Hebammenausbildung in Aachen sicher? - ein Sachstandsbericht
-Antrag der FDP-Städteregionstagsfraktion vom [09.12.2020](si010.asp?YY=2020&MM=12&DD=09 "Sitzungskalender 12/2020 anzeigen" )-
- Letzte Beratung
- Mittwoch, 03. März 2021 (öffentlich)
- Federführend
- Dezernat III
- Originaldokument
- http://gremieninfo.staedteregion-aachen.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=10865
Sachlage:
Mit Antrag vom 09.12.2020 bittet die FDP-Städteregionstagsfraktion zur Situation der Hebammenausbildung in Aachen um Vorlage eines Berichts im Ausschuss für Soziales, Gesundheit, Senioren und demographische Vielfalt am 03.03.2021 (vgl. Anlage 1). Die Verwaltung nimmt dabei zu den konkreten Fragen wie folgt Stellung:
a)Wie wird die zukünftige Hebammenausbildung als duales Studium in der Region Aachen aussehen und wo findet sie statt?
Das Land NRW schafft ab dem Jahr 2022 insgesamt 250 Studienplätze für ein duales Studium der Hebammenkunde (Bachelor of Science). 40 dieser Plätze entstehen in der StädteRegion Aachen an der Medizinischen Fakultät der RWTH Aachen, unterstützt durch eine neu geschaffene Professur. Das genaue Curriculum wird derzeit dort noch erarbeitet; Informationen hierzu liegen der Verwaltung nicht vor. Sicher ist, dass der praktische Teil des Studiums in Lehrkrankenhäusern stattfinden wird.
b)Welche Rolle wird die Hebammenschule am Luisenhospital, die in den letzten Jahrzehnten für die Gesamtregion Hebammen ausgebildet hat, zukünftig haben?
Die Verwaltung geht davon aus, dass das Luisenhospital als Lehrkrankenhaus der Medizinischen Fakultät der RWTH Aachen fungiert, an dem der praktische Teil des Studiums absolviert wird. Von entsprechenden Kooperationsvereinbarungen ist auszugehen. Konkrete Informationen hierzu liegen nicht vor.
c)Könnte am Standort des Rhein-Maas-Klinikums (RMK) in Würselen eine Geburtenstation neu errichtet werden?
Nach Kenntnis der Verwaltung ist derzeit nicht geplant, im RMK eine Geburtenstation neu zu errichten, insofern auch keine Hebammen geleitete Station. Gleichwohl plant die Klinik, künftig wieder eine gynäkologische Station vorzuhalten mit dem Schwerpunkt Onkologie.
d)Kann im Rahmen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mit der Deutschsprachigen Gemeinschaft in diesem medizinischen Bereich enger zusammengearbeitet werden?
Die Verwaltung hat die Erfahrung gemacht, dass die Krankenhäuser in der Städteregion und die Kliniken der Deutschsprachigen Gemeinschaft im Allgemeinen bereits eine gute grenzüberschreitende Zusammenarbeit haben. Diese hat sich z. B. insbesondere in der derzeitigen Krise bei der Aufnahme von COVID-Patienten bewährt. Wie intensiv das für einzelne Abteilungen umgesetzt wird, entzieht sich der Kenntnis der Verwaltung.
e)Sind in den Krankenhäusern der StädteRegion – soweit dort Geburtenstationen vorhanden sind – hebammengeleitete Kreißsäle möglich und wären solche Überlegungen auch für das RMK eine Möglichkeit?
Mit Schreiben vom 27.01.2021 hat die Verwaltung die fünf Krankenhäuser in der Städteregion mit Geburtsstation angeschrieben und um Einschätzung zu der Frage, inwieweit Hebammen geleitete Kreißsäle möglich sind, gebeten.
Hiernach besteht in der Eifelklinik in Simmerath keine Möglichkeit für einen Hebammen geleiteten Kreißsaal. Das Bethlehem Gesundheitszentrum in Stolberg weist darauf hin, dass das Haus über ein großes, qualitativ hochwertiges Geburtenzentrum verfüge und einen klaren Schwerpunkt im Bereich der Risikogeburten habe. Durch die angeschlossene Kinderintensivstation in der Pädiatrie sei das Bethlehem Gesundheitszentrum ein ausgewiesenes Perinatalzentrum. Aus diesem Grund sei ein Hebammen geleiteter Kreißsaal dort nicht möglich.
Im Marienhospital in Aachen ist ein Hebammen geleiteter Kreißsaal derzeit nicht vorhanden, aber in Planung.
Die Uniklinik Aachen weist darauf hin, dass grundsätzlich im Haus die Möglichkeit zu einem Hebammen geleiteten Kreißsaal bestehe. Ein solcher bedeute eine interventionsarme Geburt mit intensiver Eins-zu-Eins-Betreuung durch eine erfahrene Hebamme, was auf die Wünsche und Bedürfnisse der Gebärenden zutreffe. Er biete Potenzial, genuine Hebammentätigkeit in den Fokus zu rücken und die interprofessionelle Zusammenarbeit zu stärken. Vorbereitend seien aber Entscheidungsabläufe zu erarbeiten und festzulegen, nicht nur zur Qualitätssicherung, sondern gerade auch im Hinblick auf die Sicherheit der Patientinnen. Derzeit liege das Hauptaugenmerk auf der Implementierung des Hebammenstudienganges.
Das Luisenhospital stellt fest, dass ein Hebammen geführter Kreißsaal das Angebot für werdende Mütter weiter bereichern könne. Ob dies in absehbarer Zeit dort realisiert werden könne, müsse anhand unterschiedlicher Kriterien näher geprüft werden. Es bestehe Bereitschaft, der Frage intern weiter nachzugehen. Die ausführliche Stellungnahme der Klinik ist als Anlage 2 beigefügt.
Für das RMK verweist die Verwaltung auf ihre Ausführungen zu Frage c).
Gem. § 41 Abs. 4 Satz 4 KrO NRW ist die dem Ausschuss vorsitzende Person verpflichtet, den Antrag in die Tagesordnung aufzunehmen.
Die Verwaltung bittet um Kenntnisnahme.
Im Auftrag:
gez. Dr. Ziemons
Anlagen:
Antrag der FDP-Städteregionstagsfraktion vom 09.12.2020 (Anlage 1)
Stellungnahme des Luisenhospitals Aachen vom 10.02.2021 (Anlage 2)
Anlagen können jeweils im Originaldokument eingesehen werden.
Für eventuell vorhandene Übertragungsfehler haftet unserAC.de nicht, maßgeblich sind alleine die verlinkten Seiten und Dokumente der Kommunen. Sofern die Links auf die Einzeldokumente nicht mehr funktionieren, gelten die Links auf die Ratsinfosysteme bzw. deren Archive.Hier könntest Du Dir eine Karte anzeigen lassen.
Durch die Nutzung der Mapbox Tiles API können Informationen über die Benutzung dieser Website einschließlich Deiner IP-Adresse an Mapbox in den USA übertragen werden:
www.mapbox.com/privacy/
Beratungsfolge
Mittwoch, 03. März 2021Sitzung des Ausschusses für Soziales, Gesundheit, Senioren und demographische Vielfalt
- Art
- Kenntnisnahme
- Ausschuß
- Ausschuss für Soziales, Gesundheit, Senioren und demographische Vielfalt
- Details
- Tagesordnung