Teilen:

13. April 2018 Sachstand Flüchtlingsunterbringung Stadt Aachen

Diese Woche (13.4.) sind die ersten Flüchtlinge, die der Stadt aktuell von der Bezirksregierung zugewiesen wurden, in Aachen angekommen. Unter Ihnen drei Familien, mehrere allein reisende Menschen, ein Kind im Rollstuhl und eine Person, die direkt in ein Krankenhaus eingewiesen werden musste.

Warum kommen neue Flüchtlinge nach Aachen?
Die Bezirksregierung in Arnsberg hat in den vergangenen Monaten Neuberechnungen zur Aufnahmequote von Flüchtlingen in allen Kommunen in Nordrhein-Westfalen vorgenommen und eine erneute Aufnahmeverpflichtung für Aachen festgestellt. Danach werden der Stadt vorerst bis Mitte Juni 2018 200 geflüchtete Menschen zugewiesen. Danach entscheidet die Bezirksregierung über weitere Zuweisungen von Flüchtlingen an die Kommunen.
 
Zahl der untergebrachten Flüchtlinge sank auf 1.724 Menschen
Zum Stichtag 31. März 2018  sind 1.724 Flüchtlinge in Aachen unterbracht:
- 448 Menschen in städtischen Übergangsheimen,
- 324 Menschen in Gemeinschaftsunterkünften
- 952 Menschen in Einzelwohnungen verteilt im Stadtgebiet

Die Stadt hat von Ende 2015 bis Anfang 2016 eine Vielzahl  geflüchteter Menschen aufgenommen. Die Aufnahmequote war damals deutlich übererfüllt und es erfolgten keine regulären Zuweisungen mehr. In der Folge registrierte die Stadtverwaltung nur noch wenige Aufnahmen – zum Beispiel im Rahmen der Familienzusammenführung oder anderen besonderen Härtefällen. Gleichzeitig sank die Zahl der in Aachen untergebrachten Flüchtlinge trotz regelmäßiger Aufnahme von unerlaubt eingereisten Personen kontinuierlich von 2.821 Ende Februar 2016 auf die genannten 1.724 Menschen Ende März 2018.
 
Fachbereichsübergreifende Arbeitsgruppe
Dass weiterhin geflüchtete Menschen nach Deutschland und damit auch nach Aachen kommen und untergebracht werden müssen, ist allerdings wahrscheinlich. Ab dem Sommer rechnet die Stadt Aachen deshalb mit einer angepassten mittleren Prognose von 40 zugewiesenen Flüchtlingen pro Monat.

Um flexibel auf diese Situation reagieren zu können, hat die Stadtverwaltung seit Beginn der Flüchtlingskrise eine fachbereichsübergreifende Arbeitsgruppe eingerichtet, die regelmäßig tagt, um die prognostizierte und die tatsächliche Unterbringung von geflüchteten Menschen in gute Bahnen zu lenken.
 
Verträge werden genau geprüft
2015/16 war die Stadt gezwungen, alle möglichen - auch weniger optimale - Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge in Anspruch zu nehmen. In der jetzigen, sehr ruhigen Lage, wird deshalb beim Auslaufen befristeter Verträge genau geprüft, welche Objekte zur Flüchtlingsunterbringung in Zukunft aufgegeben und welche Verträge verlängert können werden. Gleiches gilt für leerstehende Immobilien.
 
Die bisherigen Unterkünfte in den Bundeswehrkasernen am Kornelimünsterweg und in der Lintertstraße sind mittlerweile aufgelöst. Der Platz in der Dr.-Leo-Löwenstein-Kaserne ist bereits freigezogen, den Verkauf der darauf leer stehenden Spaceboxen bereitet die Stadt gerade vor. Das Stubenhaus in der Linterstraße (Körner-Kaserne) soll ebenfalls aufgegeben werden, die darin noch verbleibenden Bewohner werden überwiegend in die städtische Immobilien verlegt.  
 
Dauerhaft 1.000 Plätze für die Unterbringung von Flüchtlingen
Gleichzeitig setzt die Stadtverwaltung den politischen Auftrag, dauerhaft 1.000 Plätze für die Unterbringung von Flüchtlingen vorzuhalten, weiterhin um. Berücksichtigt werden hierbei vor allen Dingen der Wohnraum im städtischen Bestand mit unbefristeter Nutzungsdauer sowie die nach der „Richtlinie Flüchtlinge“ geförderten und in der Regel langfristig zur Unterbringung von Flüchtlingen angemieteten Objekte.   
 
Der Ausschuss für Soziales, Integration und Demografie wird sich in seiner Sitzung am 26. April ebenfalls mit dem Thema „Unterbringung von Flüchtlingen“ beschäftigen. Die Verwaltung hat dazu eine umfangreiche Übersicht über die Entwicklung der vorhandenen Unterbringungs-Kapazitäten in der Stadt erarbeitet

Kategorien:
Flüchtlingshilfe

Quelle: PM Stadt Aachen