Naturparkwettbewerb 2024 NRW - Projektidee "Naturpark Nordeifel - Natürlich
nachhaltig!"

Beschlussvorschlag:

Der Städteregionsausschuss trifft folgende Entscheidungen:

1. Er begrüßt den im Rahmen des Förderwettbewerbs "Naturpark.2024 NRW" eingereichten Projektantrag "Naturpark Nordeifel - Natürlich nachhaltig! Schließung von Versorgungslücken unter Einbezug von und Sensibilisierung für regionale Produkte und regionale Landwirtschaft" und stimmt der Umsetzung des Förderantrags durch den Naturpark Nordeifel zu.
2. Er nimmt die Förderung in Höhe von max. 397.174,68 € zur Kenntnis und stellt die dafür notwendigen städteregionalen Eigenmittel in Höhe von insgesamt max. 37.826,16 € (12.608,72 € pro Jahr) vorbehaltlich der Bewilligung des Förderantrags durch den Fördermittelgeber sowie der Beschlussfassung über den Haushalt 2022 für die Laufzeit des Projektes bis 2024 zur Verfügung.

Sachlage:

Das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW hat in diesem Jahr den Naturparkwettbewerb.2024.NRW ausgelobt. In Analogie zu den letzten Jahren beabsichtigt der Naturpark Nordeifel e.V., im Deutsch-Belgischen Naturpark Hohes Venn – Eifel einen Projektantrag unter dem Motto „Naturpark Nordeifel – Natürlich nachhaltig! Schließung von Versorgungslücken unter Einbezug von und Sensibilisierung für regionale Produkte und regionale Landwirtschaft“ einzureichen.

Das Förderkonzept wurde partizipativ unter Beteiligung von Vertretern der Tourismusorganisationen und Landkreise innerhalb der Gebietskulisse des Naturparks entwickelt. Der inhaltliche Fokus des Wettbewerbsansatzes ist die pilothafte Erprobung von Ansätzen zur Schließung von Versorgungslücken entlang touristischer Routen unter Einbezug von und Sensibilisierung für regionale Landwirtschaft verknüpft mit attraktiven Erlebnisangeboten im Naturpark Nordeifel.

Inhaltlich wurde das Förderkonzept seitens aller beteiligter Partner/Einrichtungen begrüßt. Die Finanzierung des Eigenanteils in Höhe von 30 % soll gemäß Projektansatz über den Naturpark, die Kreise Düren und Euskirchen sowie die StädteRegion Aachen erfolgen.

Das Projektvolumen beläuft sich auf 567.392,40 Euro bei einer Förderung i. H. v. 70 % (397.174,68 Euro) in 3 Jahren (2022, 2023, 2024). Neben einer Eigenbeteiligung des Naturparks Nordeifel i. H. v. 10 % (56.739,24 Euro) sollen die Mitgliedskreise im Naturpark Nordeifel (EU, DN, StädteRegion Aachen) eine Ko-Finanzierung i. H. v. 20 % (113.478,48 Euro) leisten. Für die StädteRegion Aachen ergibt sich auf Grundlage der Gebietsanteile ein Betrag i. H. v. 37.826,16 Euro, der auf die Jahre 2022, 2023 sowie 2024 aufgeteilt werden würde. Dementsprechend beläuft sich die Ko-Finanzierung der StädteRegion Aachen auf max. 12.608,72 Euro p.A.

Leadpartner: Naturpark Nordeifel

Förderquote: 70 %

Finanzierende Partner:

• Naturpark Nordeifel
• Kreis Düren
• Kreis Euskirchen
• StädteRegion Aachen

Assoziierte Partner

• Monschauer Land e.V.
• Nordeifel Touristik
• Rureifel Tourismus e.V.
• Eifel Tourismus GmbH
• Nationalpark Eifel

Projektlaufzeit: 3 Jahre

Maßnahmenbausteine

1. Potenzial- und Konzeptstudie: Pilothafte Erfassung ökonomischer Potenziale entlang ausgewählter touristischer Routen durch (digitale) Erhebung von Besucherströmen und von Angebotsstrukturen in Zusammenarbeit mit den drei Kreisen, den touristischen Organisationen in der Nordeifel, der Internationalen Hochschule, der Regionalmarke Eifel und der Landwirtschaftskammer NRW/Landservice.
2. Installierung und Erprobung von saisonalen und/oder mobilen Versorgungsangeboten auf ausgewählten Routen (Wandern/Radfahren) unter Einbezug regionaler Lebensmittelproduktion in Zusammenarbeit mit der Regionalmarke Eifel, lokaler Gastronomie und Hotellerie und anderen Anbietern von Versorgungsoptionen.
3. Qualitative Aufwertung der ausgewählten Routen zu Familienpfaden unter besonderer Berücksichtigung des Themas Bildung für nachhaltige Entwicklung in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer, ausgewählten landwirtschaftlichen Betrieben, der Nationalparkverwaltung Eifel, den Bio-Stationen, den Kommunen und den touristischen Organisationen der Eifel.

Der Projektansatz bedient gleich mehrere Handlungsfelder der städteregionalen Tourismusstrategie.

Mit den in der Umsetzung befindlichen RWP-Projekten „Erlebnisraum Aachener Revier“ und Erlebnisraum „Aachen/Eifel“ sowie dem in der Vorbereitung befindlichen Förderantrag „Entwicklung von Qualitätsrundwanderwegen in der StädteRegion Aachen“ werden seitens der StädteRegion Aachen aktuell und künftig aktivtouristische Angebote in den Bereichen „Radfahren“ und „Wandern“ entwickelt und touristische Infrastrukturen in Wert gesetzt.

Die im Rahmen des Projektansatzes angestrebte Schließung von Versorgungslücken entlang der touristischen Wegeinfrastrukturen verbessert perspektivisch das touristische Angebot für Gäste und sorgt gleichzeitig für zusätzliche Wertschöpfung in der Region. Vor diesem Hintergrund stellt der Projektantrag eine komplementäre Ergänzung zu den aktuellen städteregionalen Projektansätzen dar und wird seitens der Verwaltung inhaltlich begrüßt.

Wertungsmatrix zwecks Darstellung der touristischen Bedeutsamkeit

Im Rahmen der Sitzung des Tourismus- und Kulturausschusses am 26.09.2019 wurde die Verwaltung beauftragt, bei künftigen Projektanträgen eine in der Sitzung vorgestellte Matrix zur Bewertung der Wirksamkeit und Nachhaltigkeit von touristischen Projekten anzuwenden und ergebnisabhängig entsprechende Empfehlungen in Bezug auf eine städteregionale Projektbeteiligung abzuleiten (siehe SV-Nr.: 2019/0179-E1).

Im Rahmen der Anwendung der Wertungsmatrix zwecks Darstellung der touristischen Bedeutsamkeit und Mehrwerte von Projekten erreicht das Projekt "Naturpark Nordeifel - Natürlich nachhaltig!" eine Punktezahl von 413 Punkten und wird seitens der Verwaltung somit als uneingeschränkt förderwürdig eingestuft. Die ausgefüllte Wertungsmatrix (Anlage 1) sowie die entsprechenden Erläuterungen zur Vergabe der Punkte (Anlage 2) sind als Anlagen beigefügt.

Rechtslage:

Die Beteiligung am Projekt „Naturpark Nordeifel – Natürlich nachhaltig! Schließung von Versorgungslücken unter Einbezug von und Sensibilisierung für regionale Produkte und regionale Landwirtschaft“ ist eine freiwillige Aufgabe der Städteregion Aachen.

Personelle Auswirkungen:

keine

Finanzielle/bilanzielle Auswirkungen:

Das Projektvolumen beläuft sich auf 567.392,40 Euro bei einer Förderung i. H. v. 70 % (397.174,68 Euro) in 3 Jahren (2022, 2023, 2024). Neben einer Eigenbeteiligung des Naturparks Nordeifel i. H. v. 10 % (56.739,24 Euro) sollen die Mitgliedskreise im Naturpark Nordeifel (EU, DN, StädteRegion Aachen) eine Ko-Finanzierung i. H. v. 20 % (113.478,48 Euro) leisten. Für die StädteRegion Aachen ergibt sich auf Grundlage des Finanzierungsmodells ein Eigenanteil in Höhe von 37.826,16 Euro, der sich auf die Jahre 2022, 2023 sowie 2024 aufteilen wird. Dementsprechend beläuft sich die Ko-Finanzierung der StädteRegion Aachen auf 12.608,72 Euro pro Jahr. Die Finanzierung des Eigenanteils in Höhe von 12.608,72 Euro für das Jahr 2022 erfolgt über das bestehende Sachkonto „543989 – Sach-/Projektkosten Strukturentwicklung“ im Produkt 15.01.03. Für die Haushaltsjahre 2023 und 2024 sind Haushaltsmittel in Höhe von jeweils 12.608,72 Euro in die entsprechenden Haushaltsentwürfe einzuplanen.

Gesamtkosten	567.392,40 €
Förderung (70%)	397.174,68 €
Eigenanteil gesamt (30%)	170.217,72 €
Eigenanteil Naturpark (10%)	56.739,24 €
Eigenanteil pro Partnerkreis (6,66%)	37.826,16 €

Ökologische Auswirkungen:

Aufgrund des vorhandenen, engmaschigen, gut ausgebauten Rad- und Wanderwegenetzes in der NRW-Eifel liegt der Fokus des Antrags ausdrücklich nicht auf dem Ausbau der Wegeinfrastruktur, sondern nutzt diese vielmehr als verbindendes Element, um auf dieser Basis touristische Angebote mit Profilschärfe und thematischen Bezügen zu entwickeln. Sofern möglich, sollen im Rahmen des Antrags infrastrukturelle Angebote an bestehende Rastinfrastrukturen (z.B. Unterstände, Sitzgruppen, etc.) angedockt und zielgruppenorientiert für Gäste attraktiviert und ergänzt werden. Somit sattelt das Projekt überwiegend auf bestehende Infrastrukturen auf und optimiert diese für die im Rahmen des Antrags anvisierten Zielgruppen, sodass der zusätzliche Flächenverbrauch durch die Schaffung der Angebote nur marginal ist und natürliche Ressourcen in der Konsequenz geschont werden können.

Gleichzeitig führt der Projektansatz perspektivisch zu einer verbesserten Besucherlenkung, die sich ebenfalls positiv auf eine ökologische nachhaltige Entwicklung auswirken soll. Pandemiebedingt bildeten sich in einigen Schutzgebieten (Hohes Venn, Nationalpark Eifel) touristische Hotspots und somit ein zu hoher Nutzerdruck mit entsprechend negativen Konsequenzen für die Natur. Durch entsprechende Kommunikationsmaßnahmen kann über die zu entwickelnden Angebote eine gleichmäßigere Verteilung der Gäste in Stoßzeiten (Ferien, Verlängerte Wochenenden, etc.) erreicht werden, wodurch die o.g. Schutzgebiete entlastet werden.

Das Projekt ist zudem so konzipiert, dass die touristischen Mehrwerte und die damit einhergehende zusätzliche regionale Wertschöpfung im Sinne eines sanften Tourismus in Einklang mit den Zielsetzungen des Naturschutzes ökologisch nachhaltig erreicht werden. Als CO2 neutrale Aktivität ermöglichen die Aktivitäten Wandern und Radfahren ein Naturerlebnis ohne Emissions- und Lärmbelastung. Ein erhöhtes Gästeaufkommen generiert somit ökonomische Mehrwerte, ohne nennenswerte negative ökologische Konsequenzen zu verursachen. Durch den Fokus auf Produkte der regionalen Landwirtschaft werden zudem die Lieferwege verkürzt, wodurch perspektivisch eine Reduzierung des CO2 – Ausstoß erreicht werden kann.

Im Auftrag:

gez.: Terodde

Anlagen:

Wertungsmatrix (Anlage 1)

Erläuterung zur Punktevergabe in der touristischen Wertungsmatrix (Anlage 2)