Digitalisierungskonzept im Rahmen von "Gute Schule 2020" für die 19 Schulen
der StädteRegion Aachen

Sach- und Rechtslage:

Es wird Bezug genommen auf die Sitzungsvorlagen-Nr. 2017/0207 (mit E1) und 2017/0085.

Der Auftrag, ein „Digitalisierungskonzept“ zu erstellen, ergibt sich aus § 1, Absatz 2 des Gesetzes zur Stärkung der Schulinfrastruktur in Nordrhein-Westfalen (Gute Schule 2020):

„Kommunen, welche Schuldendiensthilfen in Anspruch nehmen, erstellen ein von ihrer jeweiligen Vertretungskörperschaft zu beschließendes Konzept, wie sie die im Rahmen des Förderprogramms „NRW.BANK.Gute Schule 2020" eingeräumten Kreditkontingente in Anspruch nehmen wollen. Weiterhin prüfen sie systematisch die Möglichkeit eines leistungsfähigen Breitbandanschlusses ihrer Schulgebäude. Das Ergebnis ihrer Prüfung dokumentieren sie in einem Konzept, über das die jeweilige Vertretungskörperschaft informiert wird.“

Das Konzept ist unabhängig davon erforderlich, welche Zwecke (Sanierung, Umbau, Neubau einerseits oder Digitalisierung andererseits) mit den Krediten finanziert werden.

Das als Anlage beigefügte Konzept stellt nach einer Einleitung die aktuelle Situation an den Schulen in Trägerschaft der StädteRegion Aachen dar und erläutert anschließend die Strategie zum weiteren Breitbandausbau der Schulen. Die Umsetzung dient der Schaffung der Grundlagen für eine lernförderliche IT-Ausstattung an den Schulen der StädteRegion Aachen entsprechend der Pflichtaufgabe aus § 79 Schulgesetz NRW.

Den 19 Schulen der StädteRegion Aachen (20 Standorte) sollen voraussichtlich bis Ende 2018 leistungsfähige und zukunftsfähige Telekommunikationsinfrastrukturen zur Verfügung stehen, mit denen die pädagogischen Ideen (in Anlehnung an das Medienkonzept der Schulen) realisiert werden können. Diese Themen (z.B. Ausstattung mit Endgeräten und Präsentationstechnik) sind nicht Gegenstand dieses Digitalisierungskonzeptes, sondern der Medienentwicklungsplanung (MEP).

Die Beauftragung der Anbindungen erfolgte mit Schreiben vom 31.05.2017. regio iT hat einen Projektplan bei NetAachen angefordert, wonach geplant ist, dass die Fertigstellung der Breitbandanbindungen in einem Zeitraum von bis zu neun Monaten nach Beauftragung erfolgt.

Die auf Vorschlag von der regio iT (in Abstimmung mit NetAachen) entwickelte Strategie geht davon aus, dass die Anforderungen für die kleineren Schulsysteme (Förderschulen, Schule für Kranke, Abendrealschule) und die größeren Schulsysteme (Weiterbildungskolleg und Berufskollegs) unterschiedlich sind, weshalb hier jeweils auch folgerichtig eine unterschiedliche Strategie verfolgt wird:

Schulen	Vorgesehene Bandbreite	Ausbauperspektive
7 Förderschulen, Schule für Kranke, Abendrealschule	100/40 Mbit/s („Bronze“)	Bis auf Kleebach-Schule und Roda-Schule Glasfaser nur bis zum Verteilerpunkt (nicht bis ins Gebäude, also “letzte Meile” bleibt Kupfer); sollte Bedarf nach erhöhter Bandbreite bestehen, wären bei 6 Standorten Baukostenzuschüsse erforderlich; Bedarf wird auf absehbare Zeit nicht gesehen
Weiterbildungskolleg, 9 Berufskollegs an 10 Standorten	100/100 Mbit/s („Gold“)	Glasfaser liegt nach Umsetzung bereits bis ins Gebäude, Erhöhung auf z.B. 500 Mbit/s oder 1 Gbit/s daher kurzfristig möglich bei Bedarf ohne weitere Baumaßnahmen (Tausch Router und Beauftragung anderer Anbindung)

Derzeit wird übereinstimmend durch die Verwaltung und regio iT davon ausgegangen, dass die angedachten Leitungen mit 100/40 Mbit/s den erkennbaren Bedarf der 7 Förderschulen, der Schule für Kranke und der Abendrealschule abdecken (Verzehnfachung der aktuellen Bandbreite). Daher erscheint es als nicht sachgerecht, hier alleine aufgrund der Fördermöglichkeit aus dem Programm „Gute Schule 2020“ bereits auch FTTB-Anschlüsse zu verwirklichen (Glasfaser bis ins Gebäude), ohne dass ein entsprechender Bedarf sicher ist.

In einer Schulleiterbesprechung am 06.07.2017 zur “Kommunalen Medienentwicklungsplanung für die Schulen der StädteRegion Aachen” wurden allen Schulleitungen durch die regio iT die beiden Produkte und Hintergründe vorgestellt. Einzelne Berufskollegs gaben zu bedenken, ob nicht direkt eine höhere Bandbreite als 100 Mbit/s verwirklicht werden sollte. Die Verwaltung hat diesbzgl. vorgeschlagen, zunächst die tatsächliche Nutzung auszuwerten, um einen evtl. Bedarf abzuschätzen (s. 5.3 des Konzeptes). Dieser wird v.a. damit zusammenhängen, wie sich die Nutzung von weiteren (mobilen) Endgeräten entwickelt.

Die Schulleitungen der 19 Schulen der StädteRegion Aachen wurden mit Bezug auf den Beschluss des Städteregionstages vom 06.07.2017 aufgefordert, der Verwaltung bis spätestens 30.09.2017 aktualisierte Medienkonzepte vorzulegen. Anschließend werden die sich daraus ergebenden pädagogischen und technischen Anforderungen durch die Verwaltung mit den Schulleitungen - mit Unterstützung des Euregionalen Medienzentrums und regio iT – diskutiert, um daraus weitere konkrete Schritte zu erarbeiten.

Die Verwaltung bittet um Kenntnisnahme.

Personelle Auswirkungen:

Für die Digitalisierung an den Schulen der StädteRegion Aachen ist ein personeller Mehraufwand in der Arbeitsgruppe A 40.1-Verwaltung und Planung entstanden. Die Verwaltung sieht es als erforderlich an, eine zusätzliche Stelle in Vollzeit ab 2018 dauerhaft einzurichten. Hierzu wird Bezug genommen auf die Sitzungsvorlage-Nr. 2017/0358 zur Sitzung des Städteregionsausschusses vom 28.09.2017.

Finanzielle/bilanzielle Auswirkungen:

In der vorgeschlagenen Art und Weise fallen keine (Zusatz-)Kosten gegenüber den bisherigen Planungen an (s. Ziff. 5.4 des Digitalisierungskonzeptes), da die Erhöhung der Bandbreiten mit einer deutlichen Kostenreduzierung durch regio iT einhergeht.

Im Auftrag

gez.: Jansen

Anlage:

Digitalisierungskonzept für die 19 Schulen der StädteRegion Aachen