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Berufskolleg Simmerath/Stolberg: Antrag auf Errichtung des 2-jährigen
Bildungsgangs Biologisch-Technische/r Assistent/in (BTA) zum Schuljahr
2021/2022


Letzte Beratung
Donnerstag, 10. September 2020 (öffentlich)
Federführend
A 40 - Schulverwaltung
Originaldokument
http://gremieninfo.staedteregion-aachen.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=10498

Beschlussvorschlag:

Der Städteregionsausschuss beschließt die Errichtung des 2-jährigen Bildungsgangs Biologisch-Technische/r Assistent/in (BTA) gemäß Anlage C 1 der Ausbildungs- und Prüfungsordnung Berufskolleg (APO-BK) am Berufskolleg Simmerath/Stolberg zum Schuljahr 2021/2022.

 

 

Sachlage:

Das Berufskolleg Simmerath/Stolberg in Stolberg ist das regionale Kompetenzzentrum für Technik/Naturwissenschaften. Aus dem Bereich Naturwissenschaften werden hier derzeit u.a. die dualen Bildungsgänge Biologielaborant/in, Physiklaborant/in, Chemielaborant/in, Chemikant/in und Produktionsfachkraft Chemie sowie aus dem Bereich vollzeitschulischer Ausbildungen nach Landesrecht Chemisch-Technische Assistentinnen/Assistenten (CTA) beschult. Eine interessante Möglichkeit zur Weiterbildung bietet sich in der Fachschule für Technik, Fachrichtung Chemietechnik-Schwerpunkt Labortechnik (Abschluss: Staatlich geprüfte/r Techniker/in").

Mit Schreiben vom 18.05.2020/Antrag vom 15.05.2020 beantragt die Schulleitung zusätzlich die Errichtung des 2-jährigen Bildungsgangs Biologisch-Technische/r Assistent/in (BTA) zum Schuljahr 2021/2022. Diese Schulform richtet sich an Bewerber/-innen mit Fachhochschulreife oder Allgemeiner Hochschulreife und entspricht damit dem Profil der Bewerber/-innen für den Ausbildungsberuf zum Biologielaboranten/-in. Das nächste Angebot besteht erst am Berufskolleg Kartäuserwall in Köln und ist daher für Interessentinnen und Interessenten aus der StädteRegion Aachen nicht erreichbar.

Das Angebot steht nach Aussage der Schulleitung nicht in Konkurrenz zur entsprechenden dualen Ausbildung zum/zur Biologielaborant/in, sondern soll dazu beitragen, dem Fachkräftemangel bei gleichzeitig sinkenden Ausbildungszahlen im Bereich Biologie/Biotechnologie entgegen zu wirken.

Im Lehrplan ist der Bildungsgang wie folgt beschrieben (Auszug):

Der Bildungsgang „Staatlich geprüfte Biologisch-Technische Assistentin/Staatlich geprüfter Biologisch-Technischer Assistent“ (…) führt zu einer grundlegenden Berufsausbildung in der Fachrichtung Biologie.

Die Berufskollegs leisten mit diesem Bildungsgang einen Beitrag zur Versorgung der Wirtschaft mit Fachkräften, die komplexe Aufgaben und Labortätigkeiten in Universitäts- und Forschungsinstituten, Industrie und Behörden der Umweltüberwachung bewältigen können.

Die schnelle Weiterentwicklung in den biologischen Wissenschaften erfordert die Bereitschaft aktiv, sowohl an diesen Entwicklungen teilzunehmen, als auch diese Veränderungen in Arbeitsprozesse zu integrieren. Dazu ist eine breit angelegte Ausbildung in den Bereichen der modernen wie klassischen Biologie notwendig. Ergänzt durch Kenntnisse der Physik und Mathematik erhalten die Auszubildenden eine fundierte Basisqualifikation als Voraussetzung beruflicher Flexibilität und künftiger Weiterbildungsfähigkeit.

Mit den im fachlichen Schwerpunkt obligatorischen Fächern Zellbiologie, Biochemie/Molekularbiologie, Mikrobiologie/Bioverfahrenstechnik und Botanik/Zoologie wird eine berufsorientierte Basis geschaffen, die mit der geeigneten Wahl/Festlegung weiterer Fächer die weitgehende biologische Ausrichtung schärft und so ein regional wünschenswertes Ziel schafft.

Die zu den einzelnen Fächern angeführten Themenbereiche und Inhalte stehen als verbindliche Orientierungshilfen. Sie sind bei der Umsetzung zeitlich nicht zwangsläufig gleichgewichtig. Hier kann die Schule in der didaktischen Jahresplanung über eine differenzierte Gewichtung profilbildende Akzente setzen, in dem sie den jeweiligen Themenbereichen ein dem Profil der Schule angemessenen Anteil der Unterrichtsstunden zuweist.

Die jeweilige inhaltliche Ausrichtung, d. h. die Wahl des Systems als Lerngegen-stand oder als Lernsituation (Lernorganisation und der Unterrichtsplanung), bleibt der Entscheidung der Schule, ausgerichtet an den regional vorliegenden und den gegebenen Bedürfnissen der Schule vorbehalten.

In der Ausbildung zum Biologisch-technischen Assistenten muss die Problematik des Konfliktes zwischen biologisch-technisch Machbarem, Wünschenswertem und Unvermeidbarem aufgegriffen werden. Bei der Frage nach der Verantwortbarkeit der Gentechnologie dürfen die Chancen und Risiken ihrer Anwendungen nicht pauschalisiert, sondern einzeln und projektgebunden abgewogen werden.

Die beruflichen Anforderungen der Biologisch-technischen Assistentinnen und Assistenten sind durch vielfältige Aufgaben und Arbeitsgebiete gekennzeichnet; typische Aufgaben- und Arbeitsfelder sind die Mitarbeit in Routine, Forschung, Entwicklung, Produktion und Qualitätskontrolle.

Deshalb ist die Vermittlung von Basiskompetenzen, die Fähigkeit der methodenkritischen Bewertung von Ergebnissen und ihre Einordnung in fachsystematische Zusammenhänge entscheidend. Dazu gehört das Planen, Durchführen und Protokollieren biologischer Untersuchungen, die durch Auswertungs- und Dokumentations-verfahren unterstützt werden, sowie der kompetente Umgang mit biologisch-chemischen Verfahren und Analysegeräten.

Dieser Bildungsgang bietet sich für Schülerinnen und Schüler an, die ein besonderes Interesse an biologisch naturwissenschaftlichen Fragestellungen haben. Darüber hinaus werden ihnen naturwissenschaftlich-mathematische Arbeitsmethoden, handwerklich praktische Fähigkeiten, sowie ökonomisches Handeln vermittelt. Im fachlichen Zusammenhang ist die Verwendung der Fremdsprache Englisch unerlässlich.

Die Agentur für Arbeit-Düren befürwortet in ihrer Stellungnahme vom 27.05.2020 die geplante Errichtung des Bildungsgangs und teilt auf die Anfrage der Verwaltung mit:

Die von der Schulleitung dargelegten Gründe für die Einrichtung des Bildungsganges decken sich mit den statistischen Auswertungen der Agentur für Arbeit.

Ein arbeitsmarktlicher Bedarf für Fachkräfte aus dem genannten Bereich besteht regional, aber auch im engeren überregionalen Bereich Köln, Düsseldorf, Bonn und Mönchengladbach. Dies sind alles im Tagespendelbereich erreichbare Arbeitsorte und folglich für Ausbildungsabsolventen mögliche Beschäftigungsoptionen.

Derzeit sehen auch wir einen Rückgang der regionalen betrieblichen Ausbildungsplätze, bedingt durch strukturelle und wirtschaftliche Gründe.

Die Schaffung eines zusätzlichen Bildungsganges - Biologisch technische/r Assistent-/in - rde demnach die Ausbildungsplatzsituation entschärfen und zur Deckung des bestehenden Fachkräftebedarfes beitragen.

Bewerberseitig wird der genannte Beruf durch Schülerinnen und Schüler in ausreichendem Umfang nachgefragt.“

Aus schulfachlicher Sicht wird die Errichtung des Bildungsgangs befürwortet.

Die Abstimmungen im regionalen Kreis der Schulleitungen sowie mit den benachbarten Schulleitungen ergaben jeweils einen Konsens.

Lehrkräfte und Ausstattung zur Errichtung des Bildungsganges sind vorhanden. Sollte die erforderliche Schülerzahl von 22 erreicht und der Bildungsgang errichtet werden, wäre im zweiten Jahr in einem ganzheitlichen Prozess die naturwissenschaftliche Abteilung in Stolberg insgesamt in Bezug auf Erneuerungs- oder Ergänzungsbedarf zu überprüfen. Je nach Umfang wären dafür auch für den neuen Bildungsgang „BTA“ ggf. zusätzliche Mittel in den Haushalt 2022 ff. einzustellen.

Vertreter/innen der Schule werden in der Sitzung des Ausschusses für Schulen und Bildung anwesend sein, um evtl. Fragen zu beantworten.

Rechtslage:

Über die Errichtung, die Änderung und die Auflösung einer Schule, für die das Land nicht Schulträger ist, beschließt der Schulträger nach Maßgabe der Schulentwicklungsplanung. Als Errichtung sind auch der Aus- und Abbau bestehender Schulen einschließlich der Errichtung und Erweiterung von Bildungsgängen an Berufskollegs zu behandeln. Der Beschluss ist schriftlich festzulegen und auf der Grundlage der Schulentwicklungsplanung zu begründen (§ 81 Abs. 2 Schulgesetz NRW). Gemäß Absatz 3 der genannten Vorschrift bedarf der Beschluss des Schulträgers der Genehmigung durch die obere Schulaufsichtsbehörde.

 

 

Personelle Auswirkungen:

Keine

Finanzielle/bilanzielle Auswirkungen:

Derzeit keine; im Rahmen eines gesamtheitlichen Prozesses wäre für das 2. Ausbildungsjahr die naturwissenschaftliche Abteilung insgesamt bzgl. Erneuerungs- oder Ergänzungsbedarfs zu überprüfen. Je nach Umfang wären dafür auch für den neuen Bildungsgang BTA zusätzliche Mittel in den Haushalt 2022 ff. einzustellen.

Soziale Auswirkungen:

Die Fortschreibung der Schulentwicklungsplanung der Berufskollegs dient der Sicherung und Weiterentwicklung eines Angebots beruflicher Bildung, das in seiner Qualität und Quantität den Bildungsinteressen junger Menschen und dem Fachkräftebedarf des Wirtschaftsstandortes StädteRegion Aachen gleichermaßen gerecht wird.

Im Auftrag

gez.: Terodde

 

 

Anlage:

Antrag auf Errichtung des Bildungsgangs BTA


Anlagen können jeweils im Originaldokument eingesehen werden.

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Beratungsfolge

Donnerstag, 10. September 2020Sitzung des Städteregionsausschusses

Art
Entscheidung
Ausschuß
Städteregionsausschuss
Details
Tagesordnung

Donnerstag, 27. August 2020Sitzung des Ausschusses für Schulen und Bildung

Art
Vorberatung
Ausschuß
Ausschuss für Schulen und Bildung
Entscheidung
ungeändert beschlossen
Details
Tagesordnung
Auszug