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18. Juni 2018 Stadt in Bewegung – von der autogerechten Stadt zur menschengerechten Stadt

Bericht über die Veranstaltung des Vereins regionale Resilienz Aachen e.V. am 15.06.18 im Haus der evangelischen Kirche.

Hauptreferent Martin Randelhoff

Jahrgang 1988, Studium der Raumplanung an der TU Dortmund und der Verkehrswirtschaft an der TU Dresden. Seit 2010 betreibt er den Blog „Zukunft Mobilität“, in welchem er sich mit aktuellen Geschehnissen und Entwicklungen im deutschen und internationalen Verkehrsbereich auseinander setzt.

„Wir haben es nicht geschafft Mobilität zu entwickeln.“
Mit dieser Aussage hat Herr Randelhoff gleich zu Beginn seines Vortrags betont, worum es ihm geht: Planung muss mehr beinhalten als nur die Perfektionierung des rollenden Verkehrs - Planung muss die Vielfältigkeit der Bewegungsmöglichkeiten im Blick behalten und Planung ist eine langfristige Entscheidung.

„Was ist in der Zukunft?“ Ohne eigene Zukunftsperspektiven, ist Planung fast nicht machbar, denn die Aufgaben sind vielfältig: Digitalisierung, Energiewende, Verkehrswende, Klimawandel und nicht zuletzt die vielen sozialen Fragen.

Mobilität muss heute auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Bevölkerung eingehen. Allein die Unterschiede von - ländlicher Mobilität, suburbaner Mobilität, urbaner Mobilität und saisonaler Mobilität - lassen erahnen, wie komplex eine Lösung sein muss, wenn sie eine akzeptierte Alternative sein soll. Da sind noch nicht einmal unterschiedliche Bedürfnisse von Jung und Alt oder arm und reich mit eingeflossen. Es reicht also nicht, den ÖPNV zu verbessern, da müssen ganz neue Wege gegangen werden.

In verschiedenen vorgestellten Pilotprojekten wurden innovative Mobilitätsansätze angedacht,
so. z.B. in Mannheim und Darmstadt (Lincoln-Siedlung), wo innovative Mobilitäts- und Erschließungskonzepte für „ohne Auto“ vorgestellt und umgesetzt werden. In diesen Projekten verschmelzen Wohnen und Erschließung quasi zu einer Einheit.

Andere Ideen betreffen den Radverkehr allgemein. Kopenhagen ist in diesem Bereich schon weit fortgeschritten und hat ausschließlich gute Erfahrungen gemacht. Die Stadt hat das Ziel, in den nächsten Jahren bis zu 75%(!) des städtischen Verkehrs auf Fuß- und Radwege (inkl. ÖPNV) zu bringen, wofür konsequent die Fuß- und Radwege verbreitert und Radabstellplätze geschaffen werden. Aktuell bringt es die Stadt auf 67% - im Jahr 2025 sollen es 75% sein.

Weitere Gedanken und Ideen sollten sein: ein Ladezonenkonzept für LKWs im städtischen Bereich, Bahnhaltepunkte inkl. der näheren Umgebung attraktiv zu gestalten, Lastenradförderung andenken u.v.m.

Klar ist, dass wir keine Ideenprobleme haben, sondern wir haben Umsetzungsprobleme!
Zukunft der Mobilität = Gestaltung , und jede Stadt hat es selber in der Hand.

2. Referent Roland Jahn

Wegen der fortgeschrittenen Zeit hat Herr Jahn von „Cambio Carsharing“ lediglich kurz vorgetragen - die Historie und die Erfolge, die Möglichkeiten und die Neuanschaffung der Elektroautos.

Vennbahnweg
Querbeet - eine Stadtbegrünungsinitiative von Troddwar
Elisenbrunnen Aachen um 1910
Elisenbrunnen Aachen um 1910 - Bild: Stadtarchiv Aachen

Kategorien:
Aktuell in der Region , Umwelt + Mobiliät

Tags:
#verkehrswende #stadtplanung #mobilitaet

Quelle: Sabine Weineck - Architektin l DWB