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22. Juni 2016 IAB-Kurzbericht 15/2016 über Fluchtgründe und Erfahrungen

Geflüchtete Menschen in Deutschland - Warum sie kommen, was sie mitbringen und welche Erfahrungen sie machen

Kurzzusammenfassung:

Von Dezember 2015 bis März 2016 wurden 123 Geflüchtete aus den wichtigsten Herkunftsländern der Fluchtmigration und 26 Experten aus der Flüchtlingsarbeit befragt.

Die meisten Befragten – mit Ausnahme derjenigen aus den Balkanländern – berichten von persönlichen Bedrohungen durch Krieg und Verfolgung, viele von traumatischen Erlebnissen auf der Flucht.

Mit Deutschland verbinden die meisten Werte wie Rechtsstaatlichkeit, Achtung der Menschenwürde und Religionsfreiheit. Diese Werte werden von fast allen Befragten geteilt. Allerdings wird in der Befragung auch ein paternalistisches Verständnis der Geschlechterrollen erkennbar.

Die Bildungsbiografien der Befragten variieren stark in Abhängigkeit von der Situation in den Herkunftsländern. Aber fast alle – Männer wie Frauen – zeigen in der Befragung eine ausgeprägte Erwerbs- und Bildungsorientierung. Allerdings verschieben viele Ältere ihre Bildungsambitionen auf ihre Kinder.

Die Dauer der Asylverfahren und die damit verbundene Ungewissheit empfinden viele als belastend.

Die größten Herausforderungen für ihre Arbeitsmarktintegration sind der Erwerb von Sprachkompetenzen und Bildungsabschlüssen sowie die Überwindung institutioneller Hürden.


Kategorien:
Flüchtlingshilfe , Arbeit , Bildung , Asylverfahren

Quelle: IAB-Kurzbericht 15/2016