Eckpunktepapier des Landkreistags NRW zur Stärkung und Weiterentwicklung der
Berufskollegs in Nordrhein-Westfalen

Sachlage:

Die Landesregierung hat im Koaltionsvertrag 2017-2022 das Ziel festgelegt, die Rahmenbedingungen für die berufliche Bildung deutlich zu verbessern. Die Entwicklung einer „Agenda zur Stärkung der Beruflichen Bildung“ war daher der konsequente Schritt. Sie führt alle wichtigen Partner in einen Dialog und zielt auf die Optimierung bedeutender Felder der beruflichen Bildung. Zur Agenda gehört auch, dass berufliche und akademische Bildung als gleichwertig angesehen werden.

Die Agenda ist im Ministerium für Schule und Bildung und mit dem Arbeitsministerium inhaltlich aufgestellt worden und umfasst fünf Handlungsfelder:

1. Globalisierung und Digitalisierung in der beruflichen Bildung
2. Sicherung des Fachkräftenachwuchses
3. Optimierung des Übergangs Schule – Beruf
4. Lehrkräfteaus- und fortbildung für leistungsfähige Berufskollegs
5. Stärkung der regionalen Verantwortung der Berufskollegs

In diesem Kontext hat die Geschäftsstelle des Landkreistags (LKT) NRW entschieden, als Diskussionsbeitrag ein bildungspolitisches Grundsatzpapier zur beruflichen Bildung vorzulegen (s. Anlage). Dazu wurde eine kleine Arbeitsgruppe mit Praktikern aus den Schulverwaltungen der Landkreise zusammengestellt, die sich intensiv bei der Erarbeitung eingebracht haben. Für die StädteRegion Aachen hat die Amtsleitung der Schulverwaltung (A 40), Herr Nico Kosanke, mitgearbeitet.

Das „Eckpunktepapier zur Stärkung und Weiterentwicklung der Berufskollegs in Nordrhein-Westfalen“ des LKT NRW wurde NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer anlässlich der jüngsten Vorstandsklausurtagung der NRW-Landräte in Aachen offiziell übergeben.

Mit dem Eckpunktepapier zur Stärkung und Weiterentwicklung des Berufskollegs erhebt der LKT NRW acht politische Kernforderungen:

1. Fachklassenbildung flexibilisieren!

2. Berufskollegs bei der Digitalisierung besonders unterstützen!

3. Zielgruppen mit besonderen Förderbedarfen besser fördern!

4. Bau und Ausstattung von Berufskollegs stärker unterstützen!

5. Vernetzung im Sozialraum und regionale Verantwortung fördern!

6. Zusammenarbeit von Berufskollegs und Fachhochschulen intensivieren!

7. Europäisierung und Internationalisierung der Berufskollegs vorantreiben!

8. Übergangsmanagement als Zukunftsaufgabe dauerhaft sicherstellen!

Insgesamt soll das Eckpunktepapier dazu beitragen, den Stellenwert der beruflichen Bildung im schul- und bildungspolitischen Diskurs zu steigern, was seitens der Verwaltung begrüßt wird. Die Verwaltung bittet um Kenntnisnahme.

Rechtslage:

Gemäß § 78 Abs. 2 Schulgesetz NRW sind die Kreise und kreisfreien Städte in Nordrhein-Westfalen Träger der Berufskollegs. Sie sind gemeinsam mit dem Land für eine zukunftsgerichtete Weiterentwicklung der Schulen verantwortlich. Sie sind verpflichtet, Schulen oder Bildungsgänge des Berufskollegs zu errichten und fortzuführen, wenn in ihrem Gebiet ein Bedürfnis dafür besteht und die Mindestgröße (§ 82) gewährleistet ist (vgl. § 78 Abs. 4 SchulG NRW).

Im Auftrag

gez.: Terodde

Anlage:

Eckpunkte zur Stärkung und Weiterentwicklung der Berufskollegs in Nordrhein-Westfalen