04. Dezember 2018 Unterbringung von Flüchtlingen in Aachen
Ende Oktober sind in Aachen 1.823 Flüchtlinge untergebracht: 814 Menschen in Einzelwohnungen verteilt im Stadtgebiet, 510 Menschen in städtischen Übergangsheimen mit abgeschlossenen Wohnungen und 499 Menschen in Unterkünften mit gemeinschaftlicher Nutzung von Küchen und sanitären Einrichtungen.
Aufnahmequote
Nachdem die Bezirksregierung in Arnsberg Anfang des Jahres in allen Kommunen Nordrhein-Westfalens Neuberechnungen zur Aufnahmequote von Flüchtlingen vorgenommen und eine erneute Aufnahmeverpflichtung für Aachen festgestellt hatte, wurden der Stadt von Mitte April bis Anfang Juni wöchentlich 20 Flüchtlinge zugewiesen. Von Ende September bis Anfang November kamen durchschnittlich 15 geflüchtete Menschen pro Woche nach Aachen.
Damit entspricht die Erfüllungsquote der Stadt Aachen nach der so genannten Verteilstatistik der Bezirksregierung von Anfang November rund 95 Prozent. Theoretisch entspricht das einer Aufnahmeverpflichtung von weiteren 49 Personen.
Offen ist, ob es danach weitere Zuweisungen nach Aachen geben wird.
Dass weiterhin geflüchtete Menschen nach Deutschland und damit auch nach Aachen kommen und untergebracht werden müssen, ist allerdings wahrscheinlich. Die Stadt Aachen rechnet deshalb mit einer mittleren Prognose von 30 zugewiesenen Flüchtlingen pro Monat.
Unterbringung
Generell sind aktuell rund 2.400 Plätze zur Unterbringung von geflüchteten Menschen in Aachen verfügbar. Davon sind ungefähr 800 Plätze befristet und 1.600 Plätze unbefristet nutzbar.
2015 / 16 kamen sehr viele Menschen nach Aachen - deren Unterbringung aus der Not geboren häufig nicht immer gut war. In der aktuellen - deutlich entspannteren - Situation wird mit Auslaufen der Unterbringungsverträge auch die Qualität der Unterkünfte überprüft, um vorrangig die geeigneten Angebote zu verlängern und in diesem Zug konzeptionelle Vorgaben zu machen.
Der Platz in der Dr.-Leo-Löwenstein-Kaserne ist bereits freigezogen, mit dem Verkauf der darauf leer stehenden Spaceboxen ist die Stadt noch beschäftigt. Das Stubenhaus in der Linterstraße (Körner-Kaserne) wurde ebenfalls aufgegeben, die darin noch verbliebenden Bewohner überwiegend in eine städtische Immobilie auf der Hüls verlegt.
Vorhaltung von Unterbringungsmöglichkeiten
Der politische Auftrag lautet, 1.000 Plätze für den Notfall vorzuhalten. Die Stadt Aachen berücksichtigt hierbei vor allen Dingen Wohnraum in städtischem Bestand mit unbefristeter Nutzungsdauer sowie die nach der „Richtlinie Flüchtlinge“ geförderten und in der Regel langfristig zur Unterbringung von Flüchtlingen angemieteten Objekte.
Fünf dieser Objekte sind inzwischen bezogen, zwei weitere werden demnächst fertiggestellt. Eine nächste Immobilie wird voraussichtlich im Sommer 2020 bezugsfertig sein. Gleichzeitig wurden und werden mit Hilfe der inzwischen eingestellten Landesförderung insgesamt 96 Wohnungen mit 315 Plätzen von der gewoge und privaten Investoren zur Unterbringung von Flüchtlingen geschaffen.
Nach wie vor fehlen bedarfsgerechte Plätze für geflüchtete Menschen mit Behinderung.
Insgesamt soll ein Leerstand von mindestens 500 Plätzen vorgehalten werden - dies käme der Bevölkerung z.B. auch im Sinne des Katastrophenschutz zugute.