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Stärkung der Erinnerungskultur/historisch-politischen Bildung im Regionalen
Bildungsnetzwerk -
Sachstandsbericht und Verstetigung des Arbeitsbereichs


Letzte Beratung
Donnerstag, 26. September 2019 (öffentlich)
Federführend
A 43 - Bildungsbüro
Originaldokument
http://gremieninfo.staedteregion-aachen.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=9905

Beschlussvorschlag:

Der Städteregionsausschuss trifft folgende Entscheidungen:

  1. Er begrüßt die bisherigen Aktivitäten der Verwaltung zur Stärkung der Erinnerungskultur/historisch-politischen Bildung im städteregionalen Bildungsnetzwerk.

  1. Im Rahmen der Haushaltsberatung 2020 ist über die r eine dauerhafte Fortführung des Aufgabenbereichs im Rahmen des städteregionalen Bildungsnetzwerks benötigten Personalkosten/-aufwendungen in Höhe von rund 18.500 € und die Erweiterung des Stellenplans um eine Planstelle (0,5 Vollzeitstelle) im A 43 Bildungsbüro zu beschließen.

 

 

Sachlage:

Mit der Verabschiedung des Haushalts 2018 ist der durch die Mehrheitsfraktionen CDU und Bündnis`90/Die Grünen eingebrachte Änderungsvorschlag zur Ausweitung der Aufgabe „Koordination der Kulturelle Bildung“ im A 43 Bildungsbüro in der Städteregionsverwaltung umgesetzt worden.

Demgemäß wurde eine zusätzliche Stelle (0,5 VZÄ) eingerichtet, um die Arbeitsbereiche der historisch-politischen Bildung, Erinnerungskultur/ Regionalgeschichte und Denkmalpflege/ Kulturerbe und Friedensbildung im Rahmen des städteregionalen Bildungsnetzwerks zu koordinieren und inhaltlich fortzuentwickeln. Diese Stelle wurde nach einer öffentlichen Ausschreibung am 01.06.2018 befristet bis zum 31.05.2020 besetzt.

Damit hat die StädteRegion Aachen eine Vorreiterstellung eingenommen: das A 43 Bildungsbüro ist das erste Bildungsbüro in Nordrhein-Westfalen, welches das Thema Erinnerungskultur/historisch-politische Bildung als eigenständigen Arbeitsbereich im Rahmen des regionalen Bildungsnetzwerks bearbeitet. Durch Koordination, Abstimmung und Initiierung neuer Angebote soll der Zugang für alle Kinder und Jugendlichen zu historisch-politischer Bildung erleichtert werden.

Der Ausschuss für Schulen und Bildung sowie der Städteregionsausschuss haben zuletzt die Bedeutung von historisch-politischer Bildung zur Förderung einer aktiven Erinnerungskultur bei jungen Menschen herausgestellt (siehe Sitzungsvorlagen-Nr. 2018/0402) und den Aufbau und die Förderung einer „Route des Erinnerns“ beschlossen (siehe Sitzungsvorlagen-Nr. 2018/0501).

Mit dieser Vorlage kommt die Verwaltung dem Auftrag der Politik nach, über die bisher erfolgten und noch in Planung stehenden Mnahmen aus diesem Arbeitsbereich zu berichten und auf Basis dieser Evaluation eine Entscheidung über die dauerhafte Fortführung herbeizuführen.

  1. Einrichtung einer Steuergruppe (AG historisch-politische Bildung) zur Steuerung, systematischen Vernetzung und Abstimmung mit regionalen Institutionen zu diesem Themenfeld.

  1. Aufbau eines Verteilers der Koordinator/innen für den Sachunterricht (Primarbereich) bzw. gesellschaftswissenschaftliche Koordinator/innen (Sekundarbereich), die als persönliche Ansprechpartner/innen für Informationen und Kooperationen in Schulen dienen.

  1. Kooperationsvereinbarung mit Bildungspartner NRW, um als „Pilot-Region“r NRW in einen landesweiten Austausch zu treten.

  1. Konferenz Kulturelle Bildung in der StädteRegion Aachen (KuBiS-Konferenz) 2019 zum Thema Geschichte kreativ? Historisch-politische Bildung trifft Kulturelle Bildung“ am 10.04.2019 (siehe Anlage 1).

  1. Fachtag am 17. Juni 2019 zum Thema „Außerschulische Lernorte in der Region“ (siehe Anlage 2) mit Vorträgen zur Bedeutung und Umsetzung von außerschulischen Lernorten für den Unterricht, Vernetzung von Lehrer/innen, Lehramtsanwärter/innen und Lehramtsstudierenden mit Vertreter/innen von außerschulischen Lernorten aus dem Bereich der historisch-politischen Bildung.

  1. Impulsvortrag mit Prof. Dr. Aleida und Prof. Dr. Jan Assmann (Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels 2018) am 06. November 2019 im Krönungssaal Rathaus Aachen für pädagogische Fachkräfte und interessierte Öffentlichkeit (siehe Anlage 3).

  1. Dialogveranstaltung mit Prof. Dr. Aleida und Prof. Dr. Jan Assmannr Schüler/innen und Studierende am 07. November 2019 in der Couvenhalle (RWTH Aachen).

  1. Erstellung der Online-Übersicht „Route des Erinnerns“ (https://bportal.staedteregion-aachen.de/erinnerungskultur) als Überblick der Angebote zu historisch-politischer Bildung für Schüler/innen und pädagogische Fachkräfte in der Euregio.

  1. Unterstützung des Aktionsbündnisses Pogromnachtgedenken: Mitwirkung bei der Erstellung des Programmhefts mit der Übersicht der Gedenkveranstaltungen in den Kommunen zu den Novemberpogromen 1938 (siehe Anlage 4 wird nur in digitaler Form der Sitzungsvorlage beigefügt)

  1. Koordination der gemeinsamen Reinigung der verlegten Stolpersteine in den Städten der Region (s. Anlage 5).

  1. Festakt „75 Jahre Freiheit Roetgen erinnert“ der Gemeinde Roetgen am 12. September 2019: Begleitung der Gemeinde Roetgen und der beteiligten Schulen (Grundschule Roetgen, Gemeindeschule Raeren (B), Gesamtschule Aachen-Brand). (siehe www.youtube.com/watch?v=_oBWyRNMRnE)

  1. Mitwirkung im deutsch-niederländischen Schulprojekts „frei sein/vrij zijn“: Im Oktober werden sich in Herzogenrath (Europaschule, 07.10.) und Aachen (Geschwister-Scholl-Gymnasium, 31.10.) niederländische und deutsche Schüler/innen mit dem Zweiten Weltkrieg und der Bedeutung von „frei sein“ befassen. Kooperationsprojekt mit niederländischen Schulträgern, Stadtarchiv Aachen und „Wege gegen das Vergessen“ der Volkshochschule Aachen.

  1. Projekt „Ziemlich beste Freunde“ in Kooperation mit dem Amerikahaus NRW e.V.: Besuch des Soldatenfriedhofs in Henri-Chapelle (B) und der ehemaligen NS-Ordensburg Vogelsang für rund 50 Schüler/innen aus der StädteRegion Aachen im November.

  1. Film Rezeption eines Besuches in Auschwitz (Schülerinnen und Schüler des BK Paul Julius Reuter)

(siehe www.youtube.com/watch)

Bis Mai 2020 werden voraussichtlich 600 pädagogische Fachkräfte, 550 Schüler/innen und Studierende an den oben beschriebenen Maßnahmen und Projekten teilnehmen.

Nicht zuletzt ist auch die erneute (zweite) landesweite Auszeichnung des „Gesamtkonzepts Kulturelle Bildung in der StädteRegion Aachen (KuBiS)“ durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft am 19. November 2018 in welchem der Arbeitsbereich historisch-politische Bildung als wesentlicher neuer Bestandteil herausgestellt wurde eine Würdigung für das besondere Engagement der StädteRegion Aachen und ein Zeichen der Bedeutsamkeit der getätigten Arbeit.

Ausblick

Um die begonnenen Aktivitäten im Bereich der historisch-politischen Bildung fortsetzen zu können, ist ein Beschluss des Städteregionstags notwendig.

Im Falle einer positiven Entscheidung wird die Verwaltung die bereits bewährten Maßnahmen und Projekte sowie die Qualifizierung und Vernetzung von pädagogischen Fachkräften aus der Phase des Aufbaus weiterführen.

Die oben beschriebenen Maßnahmen und Projekte können mit den bisherigen Partnern verstetigt, die Beratung von Kooperationspartnern und Schulen ausgebaut und die Entwicklung von pädagogischen Materialien mit Netzwerkpartnern umgesetzt werden.

Mit der Verstetigung des Arbeitsbereichs ist verbunden, inhaltlich entsprechende Drittmittel aktiv einzuwerben und geeignete Förderprojekte zu entwickeln.

Weitere Informationen werden in der Sitzung gegeben.

Rechtslage:

Die Koordination der Kulturellen Bildung mit dem Arbeitsbereich der historisch-politischen Bildung, Erinnerungskultur/Regionalgeschichte und Denkmalpflege/Kulturerbe und Friedensbildung ist eine freiwillige Aufgabe der StädteRegion Aachen.

 

 

Personelle/finanzielle Auswirkungen:

Bei einer dauerhaften Einrichtung einer 0,5-Stelle im Bildungsbüro der StädteRegion Aachen ab dem 01.06.2020 müssten die entsprechenden Mittel im Haushalt der StädteRegion Aachen ab 2020 zusätzlich zur Verfügung gestellt werden. Für das Jahr 2020 ist anteilig (ab dem 01.06.20) eine Summe von 18.500 € einzuplanen. Für 2021 ff. müssen 32.000 € pro Jahr eingestellt werden.

Soziale Auswirkungen:

Historisch-politische Bildung trägt mit dazu bei, für eine aktive Erinnerungs- und Gedenkkultur in der StädteRegion Aachen zu sorgen und das politisch-soziale Verantwortungsgefühl zu stärken. Die Koordinationsstelle schafft einen bedeutenden Mehrwert für die StädteRegion als BildungsRegion. Sie fördert damit in besonderer Weise die Demokratiebildung bei Kindern und Jugendlichen und stärkt die vielen verschiedenen Bildungsanbieter aus diesem besonderen Themenfeld.

Im Auftrag:

gez.: Terodde

 

 

Anlage:

Anlage 1: Dokumentation der KuBiS-Konferenz 10.04.19

Anlage 2: Einladungsflyer Fachtag 17.06.19

Anlage 3: Einladungsflyer Impulsvortrag Assmanns 06.11.19

Anlage 4: Programmbroschüre „Gedenken an die Pogromnacht“

(wird nur in digitaler Form der Sitzungsvorlage beigefügt)

Anlage 5: Postkarte Stolpersteinreinigung 08.11.19


Anlagen können jeweils im Originaldokument eingesehen werden.

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Beratungsfolge

Donnerstag, 26. September 2019Sitzung des Städteregionsausschusses

Art
Entscheidung
Ausschuß
Städteregionsausschuss

Donnerstag, 12. September 2019Sitzung des Ausschusses für Schulen und Bildung

Art
Vorberatung
Ausschuß
Ausschuss für Schulen und Bildung
Details
Tagesordnung