Was willst Du erreichen?
Ich möchte eine Diskussion anregen, in der sich die Bürgerinnen und Bürger der Stadt zu der Gestaltung ihrer Innenstadt äußern können und vielleicht weitere Ideen einbringen.
Was hast Du bereits getan?
Das Modell im Maßstab 1:100 ist zur Zeit in der Galerie Ramrath in der Pontstraße gegenüber der Aula Carolina ausgestellt.
Über Ihre Reaktionen und Leserbriefe an die Aachener Zeitungen würde ich mich freuen.
Sie erreichen mich unter Albert Sous I Ravelsberger Str. 8 I 52146 Würselen I markthalle-buechel@gmx.de
Albert Sous I Bildhauer
Ich kann mich nur wiederholen. Den Namen Abul Abbas für die neue Markthalle finde ich grossartig. Es ist richtig, dass Aachener, die den weißen Elefanten nicht kennen, den Namen fremd und merkwürdig finden. Aber jeder Aachener hat diesen Namen irgendwann schon einmal gehört oder gelesen. Denn schon Karl May hat sich dieses Namens bedient. Gut aufpassen:
Hadschi Halef Omar Ben Hadschi ABUL ABBAS. Ibn Hadschi Dawuhd al Gossarah.
Ist die Erinnerung wieder da? Mit Sicherheit!
Ist das eine Argumentationshilfe den Aachener diesen Namen näher zu bringen?
Viel Erfolg wünscht
Christa
Es ist ja schön, dass viele sich Gedanken darum machen, wo all´ die Existenzgründer, die neue Geschäfte eröffnen wollen noch Platz finden sollen, wo es doch nur eine Adalbertstraße, die Aachen Arkaden und das Aquis Plaza bald geben wird.
Unsere Stadt stirbt doch immer mehr aus. Die Menschen fahren morgens hinein zum Arbeiten und Einkaufen und Abends wieder heraus. Um 23Uhr gleicht die Stadt einer Geisterstadt. Aachen braucht kein neues Exklusivobjekt Einzelner zu deren Verwirklichung.
Es wird Zeit, dass Aachener auch endlich wieder in Aachen leben können und nicht in andere Stadtbezirke oder in andere Gemeinden der Städteregion ausweichen müssen bzw. wir wichtige Grünflächen in Aachen bebauen.
Es soll eine Verdichtung des Wohnraumes in Aachen stattfinden, warum nicht hier beginnen?
Der Platz soll Aachen zeigen? Wer steht denn mehr für Aachen, als die, die es nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut haben, die heute Senioren sind und so gut wie keine angemessenen barrierefreien Wohnungen mehr finden?
Warum nicht den Platz nutzen und dort einen Wohnkomplex erschaffen, in dem jung und alt verbunden werden?
Warum nicht einen Gebäudekomplex schaffen, in dem an den Außenseiten Wohnraum für junge Studenten und ggf. Familien entsteht und im Inneren, zu einem schönen Innenhof gelegene ruhige Wohnungen für Senioren errichtet werden?
Eine Stadt lebt von Ihren Bürgern, wir können uns nicht einbilden immer mehr Touristen nach Aachen zu locken (die vllt. kommen, um hier ein paar Stunden einzukaufen, vllt.!) und die eingesessenen Öcher werden nach außen abgedrängt.
Es wird Zeit von hochtrabenden Projekten Abstand zu nehmen und sich existenziellen Problemen vieler Öcher anzunehmen, in diesem Fall dem mangelnden Wohnraum (natürlich in Form von Wohnungen und nicht Einfamilienreihenhäusern).
Würde hier ein Mehrgenerationenwohnen realisiert, würde es zu deutlich mehr kulturellem und sozialem Reichtum führen, als ein Genusstempel, in dem die sich aufhalten können, deren Portemonnaies gut gefüllt sind und die anschließend mit ihrem SUV wieder in ihr Eigenheim ins Grüne fahren.
Zu den Besonderheiten, die mein Entwurf von den üblich strengen sich wiederholenden Gleichungen akademisch geprägter Architektur unterscheidet, zählen bauliche Merkmale, die es zu entdecken gilt.
Der Besucher wundert sich, warum in der unteren großen Halle an den kantigen Säulen in Augenhöhe die farbigen Würfel zu tanzen beginnen. Da stehen die Blöcke hier und da nicht mehr senkrecht gerade, sie kippen leicht zur Seite oder wechseln ihre Form in rund oder oval, statisch dennoch sicher.
Von nun an sucht man nach weiteren Besonderheiten, die sich finden lassen. Pflanzenwelt und frühere Architekturen zeichnen uns das vor, es ist nicht neu, sowie das vierblättrige Kleeblatt nicht neu entdeckt werden muss.
Soll eine Architektur nicht auch unterhaltsam sein? Was macht einen Wald so spannend?
Von älteren Markthallen, die wir kennen, sind uns die Besonderheiten im Gedächtnis geblieben.
Diese Markthalle am Büchel soll auch ihre Merkmale haben, und einzigartig sein.
So ist die Fischhalle und deren große in die Halle hinein-fahrende Theke mit azurblauen Natursteinplatten „Azul Bahia“ verkleidet, dem gegenüber die Fleischhalle ganz in weißen Kacheln erscheint.
Selber möchte ich einen Raum auf der 1. Etage gestalten, den ich erwerben möchte. Zu den Merkwürdigkeiten gehört nicht nur die künstlerische Ausgestaltung dieses Raumes sondern ein Angebot an alle BürgerInnen, die diesen Raum mit ihren Freunden und Familien zu einer besonderen Gelegenheit einen Tag kostenlos nutzen können. In einem Gästebuch ist die einmalige Nutzung bekundet, eine wirtschaftliche Nutzung ist dagegen ausgeschlossen. Sollte die Markthalle aus welchem Grund auch immer den Namen Abul Abbas nicht tragen, wird mein Gästehaus ihn bekommen.
Die Idee zu diesem Bürgerangebot entstand durch die Besucher von nah und fern, die hier in Würselen meine Flaschenkuppel besichtigen, hierbei ihr grünes Wunder erleben, oder wie eine Besuchergruppe es nannte, das grüne Gewölbe besichtigen.
Als ich vor 30 Jahren am 9. Oktober die letzte Flasche einbaute, wurde ich von Abrissbefehlen und Strafanzeigen bedroht. Eine Gerichtsverfügung, für die der Postbote 50 DM verlangte, wurde nach allerletzter Androhung mit einem falschen 50 er bei der Stadtkasse Würselen eingelöst. Dieser
ist seitdem ein Dokument im Stadtarchiv. Seitdem ist das Gebäude als Kunstwerk anerkannt .
Es ist mein Anliegen, den ausführenden Architekten während der Bauzeit mit künstlerischen Eingriffen, wie zuvor beschrieben, zur Seite zu stehen.
So könnte eine Stadt in der Stadt entstehen, in der wir das wiederfinden, was Discounter und Ladenketten wegrationalisiert haben. Es soll ein vielseitiger Aufenthaltsort sein oder einer Kathedrale gleich, wie zu lesen war, ein Gebäude, wie ich es nenne, was den BürgerInnen das Bewußtsein verleiht, zum Bau dieses Hauses mit ihrer Begeisterung und Unterstützung beigetrag
Liebe Christa,
danke für die schöne Beschreibung des weißen Elefanten. Abul Abbas ist nicht nur der Arbeitstitel meiner Markthalle. Er wurde mit der Idee (Traum) neu geboren. Menschen, die seine Geschichte nicht kennen, stören sich an dem Markthallennamen. Wir werden ihn gemeinsam verteidigen! Mich persönlich stört die Bezeichnung "orientalische Markthalle", das ist nicht meine Erfindung.
Stelle Dir diese Säulenhalle vor, unten tragende Bögen, darauf stützende Säulen, eine Tragwerkkonstruktion, die zu einem Jahrhundertbauwerk werden kann. Zwischenwände und Türen sind vorwiegend aus Glas, verschiedene Blautöne lassen die die schwarz-weißen Säulen- und Bogenelemente leichter erscheinen. Jung und Alt finden zueinander, wir hoffentlich auch.
Albert
Ich hoffe, dass noch viele Leserbriefe geschrieben und wiedergegeben werden.
Die erste Frage an diesem Abend lautete: " Wer oder was ist
Abul Abbas?"
Die Antwort von Herrn Sous lautete:"Abul Abbas ist jemand der in Aachen gelebt hat und in Aachen gestorben ist. " Punkt!
Warum sagt Sous nicht, dass Abul Abbas ein Elefant war. Dieser
Elefant war ein Geschenk von Kalif Harun ar-Raschid
an Kaiser Karl den Großen. Er kam aus Indien und brauchte ein
Jahr um in Aachen anzukommen. Es soll sich sogar um einen weißen Elefanten gehandelt haben, was wahrscheinlich aber eher eine Legende ist. Der Elefant Abul Abbas war auf jeden Fall der
Erste Elefant nördlich der Alpen und hat bei uns in Aachen gelebt.
Jetzt hat die orientalische Markthalle mit dem Namen Abul Abbas
auch etwas mit Aachen zu tun. Warum hat man die Plattform in der Aula Carolina nicht dazu genutzt dem interessieren Bürger dies so näher zu bringen? Die meisten Aachener wundern sich über diesen
fremdklingenden Namen.
Eine Markthalle an diesem Standort zu bauen und die beiden denkmalgeschützten Häuser zu integrieren, finde ich genial.
Um eine Verbindung zum Namen herzustellen schlage ich vor,
an der Fassade oder im Eingangsbereich einen Elefanten anzubringen. Die Aachener werden Abul Abbas lieben und die
Markthalle wird mit Sicherheit eine Touristenattraktion die in jedem
Reiseführer stehen.
Wir haben doch auch einen Teufel und das Marktweib. Warum nicht
einen weißen Elefanten?
Ich wünsche mir sehr, dass dieses Projekt nach dem Entwurf von
Albert Sous umgesetzt wird. Es ist aber auch unbedingt notwendig,
wie an diesem Abend auch gesagt wurde, dass die Stadt Aachen
mit ins Boot genommen wird. Es darf kein Gegeneinander, sondern es muss ein Miteinander geben, damit dieses Bauwerk zum Wohle
der Stadt, gelingt.
Wie sollen denn die wegfallenden Parkplätze kompensiert werden? Aachen wird durch fehlende Parkmöglichkeiten immer unattraktiver!
Zunächst ist der Parkverkehr durch die Ursulinerstr und KleinKölnStr sehr, sehr störend!
Die Stadtplanung - nicht die Befürworter der Markthalle - hat festgestellt, dass die Parkplätze wegfallen können. Auf Ersatz z.B. auf/im neuen Einkaufszentrum am Kaiserplatz wurde von Seiten der Stadtplanung großzügig verzichtet. In der Presse war man stolz WENIGER Parkplätze genehmigt zu haben. Aber der OB hat angeregt am Seilgraben / Minoritenstr noch ein Parkhaus zu bauen.
Interessant: Trotz des Credos der Stadtplanung "PKW weg; mehr Fahrräder", wird KEIN ausreichender Parkraum für Elektro- /Fahrräder geplant. Gehirn einschalten ist ein wirklich wichtiger Hinweis!
Aufgrund der Tatsache, dass scheinbar irgendetwas mit dem Grundstück, auf dem das Parkhaus zurzeit steht, passieren soll, ist eine grundsätzliche Diskussion über die Verwendung eine sehr spannende Sache - immerhin ist das Grundstück mitten in der Innenstadt und bietet sicherlich zahlreiche Nutzungsmöglichkeiten.
Ich persönlich habe bisher leider eher keine so positiven Erfahrungen mit Markthallen machen dürfen (auch nicht in Bremen), obwohl mich die Argumente aus einer Studie eines Beauftragten der Bundesregierung schon ansprechen (http://www.inik.eu/visioncontent/mediendatenbank/110121174515.pdf): Scheinbar gibt es eine gesteigerte Nachfrage nach regionalen Produkten, was sicherlich immer förderungswürdig ist, und die Aachener Innenstadt bietet an dieser konkreten Stelle natürlich einen tollen Standort für die Vorschläge aus der Beschreibung. Auf der anderen Seite strömen auch viele Menschen in den Supermarkt, sodass das Modell "Markt" verletzlich ist und die Studie zeigt nur positive Beispiele für Markthallen auf, was nett aussieht, aber schwerlich der Realität entspricht. Weiterhin soll es aber auch noch die Mall am Kaiserplatz geben, die sicherlich eine Menge Kunden anziehen wird, und die Innenstadt bietet eigentlich jetzt schon auch sehr viel, wo sich der Bummler austoben kann.
Meine Befürchtung ist an dieser Stelle ähnlich der von Domtürlöwe, dass man so eine Markthalle baut, sich ein paar Wochen freut und dann die Besucher- und Anbieterfrequenz rapide abnimmt bis hin zum Leerstand, kurz: Die Halle rentiert sich nicht, und auch nicht auf Dauer, hat aber eine Menge gekostet. Das wäre natürlich sehr schade.
Eine weitere unerfreuliche Entwicklung wäre, dass sich die Funktionen der Markthalle nicht mit dem Wochenmarkt vertragen, der ja eigentlich sehr schön und reichhaltig ist. Soll der Wochenmarkt dann in die Markthalle verlegt werden, oder soll die Markthalle sich das mit dem Wochenmarkt teilen oder ist er gar die Konkurrenz?
Leider bestätigen sich Befürchtungen von Kostenüberschreitungen und Nutzenunterschreitungen in der Praxis häufiger als einem lieb ist. Auch bei der Mall am Kaiserplatz habe ich so - auf lange Sicht - meine Bedenken.
Bei der Umsetzung von diesem Projekt wäre es daher zunächst interessant zu wissen, was es kosten soll, wie es sich konkret rentieren soll und besonders, wie diese beiden Aspekte abgesichert werden und wie man z.B. den Wochenmarkt einbezieht. Gibt es dazu nähere Informationen?
Ich persönlich bin intuitiv nicht für so ein Vorhaben zu begeistern und würde mich eher gegen eine rein wirtschaftliche Nutzung aussprechen, weil ich dort ein zu hohes Risiko sehe. Trotzdem ist es eine spannende Diskussion und ich bin gespannt, was es noch für Vorschläge gibt. Was hat dieser Teil Aachens denn noch nicht, was gibt es denn zu wenig? Wie sieht es z.B. mit einer kulturellen Einrichtung aus?
Was macht die heutige Zeit aus - ob wir es nun wahrhaben wollen oder nicht, das Internet beherrscht unser Leben - im positiven wie leider auch im negativen Sinne.
Über alle Altersklassen haben die Menschen mittlerweile längst gelernt ihren Nutzen aus den Onlineangeboten zu.
ziehen. Der Handel darf sich dieser Tatsache nicht verschließen und doch hat man den Eindruck, dass sie sich bei der Planung weiterer Einkaufstempel wie die drei Affen verhalten - nichts sagen, nichts sehen und nicht (zu)hören.
Sollen doch die Anderen pleite gehen, wir haben das richtige Konzept und werden Erfolg haben. Und falls nicht werden wir die Karre eben in den Sand setzen, der Staat hilft doch dabei, damit es nicht so weh tut und dann versuchen wir es an anderer Stelle nach Abschluss der Insolvenz erneut. Was soll´s, dann steht der Prunkbau erstmal leer und die Beschäftigten stehen auf der Straße.
Um die Öffentlichkeit von der Umsetzung der Abrissarbeiten und Neubauten zu überzeugen bedienen sich unsere Stadtoberen gerne der Argumentation, dass wir im Wettbewerb mit Maastricht und Lüttich stehen.
Aber Aachen ist nicht Köln, wir haben schon die subventionierten Aachen Arcaden und die Aquis Plaza ist im Bau.
Zusammen mit dem bestehenden Angebot für eine mittlere Großstadt wie Aachen ist dies meiner Einschätzung nach allemal ausreichend, wenn nicht sogar schon zuviel - oder?
Behaltet uns das bisschen Flair dass unser Aachen noch hat, seht die Menschen, ob Aachener oder auch Besucher, als Menschen, die sich an Dingen erfreuen die diese Stadt liebenswürdig machen.
In Bremen findet man im historischen Schnoorviertel das Bremer Geschichtenhaus, hier wird die Stadtgeschichte erlebbar gemacht. Hier schlüpfen arbeitslose Menschen in die Rollen berühmter Bremer, präsentieren sich in selbst geschneiderten, historischen Kostümen in ihrer Rolle den Besuchern des Museums.
Hier der Link: www.bremer-geschichtenhaus.de/startseite.html
Aachen kann mehr - viel mehr als nur "Einkaufsmalls" bauen und... wieder schließen.
Das sieht ja völlig grotesk aus! Passt überhaupt nicht ins Aachener Stadtbild und vermutlich auch nicht zu den Lebensgewohnheiten der hier lebenden Menschen. Im Süden sucht man den Schatten, hier die Sonne, wenn sie mal scheint ...
Ich glaube es geht mehr darum neue Ideen zu entwickeln - es muß nicht unbedingt die Markthalle sein. Es sollte eine öffentliche Diskussion über die Neubebauung entstehen, nicht daß wir eines Tages eine nur noch den finanziellen Interessen geschuldete Konsumarchitektur auf diesem wichtigen Platz haben.
Ich finde das Konzept einer Markthalle sehr interessant, zum Einkaufen, als Treffpunkt und zum Schauen und Verweilen. In suedlichen Laendern gehe ich immer gern zu den Markthallen, mit ihren lokalen Produkten, ihrer Lebendigkeit, ihrem sozialen Austausch. Fuer Aachen als schoene alte Stadt waere so eine Markthalle im Zentrum ein grosser Zugewinn, zumal sich dort vor allem kleine Geschaefte und Staende, sowie Cafes und kleine Restaurants ansiedeln koennten. Ich hoffe, dass dieses Konzept breiten Zuspruch findet und dass so eine Markthalle tatsaechlich gebaut wird. Sie wuerde die Gegend um den Buechel sehr aufwerten und viele Menschen anlocken.