Dienstag, 24. November 2015 Die Stele der Rabenkrähe
Gemeinschaftliche Sanierung des Bereiches um die Stele der Rabenkrähe in Mariadorf.
Die Zeit des Wartens wurde zu einer langen Geduldsprobe
Alsdorf. Die Stele der Rabenkrähe, die als Monument die Gabelung der Marienstraße seit 1991 schmückt, sah toll aus. Das Drumherum war jedoch in die Jahre gekommen und stark verbesserungswürdig. „Hier werden wir was unternehmen“. Diesen Beschluss fassten Lars Zander, der Vorsitzende des Bürgervereins Mariadorf, und Holger Hermanns, der Betreiber des anliegenden Restaurants "Bei Änni".
Bei deren ersten Bestandsaufnahme ragte u.a. verwildertes Gestrüpp über brüchige Betonkantensteine hinaus. Hinzu kam, dass sich am unmittelbar angrenzenden Gehweg Bodenplatten aus dem Fundament gelöst hatten und Bordsteine wegen mangelnder Stabilität sich zur Seite neigten.
Ein echter Blickfang sollte es werden, war das erklärte Ziel. Dabei sollten die baufälligen Betonkantensteine um die Stele ersetzt werden.
Es war der Anfang einer echten Mammutaufgabe, denn für viele Fragen galt es eine Lösung zu finden. Wie finanzieren wir das? Wo bekommen wir die Manpower her und erhalten wir überhaupt eine Genehmigung für unser Vorhaben? Dieses waren die größten Hürden, die es zu nehmen galt.
Nach mehreren Ortsterminen mit allen zuständigen Vertretern der Stadt Alsdorf gab es grünes Licht. Im Februar erfolgte der erste Schritt. Durch den Eigenbetrieb Technische Dienste der Stadt Alsdorf wurde das alte Gestrüpp entfernt.
Da es sich abzeichnete, dass die Veränderung hohe Kosten verursachen würde, hatte der Bürgerverein indes bei der Kulturstiftung der Sparkasse Aachen einen Antrag auf Förderung gestellt, von dem ein Großteil des Gelingens abhing. Hierauf galt es nun zu warten.
Von dem Moment an war es eine echte Geduldsprobe. Immer wieder gab es Rückfragen von aufmerksamen Bürgern, warum es um das Denkmal - bedingt durch wildwuchernde Gräser und Büsche - so wüst aussehen würde. Die wenigsten waren eben darüber informiert, dass eine Komplettsanierung bevorstand. „Eine Beetpflege im Zeitraum des Wartens wäre völlig umsonst gewesen“, musste Lars Zander mehrfach um Verständnis bitten.
Es dauerte bis Mitte Mai, da kam von Arndt Bellefroid, dem Geschäfts-stellenleiter der Sparkasse Mariadorf, endlich die erfreuliche Mitteilung, dass die Kuratoriumssitzung der Kulturstiftung die Umgestaltung für förderungswürdig hält und einen vierstelligen Betrag ausschließlich für Personalkosten zur Verfügung stellt. Damit konnte die Durchführung realisiert werden. Als neue Umrandung wurden die massiven Palisaden "Germania Antik" ausgewählt, die der Bürgerverein sponserte.
Im Juni war es dann soweit, schweres Gerät in Form von Bagger und Baumaschinen ratterte, es herrschte für zwei Wochen Hochbetrieb an der Baustelle. Der Verein für sozialpädagogische Jugendarbeit „GO better", der in Mariadorf ansässig ist, konnte als personelle Unter-stützung gewonnen werden. Dieser setzte für den Bürgerverein in mühevoller Handarbeit die Palisaden.
Ein besonderes Augenmerk wurde darauf gelegt, dass die neuen Palisaden nicht eckig, sondern in harmonischeren Viertelkreisen eingesetzt wurden. Die vielen zuvor vorhandenen Ecken waren noch ein typisches Relikt der siebziger Jahre, das nicht mehr zeitgemäß ist und vermieden werden sollte.
„Ach, dafür hat die Stadt Geld“, bemerkte eine ältere Dame, die als Passantin die Arbeiten an der Baustelle bestaunte. Noch mehr staunte sie, nachdem ihr erklärt wurde, dass die Stadt Alsdorf keinen Cent dazu beisteuern muss, beschreibt Lars Zander eine überraschende Situation während der Umbauphase.
Nach Fertigstellung der gesamten Einfriedung durch den Bürgerverein und „GO better“ übernahmen Holger Hermanns und Willibert Dohmen die Gestaltung. Diese verfüllten Schottersplit, legten Findlinge und sorgten für die Bepflanzung. Zudem wurde von ihnen die ehrenamtliche Patenschaft für das Beet übernommen. Dadurch wird der pflegliche Zustand dauerhaft gewährleistet. Die komplette Veränderung um die Stele hat das Bild enorm zum Besseren verändert. Das Gesamtergebnis kann sich wirklich sehen lassen, sind alle Beteiligten überzeugt.
Der betreffende Teil des Gehwegs konnte ebenfalls ausgebessert werden. Dies wurde von der Stadt Alsdorf im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht übernommen. Die erhebliche Stolpergefahr gehört nun auch der Vergangenheit an.
Mehr Infos und Bilder unter: www.buergerverein-mariadorf.de
Alle Beteiligten freuen sich über die erfolgreiche Sanierung
Personen von links: Lars Zander (Bürgerverein Mariadorf), Bürgermeister Alfred Sonders, Holger Hermanns, Frieder Wisten (GO better), Arndt Bellefroid (Sparkasse Mariadorf), Norbert Wimmer (Bürgerverein Mariadorf), sowie Willibert Dohmen Foto: Melanie Muhsal