Richtlinie der StädteRegion Aachen für die Gewährung von Zuwendungen für
Projekte und Initiativen zur Inklusion; Förderprojekte 2022

Sachlage leicht verständlich:

Das Inklusions·amt gibt Geld für Projekte,

die Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam machen.

Wenn Projekte teuer sind,

muss das Inklusions·amt

im Inklusions·beirat zu den Projekten berichten.

Gefördert wurden im letzten Jahr

ein Zirkus-Jugendcamp, ein Sensibilisierungs·programm

und zwei Theaterprojekte.

Sachlage:

Im Rahmen der vom Städteregionsausschuss am 16.06.2016 beschlossenen „Richtlinie der StädteRegion Aachen für die Gewährung von Zuwendungen für Projekte und Initiativen zur Inklusion“ (Sitzungsvorlage 2016/0188) und ihrer vom Städteregionsausschuss am 28.03.2019 beschlossenen Neuausrichtung (Sitzungsvorlage 2019/0021) werden Maßnahmen gefördert, die helfen, den Inklusionsplan der StädteRegion umzusetzen. Zu den Anträgen mit einem Fördervolumen von mehr als 1.000 € ist im Inklusionsbeirat sowie im Ausschuss für Soziales, Gesundheit, Senioren und demografische Vielfalt zu berichten. Dem kommt die Verwaltung mit dieser Vorlage nach.

Im Jahr 2022 wurden vier Projekte bewilligt, die mit mehr als 1.000 € gefördert wurden. Diese Projekte werden nachfolgend kurz vorgestellt.

Theater AIXklusiv

Viele Menschen mit einer geistigen Behinderung haben oft keine wirkliche Berufswahl, sondern sind auf die Werkstätten angewiesen. In diesem zweijährigen Pilotprojekt haben zehn in Werkstätten beschäftigte Menschen die Möglichkeit, in einer Teilzeitausbildung Berufsschauspieler zu werden. Während dieser Zeit werden sie professionell begleitet, lernen das Handwerkszeug der Schauspielkunst kennen und entwickeln ein Stück, welches am Ende aufgeführt wird. Das Projekt hat zum Ziel, den Berufsalltag der Teilnehmenden aufzubrechen und zu erweitern sowie die Wahrnehmung von Anderen, das Selbstbewusstsein sowie die Eigenständigkeit zu fördern.

Antragsteller: Tabalingo Sport & Kultur integrativ e.V., Stolberg. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 94.000 €, beantragt und bewilligt wurden 5.000 €.

Inklusiv-Integratives Zirkus-Jugendcamp

Im Oktober letzten Jahres kamen insgesamt 60 Jugendliche aus der Region zu einem fünftägigen inklusiv-integrativen Zirkus-Jugendcamp in der Sekundarschule in Simmerath zusammen. Der Verein zur Förderung von Integrativen Jugendcamps wurde in diesem mehrtägigen Projekt von einem professionellen Team des Zirkus Laola unterstützt. Die teilnehmenden Jugendlichen konnten anhand der verschiedensten Aktivitäten ihre Stärken sichtbar machen und Neues kennenlernen. Am Ende wurden die erlernten Darbietungen bei einer Abschlussaufführung im Zirkuszelt aufgeführt.

Antragsteller: Verein zur Förderung von Integrativen Jugendcamps, Aachen. Die Gesamtkosten des Projektes betragen 25.000 €, beantragt und bewilligt wurden 5.000 €.

Stärkung der Sensibilisierung

Basierend auf dem neu entwickelten Sensibilisierungsprogramm mit dem Schwerpunkt „Inklusiver Umgang mit Menschen mit Beeinträchtigung, Senior_innen und Menschen mit Migrationshintergrund“ an der Realschule KuBiZ Alsdorf wurde gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern des 9. und 10. Jahrgangs eine digitalisierte Wirkungsmessung der Module für längerfristige Sozialprojekte entwickelt und erprobt. Die Teilnehmenden waren dabei die Sensibilisierungsadressaten. Mit der regelmäßigen Ansprache von Schülerinnen und Schülern sollen langfristig der Inklusionsgedanke in die Gesellschaft eingebunden und Inklusion als Selbstverständlichkeit anerkannt werden.

Antragsteller: EUKOBA e.V. – Sense Akademie, Linnich. Die Gesamtkosten des Projektes betragen 5.000 €, beantragt und bewilligt wurden 2.500 €.

Inklusive Theatergruppe

Im Rahmen des Theaterprojekts „Heilende Momente. Behinderung gestern-heute-morgen“ werden von dem inklusiven SOSH-Ensemble Biografien von Ensemble-Mitgliedern mit konkreten historischen Personen aus der Region in Verbindung gesetzt, die im Dritten Reich aufgrund ihrer Beeinträchtigung sterben mussten. Dafür werden von dem inklusiven Ensemble Recherchearbeiten in Archiven und bei Historikern durchgeführt. Zu den verschiedenen Lebensgeschichten werden performative Szenen entwickelt, die in der StädteRegion aufgeführt werden. So soll die dunkle Vergangenheit mit positiven Momenten der Gegenwart in einem heilenden Moment zusammengebracht werden. Am Ende des Projektes stehen mehrere Theateraufführungen.

Antragsteller: Die Schule des sanften Herzens e.V. (SOSH e.V.), Aachen. Die Kosten des Projektes betragen 55.780 €, beantragt und bewilligt wurden 5.000 €.

Die Verwaltung bittet um Kenntnisnahme.

Rechtslage:

Das Förderprogramm „Richtlinie der StädteRegion Aachen für die Gewährung von Zuwendungen für Projekte und Initiativen zur Inklusion“ ist eine freiwillige Aufgabe der StädteRegion Aachen.

Finanzielle/bilanzielle Auswirkungen:

Im Produkt 05.03.04 waren unter dem Sachkonto 543963 „Sachaufwand Inklusion“ des Haushalts 2022 insgesamt 75.000 € veranschlagt. Davon war ein Betrag in Höhe von 30.000 € für Zuwendungen zur Förderung der Inklusion reserviert. Im Jahr 2022 wurde der Ansatz ausgeschöpft.

Auswirkungen auf die Stärkung der Inklusion:

Inklusion ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Mit der Einführung der Richtlinie sollen Initiativen und Projekte, die sich mit der Stärkung der Inklusion in der StädteRegion Aachen befassen, unterstützt werden.

Im Auftrag:

gez. Dr. Ziemons