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Roetgen

Die Gemeinde Roetgen liegt am Nordhang der Eifel im Naturpark Hohes Venn-Eifel, direkt an der belgischen Grenze. Nach Einwohnern ist Roetgen die kleinste Gemeinde im Kreis Aachen. Die Gemeinde mit ihren ca. 8000 Einwohnern erstreckt sich über 39 Quadratkilometern, von denen der überwiegende Teil Natur pur ist. Daher ist Roetgen eine beliebte Gegend für Touristen, größtenteils aus den nahe liegenden Städten Aachen, Köln und Düsseldorf, aber auch aus Grenzstädten in Belgien und den Niederlanden. Es gibt Gelegenheiten für einen entspannenden und gleichzeitig aktiven Aufenthalt.

Durch die verkehrsgünstige Lage zur Stadt Aachen und zur Autobahn, hat sich Roetgen zu einem beliebten Wohnort entwickelt. Auch durch die grenznahe Lage profitiert Roetgen vom Tourismus hin zur Eifel als auch zum Hohen Venn.

Seit dem 27. November 2012 trägt die Gemeinde offiziell den Titel Tor zur Eifel.

Lage

Zur Gemeinde Roetgen gehören neben dem Hauptort Roetgen noch Rott mit einem einzigartigen Naturschutzgebiet und das kleine Mulartshütte im idyllischen Vichtbachtal. Alle drei haben eines gemeinsam: Sie sind rundherum von Natur umgeben.

Die Stadt Aachen grenzt an Roetgen im Nordwesten mit den Stadteilen Kornelimünster und Walheim, im Nordosten grenzt Stolberg mit den Stadtteilen Venwegen und Zweifall und im Südosten Simmerath mit dem Ortsteil Lammersdorf an Roetgen. Im Südwesten liegt die deutsch-belgische Grenze mit der benachbarten Stadt Eupen sowie der Gemeinde Raeren.

Bevölkerung

Seit der Kommunalwahl 2014 setzt sich der Gemeinderat Roetgens aus 30 Ratsmitgliedern zusammen. Im Jahr 2014 lag die Wahlbeteiligung bei 64,9 %. Die Kommunalwahl im Jahr 2014 fiel folgendermaßen aus:


Bei den vergangenen Kommunalwahlen ergaben sich folgende Sitzverteilungen im Gemeinderat:

 

SPD CDU UWG Grüne FDP Gesamt
2014  8 9 6 5 2 30 Sitze
2009 8 7 5 4 2 26 Sitze
2004 8 11 5 2 26 Sitze

Zusätzliches Mitglied im Rat ist qua Amt der Bürgermeister.

Quelle: wahlen.regioit.de

Zur Geschichte

Ein namentlicher Ursprung ist über Roetgen nicht offiziell bekannt, die erste Verbindung zu Roetgen entstammt der Steuererhebungsliste des Monschauer Landes von 1551. Diese bildet einen Nachweis für die Siedler in Roetgen, die mit der Rodung von Wald- und Heideland beschäftigt waren. Es ist jedoch von einer bereits früheren Besiedlung ab dem 15. Jahrhundert auszugehen, da in Mulartshütte ab 1430 urkundlich eine mittelalterliche Eisenverhüttung im Reitwerk Mulartshütte bekannt wurde. Im 17. Jahrhundert wurde die erste Kirche gebaut, von der heute nur noch die Marienkapelle erhalten ist. Die evangelische Kirche wurde im 18. Jahrhundert durch Reformierte errichtet. In diesem Zeitraum entwickelte sich mit dem Tuchmachergewerbe und der Weberei auch die Wirtschaft Roetgens aus. Ein Beispiel dieser Epoche stellt das Alte Jägerhaus in Mulartshütte dar. 

Bis zur Französischen Revolution gehörte Roetgen dem Herzogtum Jülich an, doch nach dem Wiener Kongress 1815 wurde es Preußen zugeordnet.  

Die Mobilität erreichten die Bürgerinnen und Bürger von Roetgen 1885 mit dem Eisenbahnnetz Aachen - St. Vith, das damals noch deutsch war. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Roetgen Grenzgemeinde, da die Region Eupen-Malmédy an Belgien fiel. Gleichzeitig wurde die Vennbahn belgisches Staatsgebiet und der Bahnhof Roetgen zählte zur belgischen Exklave. Die Rückgabe der Grenzgebiete an Deutschland wurde 1956 im Deutsch-Belgischen Grenzvertrag geregelt. 

Die Dreilägerbachtalsperre wurde ab 1909 gebaut und 1926 durch einen Stolen mit der Rurtalsperre verbunden.

Die New York Times berichtete am 14. September 1944, dass Roetgen während des Zweiten Weltkriegs der erste Ort in Deutschland, der von den Amerikanern eingenommen wurde. Seit 1934 bildeten die damals noch selbstständigen Orte Roetgen, Rott und Zweifall das Amt Roetgen. Die Gemeinde Roetgen wurde am 1. Juli 1969 gegründet. 

Roetgen gehörte von 1851 bis 1971 zum Kreis Monschau, anschließend wurde es durch das Aachen-Gesetz dem Kreis Aachen und dem Amtsgericht Monschau zugeordnet. Allerdings wurde bei der Eingliederung nach Aachen der Ortsteil Zweifall abgetrennt, mit Ausnahme von Mulartshütte.

Stadtteile Roetgens

Zur Gemeinde Roetgen gehören neben dem Hauptort Roetgen selbst die Ortsteile Rott und Mulartshütte.

Rott liegt zwischen Alt-Roetgen und Roetgen-Mulartshütte und bildet den zweitgrößten Ortsteil der Gemeinde Roetgen. Der Lensbach fließt östlich des über 500 Jahre alten Rott und mündet in den westlich vorbeifließenden Vichtbach. Außerdem gehört zu Rott ein Kindergarten der Städteregion Aachen, die Freiwillige Feuerwehr Roetgen/Rott sowie der Jugendzeltplatz Rotterdell. Viel Wissenswertes gibt es beim Heimat- und Eifelverein Rott e.V. zu lesen.

Der Ort Mulartshütte ist der älteste Ortsteil Roetgens und war ursprünglich ein Reitwerk unterhalb von Rott. Im Jahr 1504 wurde die Eisen verarbeitende Hütte erstmals urkundlich erwähnt und wurde nach dem Besitzer Mulart benannt. Heutzutage befinden sich in der Umgebung noch geologische Lehr- und Wanderpfade mit geologischen und bergbaugeschichtlichen Zeugnissen der Eisenindustrie.