Teilen:

Hydrogen-Hub Aachen
Wasserstoffkooperation der Region Aachen


Letzte Beratung
Donnerstag, 17. Juni 2021 (öffentlich)
Federführend
Büro des Städteregionsrates
Originaldokument
http://gremieninfo.staedteregion-aachen.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=10974

Beschlussvorschlag:
Der Städteregionsausschuss trifft folgende Entscheidungen:

  1. Er begrüßt das Engagement der StädteRegion Aachen im Verbund mit den Kreisen Düren, Euskirchen und Heinsberg sowie der Stadt Aachen unter Federführung der IHK Aachen die Region zur „Wasserstoff Modellregion“ zu entwickeln.
  2. Er beschließt, der IHK Aachen zur Durchführung der Aktivitäten und Einrichtung eines Projektbüros einen anteiligen Zuschuss in Höhe von 26.000,00 € zu gewähren.

 

 

Sachlage:

Chancen der Energiewende nutzen

Mit dem Green Deal der Europäischen Union, der Nationalen Wasserstoffstrategie Deutschlands und der Wasserstoff Roadmap Nordrhein-Westfalens sind die zentralen Weichenstellungen für die Nutzung der Wasserstofftechnologie als eine der wichtigsten Säulen der Energiewende erfolgt.

Erklärtes Ziel ist es, die Energiewende erfolgreich umzusetzen, den CO2-Ausstoß der Region schnell und nachhaltig zu reduzieren sowie die Lebensbedingungen der Bevölkerung und die Standortqualität insgesamt zu verbessern, sodass sich für die Region Aachen zwei strategische Handlungsfelder ergeben:

Aufbau einer regionalen Wasserstoff-Infrastruktur

Die Nutzung von Wasserstoff in Industrie, Mobilität und Wohnen muss zu wettbewerbsfähigen Rahmenbedingungen sichergestellt werden. Hierzu gehören der Aufbau einer regionalen Wasserstoff-Infrastruktur und die Produktion von erneuerbaren Energien, weit über das bisher erreichte Maß hinaus. Hiervon profitiert die heimische Wirtschaft und vom Strukturwandel betroffene Arbeitsplätze können gesichert werden.

Potenzial der Wasserstoff-Wertschöpfungskette nutzen

Die wirtschaftlichen Chancen der Wasserstofftechnologie basieren maßgeblich auf der anwendungsorientierten Forschung des innovativen Maschinen- und Anlagenbaus. Die Wasserstoff-Wertschöpfungskette, von der Wasserstoff-Produktion mit (möglichst) grünem Strom mittels Elektrolyse, die Speicherung und Verteilung bis hin zur Nutzung und Rückverstromung, bietet erhebliche Chancen für neue Geschäftsmodelle der Industrie und der Wirtschaft im gesamten Rheinischen Revier.

Um als Region von dieser bedeutenden Entwicklung profitieren und die Potenziale vor Ort heben zu können, muss der Maßstab einer regionalen Wasserstoffstrategie groß gedacht werden. Einzelne Projekte und kommunale Aktivitäten bilden dafür die notwendige Basis. Sie sollen in eine regionale Gesamtstrategie eingebettet werden. In der Region Aachen soll zusätzlich die besondere Lage zwischen den Niederlanden und der Rheinschiene als Sandortvorteil genutzt werden. Im Kammerbezirk bieten sich hervorragende Ausgangsbedingungen. Der dichte Besatz an energieintensiven Unternehmen, die auf eine zuverlässige und wirtschaftliche Energieversorgung angewiesen sind, unterstreicht zudem die dringende Notwendigkeit für eine regionale Strategie.

Ein bundesweites Alleinstellungsmerkmal unserer Region ist der starke Wissenschafts- und Technologiebezug mit der RWTH Aachen, der FH Aachen, dem Forschungszentrum Jülich, den in Jülich ansässigen DLR-Instituten, den in Aachen und Euskirchen angesiedelten Fraunhofer Instituten sowie dem Brainergy Park, dem Aldenhoven Testing Center, dem Forschungsflugplatz Aachen-Merzbrück, der Modellfabrik Papier Düren und dem Energiepark in Herzogenrath. Für eine regionale Strategie ist es erforderlich, dass aus den zahlreichen Forschungsprojekten, die sich u.a. mit der Wasserstofftechnologie und weiteren grünen Energieträgern wie klimaneutralen Kraftstoffen befassen, konkrete wirtschaftlich verwertbare Anwendungen, Produkte und Dienstleistungen entstehen. Der Innovationstransfer in die mittelständische Wirtschaft ist in unserer Region traditionell das Fundament des gelingenden Strukturwandels und muss auch in Zukunft weiter prioritär vorangetrieben werden. Die Unterstützung eines Markthochlaufes sowie der Aufbau von H2-Produktionskompetenzen ist daher ein wichtiger Aspekt der strategischen Ausrichtung unserer Region.

Wasserstoff-Modellregion Raum Aachen

Auf Bundes- und Landesebene werden die zentralen Weichenstellungen für Förderpakte getroffen und in vielversprechende Regionen gelenkt. Die Wasserstoffregion Aachen ist zurzeit noch nicht auf dem Schirm wichtiger Entscheidungsträger und Multiplikatoren. Die Hauptverwaltungsbeamten aus dem IHK-Bezirk Aachen haben daher die Zielrichtung für ein Projektbüro definiert, das zunächst für ein Jahr tätig werden und die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Positionierung als Wasserstoff-Modellregion schaffen soll. Die IHK Aachen übernimmt eine koordinierende Funktion und richtet zu diesem Zweck und zunächst befristet ein Projektbüro ein. Hieran beteiligen sich die Projektpartner mit einem finanziellen Beitrag in Höhe von jeweils 26.000 €.

Die Aufgaben des Projektbüros bestehen im Wesentlichen in folgenden Maßnahmen und Aktivitäten:

  • Regionale Kompetenzanalyse und Vernetzung
  • Aufbau eines Wasserstoff-Partnernetzwerkes aus regionalen und überregionalen Akteuren
  • Wasserstoffnutzung im industriellen Mittelstand forcieren
  • Initiierung von Projekten zur Entwicklung von H2-Anwendungen, -Produkten und Geschäftsmodellen
  • Aufbau regionaler Einkaufsverbünde
  • Interessensvertretung auf Bundes- und Landesebene
  • Planung für die Installation eines H2-Infrastruktur-Knotenpunktes in der Region
  • Vermarktungskonzept H2-Region Rheinisches Revier
  • Projektantrag zur Umsetzung und Finanzierung des regionalen Strategieprozesses
  • Entwicklung und Umsetzung von H2-Anwendungen in der Region
  • Weitere Geschäftsfelder für die Energiewende entwickeln
  • Anregen eines oder mehrerer H2-Projektkonsortien.

Ein öffentlichkeitswirksamer Auftakt konnte bereits am 07.05.2021 im Rahmen einer digitalen Veranstaltung durchgeführt werden.

Rechtslage:

Gem. § 4 Abs.1 lit. c) der Hauptsatzung der Städteregion Aachen ist der Städteregionsausschuss nach Anhörung des zuständigen Fachausschusses für die Gewährung von Zuschüssen bis 250.000 € zuständig.

Es handelt sich um eine freiwillige Aufgabe.

 

 

Personelle Auswirkungen:

Die Bearbeitung und Unterstützung erfolgt mit vorhandenem Personal.

Finanzielle/bilanzielle Auswirkungen:

Im Haushalt 2021 stehen im Produkt 15.01.03 unter dem Sachkonto 531521 „Zuschüsse zur Förderung des Strukturwandels“ Mittel in Höhe von insgesamt 200.000 Euro zur Verfügung. Hiervon sind 50.000 Euro für die Unterstützung des Einsteinteleskops vorgesehen.

Ökologische Auswirkungen:

Mit den Strukturfördermitteln werden Innovationen und Projekte angestoßen und umgesetzt, die sich unmittelbar ökologisch auswirken.

Soziale Auswirkungen:

Die aktive Gestaltung des Strukturwandels sichert bzw. schafft Arbeitsplätze und Wertschöpfung in der Region.

gez.: Dr. Grüttemeier

 

 


Anlagen können jeweils im Originaldokument eingesehen werden.

Für eventuell vorhandene Übertragungsfehler haftet unserAC.de nicht, maßgeblich sind alleine die verlinkten Seiten und Dokumente der Kommunen. Sofern die Links auf die Einzeldokumente nicht mehr funktionieren, gelten die Links auf die Ratsinfosysteme bzw. deren Archive.

Hier könntest Du Dir eine Karte anzeigen lassen.

Durch die Nutzung der Mapbox Tiles API können Informationen über die Benutzung dieser Website einschließlich Deiner IP-Adresse an Mapbox in den USA übertragen werden:
www.mapbox.com/privacy/

Karteninhalte anzeigen

Beratungsfolge

Donnerstag, 17. Juni 2021Sitzung des Städteregionsausschusses

Art
Entscheidung
Ausschuß
Städteregionsausschuss

Donnerstag, 10. Juni 2021Sitzung des Ausschusses für Strukturentwicklung, Wirtschaft, (EU-)regionale Zusammenarbeit und Tourismus

Art
Vorberatung
Ausschuß
Ausschuss für Strukturentwicklung, Wirtschaft, (Eu-)regionale Zusammenarbeit und Tourismus
Details
Tagesordnung