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04. September 2017 Evaluation des Quartiersmanagements im Bereich Flüchtlingsintegration

Ziel der Evaluation ist eine genaue Aufgabenbeschreibung der Kernpunkte und Ziele von Quartiersmanagement in Aachen – auch in Abgrenzung zu anderen Akteuren in der Quartiersarbeit - die Ergebnisse sollen im Dezember vorgestellt werden.

Aktuelle Stellenbesetzung
Im Quartiersmanagement beim FB 56 gibt es derzeit 2,5 Stellen im allgemeinen Quartiersmanagement (Ost/Rothe Erde, Forst/Driescher Hof und Preuswald) und 3,5 Stellen im Bereich des Quartiersmanagements mit dem Schwerpunkt der Flüchtlingsintegration (QFI). Letztere sind im Rahmen eines Landesförderprogramms im ersten Quartal des Jahres 2017 eingerichtet worden und sind bis Ende des Jahres 2018 befristet. Sie sind für Aachen-Nord, Richterich, Eilendorf und Kronenberg beantragt und positiv beschieden worden.

Aufgaben + Tätigkeitsbereiche in den Vierteln
Der Blick auf die Arbeit der ersten Monate im Bereich des QFI zeigt, dass in jedem Quartier unterschiedliche haupt- und ehrenamtliche Unterstützungsstrukturen existieren und darauf aufbauend individuelle Bedarfe im Hinblick auf die Integrationsarbeit bestehen. Aufgabe der QFI war es zu Beginn, die jeweilige sozialräumliche Struktur zu erfassen und dahingehend spezifische Arbeitsstrategien zu entwickeln. Insgesamt sind bereits in den ersten Monaten viele positive Ansätze entstanden.

Konkret unterstützen die QuartiersmanagerInnen dort, wo bereits ein großes zivilgesellschaftliches Engagement vorhanden ist, bestehende bürgerschaftliche Initiativen und stärken mit ihrer Arbeit die initiierten Projekte. Sie helfen bei Veranstaltungen und im Projektmanagement. In den Quartieren, wo das zivilgesellschaftliche Engagement weniger organisiert ist, oder zusätzliche Bedarfe gesehen werden, entwickeln sie auch eigenständig neue Projekte in Kooperation mit Partnern vor Ort (z.B. Filmabende oder Fahrradwerkstätten). Die KollegInnen organisieren Lösungen für Alltagsprobleme (z.B. Kinderbetreuung parallel zu Sprachkursen) und stehen als Ansprechpartner – sowohl für die Geflüchteten als auch für alle Akteure, die mit dem Thema der Integration betraut sind – zur Verfügung. Daneben bringen sie im Sinne der Netzwerkarbeit Akteure zusammen. Sie vereinen so Ressourcen und Wissen und erhöhen damit die Effizienz der lokalen Integrationsarbeit. Arbeitsgemeinschaften bzw. runde Tische wurden installiert und dort, wo es notwendig ist, wurde eine engere Zusammenarbeit der Stadtteilkonferenzen initiiert.

Die QuartiersmanagerInnen machen keine Einzelfallbetreuung, sondern initiieren integrationsfördernde Maßnahmen vor Ort. Sie übernehmen jedoch eine Lotsenfunktion und arbeiten diesbezüglich eng mit den anderen Akteuren der Integrationsarbeit zusammen (z.B. städtischer Sozialdienst in den Übergangswohnheimen).

Evaluation des Quartiermanagements
Auf Basis eines Ratsantrages von November 2016 zur Bestandsaufnahme der Strukturen in der Quartiersentwicklung und aufgrund der Tatsache, dass im Jahr 2017 insgesamt fünf neue KollegInnen im Rahmen der QFI-Stellen eingestellt wurden, findet derzeit die Abstimmung und die Verschriftlichung einer durchgeführten Evaluation des städtischen Quartiersmanagements statt. Dafür wurden die bisherigen Erfahrungen der StelleninhaberInnen aufgearbeitet, in Workshops diskutiert und mit den bisherigen Zielen und Zugängen im Rahmen der Quartiersentwicklung in Beziehung gesetzt. Zusätzlich wurden weitere quartiersbezogene Angebote (z.B. Begegnungszentren) mit in die Evaluation eingeschlossen und das Gesamtgefüge von Quartiersangeboten in der Stadt bewertet. Es folgt nun die Abstimmung mit den Verbänden der freien Wohlfahrtspflege.

Ziel der Evaluation
Ziel der Evaluation ist eine genaue Aufgabenbeschreibung der Kernpunkte und Ziele von Quartiersmanagement in Aachen – auch in Abgrenzung zu anderen Akteuren in der Quartiersarbeit – sowie die inhaltliche und organisatorische Fortentwicklung des städtischen Quartiersmanagements. In diesem Kontext können dann auch die mittelfristigen Stellenbedarfe über das Jahr 2018 hinaus spezifiziert werden.

Die Evaluation des Quartiersmanagements wird in der Dezembersitzung des Ausschusses für Soziales, Integration und Demographie vorgestellt und im Anschluss in den Ausschuss für Personal und Verwaltung eingebracht. Die sich hieraus ggfs. ergebenden Bedarfe werden zum Stellenplan 2019 eingeplant.

Quelle:
Ratsvorlage für den TOP 3 des öffentlichen Teils der Sitzung des Personal- und Verwaltungsausschuss am 13.9.2017

Kategorien:
Flüchtlingshilfe , Ehrenamt