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Schulkooperation der Maria-Sybilla-Merian-Gesamtschule


Letzte Beratung
Donnerstag, 14. Februar 2019 (öffentlich)
Federführend
Amt 40 - Schul-, Sport- und Kulturamt
Originaldokument
http://ratsinfo.herzogenrath.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=6574

Der Ausschuss für Bildung, Sport und Kultur stimmt der Kooperation der Maria-Sybilla-Merian-Gesamtschule mit der Heinrich-Heine-Gesamtschule in Aachen-Laurensberg für die im Schuljahr 2019/2020 in die Q1 wechselnden Schüler/innen zu.

Gleichzeitig werden die Schulleitungen der Maria-Sybilla-Merian-Gesamtschule und des Gymnasiums gebeten, ein Konzept für die weitere Profilierung der MINT-Fächer sowohl in der Sekundarstufe I und II der Gesamtschule unter Einbeziehung einer Kooperation z.B. in den Fächern Physik, Chemie mit dem Ziel zu erarbeiten, den Schülern/innen der Q1 des Schuljahres 2020/21 ein erweitertes Kursangebot in Herzogenrath anbieten zu können und dem Ausschuss für Bildung, Sport und Kultur in der Sitzung am 19.11.2019 nach Vorstellung im Arbeitskreis Schulentwicklung vorzulegen.

Die Verwaltung wird beauftragt, die Voraussetzungen für die Einrichtung eines Sport-Leistungskurses an der Maria-Sybilla-Merian-Gesamtschule zu prüfen.

 

 

Sachverhalt:

In der Maria-Sybilla-Merian-Gesamtschule hat im Schuljahr 2018/2019 die Einführungsphase der Oberstufe mit 40 Schülern/innen begonnen. Mit 40 Schülern/innen erreicht die Gesamtschule die nach § 82 des SchulG die vorgeschriebene Jahrgangsbreite von min. 42 Schülern/innen für die Oberstufe derzeit nicht. Für die in 2019/2020 beginnende Q 1 stehen nur 28 Schüler/innen zur Verfügung. Die Gesamtschule hat daher der Verwaltung mitgeteilt, dass sie eine Kooperation mit der gymnasialen Oberstufe der Heinrich-Heine-Gesamtschule in Aachen-Laurensberg eingehen möchte. Die Zustimmung der Schulkonferenz hierfür liegt vor.

Hintergrund dieser Überlegung ist es, die Gesamtschule durch ein größeres Leistungskursangebot attraktiver sowohl für Herzogenrather als auch auswärtige Schüler/innen zu machen. Unter Berücksichtigung der derzeitigen Rahmenbedingungen (Lehrerversorgung etc.) ist die Gesamtschule derzeit nur in der Lage Leistungskurse in Deutsch, Mathematik und Englisch sowie in Biologie und Geschichte anzubieten. Somit haben die Schüler/innen nur sechs Möglichkeiten der Fächerkombination.

Die Gesamtschule strebt eine Kooperation mit der Heinrich-Heine-Gesamtschule in Laurensberg an, um zusätzliche Leistungskurse im Bereich Sport sowie Sozialwissenschaften anbieten zu können. Neben den bereits genannten Wahlmöglichkeiten würden dann die Schüler/innen insgesamt 12 Fächerkombinationen wählen können.

Den Leistungskurs Sozialwissenschaften kann die Schule nicht anbieten, weil die notwendige zweite Lehrkraft fehlt. Hinsichtlich des Leistungskurses Sport fehlt die Genehmigung.

Die Gesamtschule Kohlscheid ist eine S-MINT-Schule. Mit einer Kooperation mit der Heinrich-Heine-Gesamtschule in Laurensberg könnte sie ihren Schwerpunkt Sport auch in der gymnasialen Oberstufe anbieten. Die gewünschten Leistungskurskooperationen entsprechen dem von den Schüler/innen in diesem Jahr gewünschten Leistungskursen für die Q1 / Q2.

Die Möglichkeiten der Kooperation wurden in der Sitzung des Arbeitskreises Schulentwicklung am 31.01.2019 ausgiebig und kontrovers diskutiert. In der Anlage ist die Präsentation der Gesamtschule zu den Hintergründen und Zielen beigefügt. Es wurden auch Kooperationen mit den anderen weiterführenden Schulen in der Umgebung geprüft.

Hinsichtlich der möglichen Optionen sind folgende wesentlichen Aspekte zu berücksichtigen:

Kooperation zwischen der Maria-Sybilla-Merian-Gesamtschule und dem Gymnasium Herzogenrath

  • Entfernung zwischen den Schulen ca. 8 km; Fahrzeit ca. 25-30 Min.
  • Unterschiedliche Schulformen mit unterschiedlicher Qualität und anderen Anforderungen an die Methodenkompetenz
  • Auch in der Kooperation ist kein Sport-Leistungskurs möglich
  • Kooperation in MINT-Fächern wäre möglich
  • Bis zur vollständigen Umsetzung G9 unterschiedliche Eingangsalter der Kinder in die Einführungsphase
  • Unterschiedliches Qualifikationsniveau der Schüler/innen; Gymnasialschüler in der Regel weiter beim Wechsel in die Oberstufe
  • Keine Vorteile für das Gymnasium, da das Kursangebot am Gymnasium für die 120 Oberstufenschüler vollumfänglich erfüllt werden kann
  • Organisation der Kooperation aufgrund unterschiedlicher Stundenraster, Klausurpläne, Terminpläne sehr aufwändig
  • Die Mitglieder der Schulkonferenz (Eltern, Lehrer, Schüler/innen) müssen von den Vorteilen der Kooperation überzeugt werden
  • Verzögerter Lernfortschritt in der Oberstufe aufgrund der „Schülermischung“glich
  • Aus der Sicht der Schulleitungen wäre es möglich und denkbar, eine unterschwellige Kooperation im Bereich der Arbeitsgruppen z. B. zur Exzellenzförderung-Technik-AG, Projektarbeit zu initiieren, um Synergieeffekte zu erzielen und eine Kultur des Miteinanders zu entwickeln.

Kooperation Maria-Sybilla-Merian-Gesamtschule mit der Europaschule

  • Entfernung ca. 8,2 km; Fahrzeit ca. 30 Min.
  • Gleiche Schulform
  • Gleiches Qualitätsniveau der Schüler/innen beider Gesamtschulen in der EF/Q1/Q2
  • Sport-Leistungskurs wäre ebenfalls nicht möglich
  • MINT-Fächer könnten auch nicht in Kooperation umfassend angeboten werden
  • Seit vielen Jahren sehr gut funktionierende Kooperation mit der Gesamtschule Übach-Palenberg (Fahrzeit ca. 15 Min.)
  • Weitere zusätzliche Kooperation organisatorisch nicht umsetzbar (Stundenraster, Klausurpläne, Terminpläne etc.)
  • Anderes Schulprofil der Europaschule mit Sprache und Kunst / Kultur

Kooperation Maria-Sybilla-Merian-Gesamtschule mit der Heinrich-Heine-Gesamtschule in Laurensberg

  • Entfernung zwischen den Gesamtschulen ca. 4,3 km; Fahrzeit ca. 20 Min.
  • Mit dem in Laurensberg möglichen Leistungskurs Sport kann das Schulprofil der Maria-Sybilla-Merian-Gesamtschule (S-MINT) in der Oberstufe in Sport angeboten werden
  • MINT-Fächer können auch in Leistungskursen nicht umfassend angeboten werden
  • Gleiche Schulformen mit gleichen methodischen Anforderungen
  • Gleiches Qualitätsniveau der Schüler/innen beider Gesamtschulen in der EF/Q1/Q2
  • Heinrich-Heine-Gesamtschule hat bereits Kooperation mit Anne-Franck-Gymnasium, Aachen
  • Organisation der Kooperation ebenfalls aufwändig; aufgrund der gleichen Schulform jedoch einfacher möglich
  • Schüler/innen bleiben Herzogenrather Schüler/innen

Kooperation Maria-Sybilla-Merian-Gesamtschule mit der Gesamtschule Würselen

Eine Kooperation scheidet derzeit aus, weil die Gesamtschule Würselen noch nicht über eine Oberstufe verfügt.

Die Verwaltung hat mit der schulfachlichen Beratung der Bezirksregierung Köln die Frage einer Kooperation besprochen. Nach Mitteilung der Bezirksregierung ist landesweit verbreitet, dass Gesamtschulen unmittelbar nach Einführung der gymnasialen Oberstufe Schwierigkeiten haben, die Mindestschülerzahl zu erreichen und entsprechend auch ein attraktives und umfangreiches Leistungskursangebot zu ermöglichen. Die Kooperation mit einer anderen gymnasialen Oberstufe ist eine Möglichkeit, das Leistungsangebot zu erweitern und damit die Schulen attraktiver zu machen.

Die Bezirksregierung wies jedoch darauf hin, dass für Kooperationen die schulfachlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen im Detail abgestimmt werden müssen und in der praktischen Umsetzung schwierig sind. Als Probleme wurden insbesondere die langen Fahrzeiten, Fahrtkosten, Abstimmung der Stundenplangestaltung (Tages- & Wochenstundenplan, Einbindung in bewegliche Feiertage, Schulveranstaltungen, etc.), Organisation der Transporte etc. angesprochen. Aus Sicht der Bezirksregierung ist eine Kooperation nur in einzelnen Kursen möglich und umsetzbar.

Zusammenfassung:

Aus der Sicht der Verwaltung ist festzustellen, dass die Auswirkungen der Schülerentwicklung der Gesamtschule Kohlscheid derzeit nicht absehbar sind. Die Gesamtschule in Kohlscheid beschult derzeit einen hohen Anteil von Schülern/innen aus den Ortschaften rselen-Pley und Würselen-Bardenberg. Mit dem Bezug des Schulneubaus der Gesamtschule in Würselen könnte es hier zu Veränderungen kommen. Andererseits wird mit den vorgesehenen Neubaugebieten (Kämpchen, Langenberg etc.) das Schülerpotential ansteigen. Darüber hinaus steigen die Schülerzahlen in den Grundschulen bis 2025 an und werden damit auch die Übergangsqoute erhöhen. Ergänzend dazu ist festzustellen, dass die Schullandschaft in Aachen („die 5. Aachener Gesamtschule soll kommen; AZ vom 06.07.2018“) in der Diskussion. Dies wird unweigerlich auch Auswirkungen auf die Heinrich-Heine-Gesamtschule in Laurensberg haben.

Vor dem Hintergrund dieser Ungewissheit ist es aus der Sicht der Verwaltung sinnvoll und notwendig, die Attraktivität der Maria-Sybilla-Merian-Gesamtschule durch eine Erweiterung des Kursangebotes attraktiver zu gestalten.

Nach der letzten Statistik für das Schuljahr 2017/2018 wurden an der Maria-Sybilla-Merian-Gesamtschule 30 Schüler/innen aus Würselen eingeschult. Lediglich 3 Schüler/innen aus Herzogenrath bevorzugten den Wechsel zu einer Gesamtschule der Stadt Aachen. Im Gegenzug wechselten jedoch 10 in Aachen wohnhafte Schüler/innen in 2017/2018 von einer Aachener Grundschule zur Maria-Sybilla-Merian-Gesamtschule.

Aus der Sicht der Verwaltung ist daher aktuell nicht damit zu rechnen, dass durch eine Kooperation mit der Heinrich-Heine-Gesamtschule in Laurensberg es zu einem Schüler/innen-Rückgang kommen wird. Es besteht eher die Möglichkeit einer stärkeren Profilbildung durch das mögliche zusätzliche Sport-Leistungskursangebot, weil dies in Kohlscheid derzeit nicht möglich ist.

Es ist jedoch erkennbar, dass das MINT-Profil der Schule in den Leistungskursen absehbar auch in einer Kooperation mit der Heinrich-Heine-Gesamtschule - nicht darstellbar ist.

In diesem Zusammenhang wir nochmals ausdrücklich auf die Diskussionen und die Beweggründe zur Einrichtung der Gesamtschule in Kohlscheid verwiesen. Ziel war es, auch in Kohlscheid die Möglichkeit zu schaffen, den gymnasialen Abschluss zu erreichen. Ein wesentlicher Hintergrund des Schulprofils war insbesondere die Nähe zu den technik- und hochschulausgerichteten Unternehmen in Kohlscheid und im TPH. Von daher muss nicht zuletzt aufgrund der erheblichen Investitionen in die naturwissenschaftliche Ausstattung im Schulgebäude die Stärkung des MINT-Schulprofilies der Maria-Sybilla-Merian-Gesamtschule sowohl in der Sekundarstufe I als auch in der gymnasialen Oberstufe weiterhin Ziel und wenn möglich Alleinstellungsmerkmal sein. Dies ist aus Sicht der Verwaltung derzeit und absehbar nur mit einer Kooperation mit dem städtischen Gymnasium zu verwirklichen.

Wesentlich für die aktuell notwendige Entscheidung ist jedoch aus der Sicht der Verwaltung, dass von den 2019/2020 in die Q1 wechselnden Schüler/innen, Fächer des MINT-Profiles nicht gewählt wurden und eine Beratung hinsichtlich einer Umorientierung nicht sinnvoll und zielführend ist. Nach gemeinsamer Aussage der Schulleitungen der Gesamtschule und des Gymnasiums Herzogenrath´s sprechen die Rahmenbedingungen und Voraussetzungen des Q1-Jahrganges 2019/2020 in diesem Jahr gegen eine Kooperation. Darüber hinaus ist ein weiterer Abgang von Schülern/innen wahrscheinlich, wenn der Leistungskurs Sport nicht angeboten wird.

Die Verwaltung schlägt daher vor, der Kooperation der Maria-Sybilla-Merian-Gesamtschule mit der Heinrich-Heine-Gesamtschule in Aachen-Laurensberg ausschließlich für den Q1-Schuljahrgang 2019/2020 (d.h. für die Q1 und Q2 dieses Jahrganges) zuzustimmen.

Vor dem Hintergrund des Schulprofils der Gesamtschule sollten aus der Sicht der Verwaltung gleichzeitig die Schulleitungen der Maria-Sybilla-Merian-Gesamtschule und des Gymnasiums gebeten werden, ein Konzept für die weitere Profilierung der MINT-Fächer sowohl in der Sekundarstufe I und II der Gesamtschule unter Einbeziehung einer Kooperation z.B. in den Fächern Physik, Chemie mit dem Ziel zu erarbeiten, den Schülern/innen der Q1 des Schuljahres 2020/21 ein erweitertes Kursangebot in Herzogenrath anbieten zu können. Das Ergebnis soll dem Ausschuss für Bildung, Sport und Kultur in der Sitzung am 19.11.2019 nach Vorstellung im Arbeitskreis Schulentwicklung vorgelegt werden, so dass rechtzeitig eine Entscheidung vor den Beratungen der Q1-Anwärter/innen des Schuljahres 2020/2021 erfolgen kann.

Darüber hinaus sollte die Verwaltung beauftragt werden, die Voraussetzungen für die Anerkennung des Leistungskurses Sport an der Gesamtschule mit der Bezirksregierung abzustimmen und hierzu zu berichten.

Rechtliche Grundlagen:

Nach § 4 des SchulG bedürfen Vereinbarungen über die Zusammenarbeit von Schulen der Zustimmung der beteiligten Schulkonferenzen. Nach § 4 Abs. 5 ist das Einvernehmen mit dem Schulträger herzustellen, soweit ihm zusätzliche Kosten durch die Zusammenarbeit der Schulen entstehen.

 

 

Finanzielle Auswirkungen (einschl. Darstellung der Folgekosten Sach- und Personalaufwendungen sowie Folgeerträge):

Der jeweilige Schulträger hat die Fahrtkosten zu der Kooperationsschule zu übernehmen.

 

 

Anlage/n:

Aktuelle Situation der gymn. Oberstufe an der Sybilla-Merian-Gesamtschule


Anlagen können jeweils im Originaldokument eingesehen werden.

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