Teilen:

Monschau

... ist die südlichste Kommune der Städteregion zwischen dem Naturpark Hohes Venn-Eifel und der Rureifel und grenzt im Westen an Belgien. Die Stadt liegt an der Rur in der Eifel zwischen den Berghängen des Naturparks Hohes Venn-Eifel und gehört zur Städteregion Aachen.

Die Stadt erstreckt sich auf 95 km² Fläche, wovon 45% aus Wald besteht. Die Flächennutzung liegt bei 84,5% für Land- und Forstwirtschaft, 14,5 % für Wohnungsbauflächen und 1,0% für Gewerbeflächen.

Seit 1972 besteht die Stadt Monschau mit insgesamt 12.559 Einwohner (Stand 31.01.2015) aus den sieben Stadtteilen Höfen, Imgenbroich mit Widdau, Kalterherberg mit Ruitzhof, Konzen, Monschau, Mützenich und Rohren. Die Nachbargemeinden sind Simmerath, Schleiden, Hellenthal, und die belgischen Orte Eupen, Weismes, Bütgenbach und Büllingen.

Namensherkunft

Bereits 1198 wird die Stadt Monschau erstmalig als Mons Joci urkundlich erwähnt. Der Name ist vermutlich romanischen Ursprungs und erfährt im Laufe der Jahrhunderte sehr viele variierende Schreibweisen. Bevor der Name Monschau im Herbst 1918 durch kaiserlichen Erlass festgesetzt wurde, dominierte die Schreibweise Montjoie.

Auf dem goldenen Wappen ist ein schwarzer Löwe zu sehen, der ein silbernes Schild mit neun roten Kugeln zwischen der linken und der rechten Vorderpranke hält. Abgebildet ist der Löwe des Herzogtums Jülich, zu dessen Herrschaft Monschau 1435 kam, der kleine Schild trägt das Wappen der Herren von Schönforst, die seit 1354 über Monschau herrschten. Das Wappen wurde 1940 erteilt und am 16. April 1974 bestätigt.

 

 

Zur Geschichte

Bekanntestes Wahrzeichen Monschaus ist die im 12. Jh erbaute Burg, die gemeinhin als Urzeile der Stadt betrachtet wird, wobei der Hallerturm, eine Ruine über der Einmündung des Laufenbachs, noch älteren Datums ist. Die Burg wurde über die Jahrhunderte kontinuierlich ausgebaut und ging nach längeren Erbstreitigkeiten 1435 mit den anliegenden Gebieten an das Herzogtum Jülich über. Nach 1795 fiel das Gebiet an Frankreich, Monschau wurde Kantonssitz. Durch die preußische Kommunalordnung wurde Monschau 1816 eine Bürgermeisterei, 1856 erfolgte die Verleihung der preußischen Städteordnung für die Rheinprovinz. Auch die Gebiete um die Stadt Monschau, der ehemalige Kreis Monschau, bilden geschichtlich eine administrative Einheit, die bis ins 9. Jh, zur Zeit Karls des Großen zurück reicht.

Seit dem 1. Januar 1972 besteht die Kommune Monschau nun auf einer Fläche von 94,6 qkm aus den sieben Stadtteilen Höfen, Imgenbroich, Kalterherberg, Konzen, Mützenich, Rohren und Monschau.

Tuchindustrie

Die ab dem 17 Jh. expandierende Tuchindustrie nahm ihren Beginn in der mittelalterlichen Grobtuchverarbeitung der heimischen Schafwolle. Verschiedene topografische und politische Gründe brachten vor den Glaubenskriegen flüchtende protestantische Tuchmacherfamilien in die Region. Die Qualität der Tuche war sehr bekannt, es wurde in weite Teile der Welt exportiert und brachte Monschau im 18 Jh. wirtschaftliche Blüte und großen Wohlstand, wovon das Rote Haus als Wahrzeichen sowie weitere Tuchmacherpaläste, Bürgerhäuser und Kirchen heute noch zeugen.

Zum Niedergang der Tuchindustrie ab dem 19 Jahrhundert trug die französische Besatzungszeit, die preußische Zollpolitik, der späte Anschluss an das Eisenbahnnetz sowie letztlich die Industrialisierung mit der Einführung der Dampfmaschine bei.

Viel, viel mehr lesenswerte Geschichte gibt es beim Geschichtsverein des Monschauer Landes zu lesen.

Bevölkerung

Im und nach dem 30jährigen Krieg blieb Monschau weitgehend von Zerstörungen und Plünderungen verschont und die Bevölkerung vergrößerte sich durch viele protestantische Flüchtlinge (auch Tuchmacher) auf der Suche nach Religionsfreiheit.

Stand Januar 2015 beherbergt die Kommune Monschau ca. 12.560 Einwohner, etwa ja zur Hälfte weiblich und männlich.

Sie wählten in der Kommunalwahl am 25.5.2014 mit einer Wahlbeteiligung von 64,02% folgendes Ergebnis:

Partei Anzahl Prozent
CDU 3.412 53,06 %
SPD 1.668 25,94 %
GRÜNE 872 13,56 %
FDP 164 2,55 %
Bf 21 263 4,09 %
Reinartz, Einzelbewerberin 51 0,79 %

Quelle: wahlen.regioit.de

Typisches für die Stadtteile

Imgenbroich – erste urkundliche Erwähnung im 12. Jh als Ymgenbroich, vom 17 – 19 Jh gab es eine bedeutende Wolltuchherstellung, die seinerzeit europaweit bekannt war und dem Ort repräsentative Wohnhäuser und ein eher städtisches Aussehen bescherte. Der Ort wurde im 2. Weltkrieg fast vollständig zerstört, seit 1970 siedelte sich verstärkt Industrie an und heute ist Imgenbroich als Einkaufszentrum der Region bekannt. 
Siehe auch: heimatverein-imgenbroich.de

Höfen – liegt auf einem Höhenrücken und war ursprünglich eine Siedlung mit wenigen Einzelhöfen, daher auch der Name „auf den Hoven“. Auch heute noch wird das idyllische Ortsbild geprägen durch alte Vennhäuser und hohe Buchenhecke, die vor kalten Westwinden schützen. Ein Webereimuseum, das Nationalpark-Tor sowie das Haus Seebend als Ausgangspunkt der alljährlich im Frühjahr stattfindenden Narzissenwanderungen liegen hier. 
Siehe auch: hoefen.de

Kalterherberg – urkundlich erste Erwähnung findet „Kalde Herberge“ 1361 in einer Tauschurkunde. Der Ort im Hohen Venn besitzt zahllose alte Bruchstein- und Fachwerkhäuser, in der Ortsmitte ragt unübersehbar der „Eifeldom“empor und die zu Kalterherberg gehörende Exklave Ruitzhof ist ausschließlich über belgisches Staatsgebiet zu erreichen. Kalterherberg ist beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen ins Hohe Venn.
Siehe auch: venndorf-kalterherberg.de

Konzen – geschichtsträchtigster Ort des Monschauer Landes, auf spätestens römische Besiedlung läßt der frühere Name Compendium schließen. Konzen war Ausgangspunkt der Christianisierung und Besiedlung dieses Landstrichs und lange Zeit Gerichtssitz sowie Sitz der Forstverwaltung zwischen Aachen und Düren. Heute ist Konzen ein schmuckes Dorf mit vielen Grünanlagen. 
Siehe auch: heimatverein-konzen.de

Mützenich – zurückgehend auf eine römische Ansiedlung mit Namen Mutiniacum, fand man dort 1783 im Torfmoor die Leiche eines römischen Legionärs. Der Ort ist ringsum von belgischem Staatsgebiet umgeben und von alten Wohnhäusern geprägt, die wie Inseln von gepflegte Windschutzhecken umgeben werden. In Mützenich ist Kaiser Karls Bettstatt und ein Stehling zu finden, der mit 666m die höchste Erhebung der Städteregion Aachen anzeigt.
Siehe auch: muetzenich.net

Rohren – der Name leitet sich ab vom Wort Rodung. Ursprünglich lebten dort Waldbauern, die die Wälder rodeten und daraus Holzgefäße herstellten. Heute ist Rohren bekannt als Sommer- und Wintersportort, außergewöhnlich ist auch die Kirche, die wie ein Eifelhaus mit tiefgezogenem Dach wieder aufgebaut wurde.