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Sachstand Integriertes klimafreundliches Mobilitätskonzept für die Kupferstadt Stolberg


Letzte Beratung
Mittwoch, 05. Juli 2017 (öffentlich)
Federführend
Ausschuss für Stadtentwicklung, Verkehr und Umwelt
Originaldokument
http://www.stolberg.de/city_info/display/dokument/show.cfm?region_id=75&id=393193

a) Beschlussvorschlag:

Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Verkehr und Umwelt nimmt den Sachstand zu dem integrierten klimafreundlichen Mobilitätskonzept zur Kenntnis.

b) Sachverhalt:

Durch die Lärm- und Feinstaubthematik und das Bestreben der Bundesregierung eine Reduzierung der Abhangigkeit von fossilen Brennstoffen sowie der umweltschadliehen Emissionen (u. a. C02) zu erreichen, haben sich die Rahmenbedingungen im Verkehrsbereich verändert. Hierzu fordert und fördert sie fahrzeugtechnische Maßnahmen (z. B. Hybridtechnik) sowie Veränderungen beim Treibstoff (z. B. Einführung E 10), aber auch kommunale nachhaltige Mobilitatskonzepte. Auf Grund eines gestiegenen Umweltbewusstseins und einem Wertewandel (weniger Besitz, sondern "Sharing") - vor allem bei jungen Menschen - sind Veranderungen im Verkehrsverhalten (weniger Pkw, mehr Umweltverbund, mehr Multimodalität) zu beobachten.

Im Hinblick auf das von der Bundesregierung aufgestellte Ziel, die C02-Emissionen bis zum Jahr 2020 um mindestens 40% und bis zum Jahr 2050 um 80 bis 95% gegenüber 1990 zu reduzieren, steht auch die Kupferstadt Stolberg vor Herausforderungen. Die Ergebnisse des aufgestellten integrierten Klimaschutzkonzepts der Kupferstadt Stolberg (Interkommunales Klimaschutzmanagement in der StadteRegion Aachen, 2014) (IKSK) zeigen bzgl. der Verursacher der C02-Emissionen eine Dreiteilung, bei der der Verkehrssektor mit 33 % nach der Wirtschaft der zweitgrößte Verursacher ist.

Aus der Mobilitätserhebung 2011 der StädteRegion Aachen geht hervor, dass 74% der Wege der Stolberger Einwohner mit dem Pkw zurückgelegt werden. Dieser hohe Pkw-Anteil ist typisch für die einzelnen Kommunen der StädteRegion Aachen. Auffallig ist für Stolberg der sehr niedrige Radverkehrsanteil von 2 %. Lediglich Roetgen weist mit 3 % ebenfalls einen Radverkehrsanteil von unter 5% auf. Die fehlende Fahrradnutzung ist u. a. in den vorhandenen topografischen Bedingungen begründet. Während die Talachse in der Innenstadt flach ist, sind außerhalb starke Steigungsstrecken vorhanden. Mit der zunehmenden Verbreitung von Pedelecs verliert dieses Hemmnis jedoch immer mehr an Bedeutung.

Um sich den Herausforderungen infolge der geänderten Rahmenbedingungen für den Verkehrsbereich frühzeitig zu stellen, hat sich die Kupferstadt Stolberg im Jahr 2016 erfolgreich für die Förderung der Erstellung eines klimafreundlichen Mobilitatskonzepts als Klimaschutzteilkonzept Mobilitat beworben. Mit dem klimafreundlichen Mobilitatskonzept sollen
die vorliegenden Arbeiten des IKSK fortgeschrieben werden. Das Mobilitätskonzept ist stärker strategisch und konzeptionell ausgerichtet, so dass im Ergebnis ein Handlungsfahrplan für die Verkehrsplanung und -entwicklung für die nächsten Jahre vorliegt. Es berücksichtigt eine gesamtheitliehe Betrachtung aller Verkehrsarten und einen integrierten konzeptionellen Ansatz, der schrittweise umgesetzt werden kann. Die Verkehrssituation im Stadtgebiet- damit auch die Attraktivität sowie die Lebensqualität- soll sich langfristig verbessern.

Die Arbeitsinhalte entsprechen den Vorgaben des Fördermittelgebers (insgesamt 7 festgelegte Bausteine).

Die Status-Quo Analyse (Baustein 1) baut auf zwei Bereichen auf. Auf der einen Seite werden vorliegende Daten und Materialien ausgewertet. Hierbei werden sowohl Daten und Materialien der StädteRegion (z. B. Nahverkehrsplan, Mobilitätserhebung) als auch der Kupferstadt Stolberg selbst (z. B. Entwicklungskonzept Talachse, Machbarkeilsstudie Stadtrad, Verkehrsuntersuchung Stolberg Ost und West) einbezogen. Auf der anderen Seite wird eine Bestandsaufnahme vor Ort zur Bewertung der Verträglichkeit des Kfz-Verkehrs mit dem nicht- motorisierten Verkehr durchgeführt. Das abgestimmte Untersuchungsnetz (rund 110 km) berücksichtigt innerkommunale Relationen (Verbindungen zwischen den Stolberger Stadtteilen und der Innenstadt sowie zwischen benachbarten Stolberger Stadtteilen) sowie interkommunale Relationen (Verbindungen zwischen der Kupferstadt Stolberg und benachbarten Kommunen). Zudem wurde geprüft, ob das aufgestellte Untersuchungsnetz die Erreichbarkeil der vorhandenen publikumsintensiven Einrichtungen gewährleistet. Im Baustein 1 wird auch eine Energie- und THG-Bilanz für den Verkehrsbereich zum heutigen Zeitpunkt berechnet. Hierzu stehen verschiedene Bilanzierungsmethoden zur Verfügung. Im Rahmen des IKSK wurde eine grobe Berechnungsmethode auf Grundlage des Pkw-Bestands durchgeführt. Im klimafreundlichen Mobilitätskonzept wird auf Grundlage der Einwohnerstruktur und der vorliegenden Mobilitätskennwerte (Mobilitätserhebung 2011) eine genauere Berechnung durchgeführt.

Auf Grundlage der Status-Quo Analyse (Zwischenbilanz) wird in der Potenzialanalyse (Baustein 2) eine Stärken-Schwächen-Analyse für alle Verkehrsmittel durchgeführt. Auf dieser Grundlage werden die verkehrspolitische Ausrichtung des klimafreundlichen Mobilitätskonzepts festgelegt sowie die übergeordneten Handlungsfelder identifiziert. Darüber hinaus wird die aufgestellte Energie- und THG-Bilanz fortgeschrieben. Hierbei wird zunächst der Referenzfall berechnet, d. h. die Prognose ohne weitere Klimaschutzanstrengungen. Dieser Referenzfall dient dazu, zu einem späteren Zeitpunkt die Wirkungen des klimafreundlichen Mobilitätskonzepts von den Wirkungen der prognostizierten (Struktur-)Entwicklungen zu unterscheiden.

Die Erarbeitung des klimafreundlichen Mobilitätskonzepts erfolgt mit einer kontinuierlichen Akteursbeteiligung (Baustein 3). ln verschiedenen Terminen wird die Verwaltung (interne Besprechungen), der Arbeitskreis Energie und Klima, der Konsultationskreis (Aufstockung des Arbeitskreises Energie und Klima mit weiteren relevanten externen Akteuren), die Politik (Ausschuss für Stadtentwicklung Verkehr und Umwelt) und die Öffentlichkeit (Bürgerinformation, Befahrung) informiert bzw. aktiv beteiligt.

Im Rahmen des Handlungskonzepts (Baustein 4) werden auf Grundlage der zusammengetragenen Ergebnisse Maßnahmenvorschläge erarbeitet. Es werden Maßnahmensteckbriefe erstellt, die neben einer Kurzbeschreibung auch eine Charakterisierung zum besseren Maßnahmenvergleich beinhalten. Erste generelle Maßnahmenideen liegen bereits vor (z. B. Erg.änzung/Überarbeitung Querungshilfen, Verbesserung der fußläufigen Erreichbarkeil der ÖPNV-Haltestellen, Bike & Ride an bedeutenden Bushaltestellen, Optimierung des Mobilitäts- und Verkehrsmanagements). Diese Maßnahmenideen sind nun in konkrete straßenraumbezogne Mobilitätsmaßnahmen zu überführen.

Mit Hilfe einer Verstetigungsstrategie (Baustein 5) sollen verkehrsrelevante Themen dauerhaft in der Verwaltung verankert werden. Erste Ansätze hierzu liegen bereits vor (z. B. Mobilitätsmanager, interkommunaler Arbeitskreis, Arbeitskreis Energie und Klima).

Das Controlling-Konzept (Baustein 6) dient der Überprüfung des Umsetzungsstands sowie Evaluierung bereits durchgeführter Mobilitätmaßnahmen und zeigt damit ggf. den Bedarf einer Nachjustierung auf. Im Rahmen der Kommunikationsstrategie (Baustein 7) werden Maßnahmenvorschläge zur Verbreitung der Projektergebnisse, Begleitung konkreter Mobilitätsmaßnahmen sowie der allgemeinen Öffentlichkeitsarbeit bzgl. der Verkehrsthemen erarbeitet.

Im Rahmen des Ausschusses für Stadtentwicklung, Verkehr und Umwelt (ASVU) wird über den aktuellen Arbeitsstand des Projektes berichtet. Es werden die Ergebnisse der Status-Qua Analyse (u. a. Stärken-Schwächen-Analyse) sowie der Potenzialanalyse (u. a. Zielsetzung, Handlungsfelder) vorgestellt. Die Präsentation wird der Niederschrift beigefügt.

c) Rechtslage:

d) Finanzierung:

Für die Erstellung des Klimaschutzteilkonzeptes "Integriertes klimafreundliches Mobilitätskonzept der Kupferstadt Stolberg" in den Jahren 2016 und 2018 sind Kosten in Höhe von 94.795,00€ veranschlagt (Produkt 1.56.01.01 "Umweltberatung/Kiimaschutz") die zu 70% d. h. mit 66.356,00 € gefördert werden. Der zu deckende Eigenanteil beträgt ca. 28.439,00 €.

Für das Haushaltsjahr 2017 stehen beim Produkt 1.56.01.01 "Umweltberatung/Kiimaschutz" Mittel in ausreichender Höhe zur Verfügung. Die im Haushaltsjahr 2018 benötigten Mittel müssen im Rahmen der Mittelanmeldungen für 2018 entsprechend berücksichtigt und durch den Rat bereitgestellt werden.

e) Personelle Auswirkung:

Die Projektkoordinierung inkl. des Managements der Fördergelder erfolgt überwiegend durch den Klimaschutzmanager. Darüber hinaus wird eine Vielzahl an Fachämter im Rahmen der Projektbearbeitung eingebunden.




Anlagen können jeweils im Originaldokument eingesehen werden.

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