtoase und eine weiterhin gewerbliche Nutzung des Kalde Geländes intensiver besprechen können. Themen waren aber selbstverständlich auch die Dichte einer möglichen Bebauung sowie die Nutzung des Bunkers.
In Bezug auf das Parkhaus haben wir erläutert, dass eine komplette Auslastung zu den meisten Tageszeiten überhaupt nicht gegeben ist und das Parkhaus meistens mindestens zur Hälfte leer steht. Eine Doppelnutzung von Beschäftigten und Besuchern tagsüber auf der einen Seite und den neuen Bewohnern abends und nachts sollte untersucht werden. Dieser Option zeigten sich die Mitglieder des Planungsausschusses gegenüber offen. Auf diese Weise kann aus unserer Sicht eine Erweiterung des Parkhauses vermieden werden.
Auch die Entwicklung eines autofreien Quartiers würde die Erweiterung des Parkhauses überflüssig machen. In der sogenannten Stellplatzverordnung (für jede Wohnung müssen nach einem festgelegten Schlüssel Stellplätze nachgewiesen werden) gibt es Gestaltungsspielräume, welche bei einer Selbstverpflichtung des Bauherrn zu einer Reduzierung der notwendigen und nachzuweisenden Stellplätze genutzt werden könnten.
Den Wert den die Erhaltung der Stadtoase (verwildertes Grundstück) bedeutet, haben wir ebenfalls erläutern können. Im Frühjahr bis in den August hinein ertönt hier im Blockinneren am frühen Morgen eine Vogeluhr, welche durchaus mit einer Vogeluhr im Wald konkurrieren kann. Die Stadtoase bildet hier den Rückzugsort und würde bei einer Bebauung sicher die Artenvielfalt einschränken. Eine Liste der bisher beobachten Vögel ist ebenfalls übergeben worden.
Das Kaldegelände ist als so innenstadtnahes Gewerbegelände einzigartig in Aachen. Eine vielfältige Weiternutzung und auch ein Weiterbau der bestehenden Struktur, könnten die Qualität des Areals steigern und zur Nutzungsmischung beitragen.
Insgesamt lässt sich sagen, dass Mitglieder des Planungsausschusses unseren Vorschlägen und Vorstellungen durchaus offen gegenüberstanden, aber selbstverständlich in Ihrer Funktion auch einem Interessenausgleich verpflichtet sind.
Aus diesem Grund wollen wir als Initiative von unserer Seite das Gespräch mit den Investoren suchen und auch dort unsere Vorstellungen zu einer Entwicklung des Areals darlegen. Denn um den Prozess um das Helios Gelände in Köln Ehrenfeld zu zitieren: Es hat zu guten Ergebnissen geführt, wenn Anwohner, Investoren, Politiker und Stadtplaner ihre differierenden Ansprüche zur Zukunft des Quartiers miteinander verhandeln müssen (Wem gehört die Stadt).
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