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Weiterführung der Stellen für die Schulsozialarbeit in Multiprofessionellen
Teams (MPT) zur Integration durch Bildung an den Berufskollegs in Trägerschaft
der StädteRegion Aachen


Letzte Beratung
Donnerstag, 04. Juli 2019 (öffentlich)
Federführend
A 40 - Schulverwaltung
Originaldokument
http://gremieninfo.staedteregion-aachen.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=9765

Beschlussvorschlag:

Der Städteregionstag trifft folgende Entscheidungen:

  1. Er erkennt den weiterhin hohen Bedarf der Schüler/-innen in den Internationalen Förderklassen (IFK), „Fit für Mehr“-Klassen (FFM-Klassen) und in den weiterführenden Bildungsgängen der Berufskollegs nach sozialpädagogischer Begleitung und Betreuung an.
  2. Er beauftragt die Verwaltung, die Schulsozialarbeit des Projektes „Multiprofessionelle Teams zur Integration durch Bildung“ (MPT) über den 31.07.2020 hinaus dauerhaft fortzuführen.
  3. Dazu wird der Vertrag mit der SPRUNGbrett gGmbH (2 Vollzeitstellen) unbefristet fortgesetzt und die kommunalen Stellen (2 Vollzeitstellen), die durch den Städteregionstag zusätzlich bewilligt wurden, werden weitergeführt und entfristet. Neben der Fortführung des Personalkostenansatzes für 2019 (Basiswert) bei A 40 ist auch die Einrichtung von zwei zusätzlichen Stellen im Stellenplan 2020 erforderlich.

 

 

Sachlage:

Durch den starken Flüchtlingszuzug im Jahr 2015 und die damit verbundene Zunahme von Internationalen Förderklassen (IFK) stieg auch der Bedarf an Schulsozialarbeit in den Berufskollegs stark an. In seiner Sitzung vom 22.10.2015 hat der Städteregionstag daher den grundsätzlichen Bedarf in Höhe von einer halben Stelle pro IFK anerkannt, wobei die Realisierung unter den Vorbehalt gestellt wurde, dass der StädteRegion Aachen entsprechende Bundes- oder Landesmittel zur Verfügung stehen (Sitzungsvorlage-Nr.: 2015/0317).

Im Frühjahr 2016 wurden befristet bis zum Ende des Schuljahres 2018/2019 seitens des Landes NRW zur Deckung des Bedarfs an Schulsozialarbeit landesweit insgesamt 113 Stellen im Rahmen der Bildung von sogenannten "Multiprofessionellen Teams" (MPTs) zur Verfügung gestellt. Dabei sollten zwei vom Land finanzierte Stellen durch jeweils eine kommunale Stelle ergänzt werden ("Matching-Verfahren").

Ein erstes MPT konnte im Frühjahr 2016 beantragt werden, wobei die kommunale Stelle über eine bereits vorhandene Stelle eingebracht wurde und für die StädteRegion nicht zu zusätzlichen Kosten führte.

Zum Jahresende 2016 wurden seitens des Landes erneut landesweit 113 Stellen zur Bildung von MPTs unter den gleichen Voraussetzungen zur Verfügung gestellt, weswegen 2017 zwei weitere MPTs eingerichtet und für den kommunalen Anteil zwei Schulsozialarbeiter/innen über einen Vertrag mit Sprungbrett gGmbH eingestellt wurden. Insgesamt arbeiteten damit in diesem Kontext sechs Schulsozialarbeiter/innen im Landesdienst und drei durch die StädteRegion finanzierte Schulsozialarbeiter/innen in den Berufskollegs (bereits vorhandene eigene Stelle sowie zwei Stellen über Sprungbrett gGmbH).

In seiner Sitzung vom 06.04.2017 hat der Städteregionstag anschließend zusätzliche Mittel für die Einstellung von zwei weiteren Sozialarbeiterinnen/Sozialarbeitern im Bereich „Multiprofessionelle Teams zur Integration durch Bildung“, in Anlehnung an die Landesförderung befristet bis zum 31.07.2019 bewilligt (Sitzungsvorlage-Nr. 2017/0118), sodass nunmehr 11 Stellen als MPT in den Berufskollegs tätig wurden (Verteilung der Stellen s. Anlage).

Die Fortsetzung des Projekts erfolgte mit Zustimmung des Städteregionstages in seiner Sitzung vom 13.12.2018 (Sitzungsvorlage-Nr. 2018/0440). Neben der Weiterführung des Vertrags mit der Sprungbrett gGmbH wurden damit auch die mit Sitzung vom 06.04.2017 bewilligten kommunalen Stellen im bisherigen Umfang befristet bis zum 31.07.2020 verlängert. Ferner wurde beschlossen, dass im Laufe des Schuljahres eine neue Bedarfserhebung zum Thema "Schulsozialarbeit in den IFK" durchgeführt werden soll, um den Stellenbedarf gegebenenfalls an die Situation anzupassen.

Entsprechend wurden aktuell alle Schulleitungen zum Bedarf nach sozialpädagogischer Beratung im Kontext von Integration durch Bildung befragt.

Im Schuljahr 2016/2017 wurden in den 41 IFK ca. 738 Schüler/-innen durch die Schulsozialarbeit begleitet und beraten. Im Laufe des Schuljahres 2017/2018 hat sich die Situation geflüchteter Schüler/-innen an den Berufskollegs verändert. Den Kommunen wurden weniger Flüchtlinge zugeteilt, was zur Folge hatte, dass sich auch die Anzahl neu eingerichteter IFK reduziert hat. So besuchen derzeit nur noch ca. 378 Schüler/-innen 21 IFK in den Berufskollegs.

Die Schüler/-innen, die zuvor eine IFK besuchten, wechselten jedoch überwiegend in andere Bildungsgänge der Berufskollegs, womit dort ein sozialpädagogischer Beratungsbedarf fortbestand. Das betrifft sowohl den Bereich der dualen Ausbildung als auch andere Bildungsgänge, wie z.B. die Ausbildungsvorbereitung. Derzeit besuchen 996 ehemalige IFK-Schüler/innen andere Bildungsgänge (Verteilung der Schüler/innen s. Anlage).

Aktuell werden somit durch die Schulsozialarbeit im Kontext von Integration durch Bildung

- in 21 IFK ca. 378 Schüler/-innen und

- ca. 996 Schüler/-innen in anderen Bildungsgängen,

- d.h. insgesamt ca. 1.374 Schüler/-innen betreut.

In den Schulen wird daher weiterhin ein dauerhaft hoher Bedarf an sozialpädagogischer Betreuung gesehen. Die Schulsozialarbeit wird dazu zeitlich aufwendiger, da die zu beratenden Schüler nicht in wenigen Klassen zentriert beschult werden (s. Anlage).

Die sechs Fachkraftstellen, die durch die Bezirksregierung in die MPTs eingebracht wurden, hat das Land inzwischen entfristet.

Zum Gelingen einer Integration in den Arbeitsmarkt und zur Vermeidung von Brüchen in der Bildungsbiographie ist die weitere sozialpädagogische Unterstützung von Schülerinnen und Schülern mit Fluchthintergrund unerlässlich. Daher unterstützt die Verwaltung die Position der BK-Schulleitungen, dass die Schulsozialarbeit im bisherigen Umfang langfristig weiter benötigt wird und dazu auch die kommunal eingebrachten Stellenanteile entfristet werden.

Rechtslage:

Die Finanzierung sozialpädagogischer Begleitmaßnahmen an Berufskollegs ist ein freiwilliges Angebot der StädteRegion Aachen.

 

 

Personelle Auswirkungen:

Sollte dem Vorschlag der Verwaltung gefolgt werden, würden die beiden für das Projekt MPT eingesetzten kommunalen Vollzeitstellen entfristet weitergeführt.

Finanzielle/bilanzielle Auswirkungen:

  1. Weiterführung des Vertrags mit der Sprungbrett gGmbH:

r das Projekt MPT im Produkt 06.00.04 „Soziale Arbeit an Schulen der StädteRegion“ im Sachkonto 533815 fallen im Jahr 2020 anteilig für weitere 5 Monate Sachausgaben in Höhe von 67.789,00 € und ab dem Jahr 2021 Sachausgaben zur ganzjährigen Finanzierung in Höhe von 165.948,00 € an.

  1. Entfristung der 2 kommunalen Vollzeitstellen:

r das Projekt MPT im Produkt 06.00.04 „Soziale Arbeit an Schulen der StädteRegion“ im Sachkonto 501200 fallen im Jahr 2020 anteilig für weitere 5 Monate Personalkosten in Höhe von ca. 50.000,00 € und ab dem Jahr 2021 Personalkosten zur ganzjährigen Finanzierung in Höhe von 120.000,00 € an.

Soziale Auswirkungen:

Durch den Einsatz von Schulsozialarbeit in der Beratung und Begleitung geflüchteter Schüler/-innen werden die Integration junger Menschen und deren Teilhabe am gesellschaftlichen Leben gewährleistet. Sie unterstützt den Einstieg von Schülern/-innen mit Fluchthintergrund in den Arbeitsmarkt und reduziert Brüche in der Bildungsbiographie.

In Auftrag

gez.: Terodde

 

 

Anlage:

Übersicht zur Anzahl der Internationalen Förderklassen/"Fit für mehr"-Klassen sowie der ehemaligen FFM-/IFK-Schülerinnen und Schüler (SuS) in anderen Bildungsgängen


Anlagen können jeweils im Originaldokument eingesehen werden.

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Beratungsfolge

Donnerstag, 04. Juli 2019Sitzung des Städteregionstages

Art
Entscheidung
Ausschuß
Städteregionstag

Donnerstag, 27. Juni 2019Sitzung des Städteregionsausschusses

Art
Vorberatung
Ausschuß
Städteregionsausschuss

Donnerstag, 13. Juni 2019Sitzung des Ausschusses für Schulen und Bildung

Art
Vorberatung
Ausschuß
Ausschuss für Schulen und Bildung
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Tagesordnung