Der Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss beschließt, zurzeit noch kein Verkehrskonzept für Bardenberg erstellen zu lassen, sondern zunächst die Untersuchungen der Stadt Herzogenrath zu den Auswirkungen der Städtebauprojekte im Bereich Kohlscheid und die Konzepte des Landesbetriebes Straßenbau NRW zur Umleitungsbeschilderung während der einzelnen Bauphasen der L 223 abzuwarten.

gez. i. V. von Hoegen, 29.05.2018 . gez. von Hoegen, 29.05.2018 Bürgermeister Erster u. Techn. Beigeordneter

gez. Schmitz-Gehrmann, 28.05.2018. gez. Schmitz-Gehrmann, 28.05.2018 Fachdienstleiter Sachbearbeiter

gez. Nießen, 29.05.2018

Beigeordneter

Darstellung des Vorgangs:

Mit dem beigefügten Antrag vom 08.05.2018 beantragt die CDU-Fraktion, ein Verkehrskonzept für Bardenberg zu erstellen (Anlage 1). Zur Begründung wird auf zunehmende Schleichverkehre, den Umbau der L 223 und städtebauliche Entwicklungen in Herzogenrath-Kohlscheid verwiesen.

Für Bardenberg existiert kein aktuelles Verkehrskonzept. Zuletzt wurde 2015 vom Ing. Büro BSV in Zusammenarbeit mit dem Institut für Stadtbauwesen und Stadtverkehr der RWTH Aachen eine Verkehrsuntersuchung für das Würselener Stadtzentrum unter Einsatz eines makroskopischen Verkehrsmodells erarbeitet, das auch das Hauptverkehrsnetz im Bereich Morsbach und Bardenberg berücksichtigte. Hierfür liegen Verkehrserhebungen und –prognosen vor. Für den Umbau der L 223 ist 2006 von der Ing. Gruppe IVV eine Verkehrsuntersuchung mit Diagnosen für das Jahr 2005 und Prognosen für das Jahr 2020 erarbeitet worden. (s. Anlagen 2 und 3)

Der Ausbau der L 223 zwischen Herzogenrath (im Bereich des Schulzentrums) und Birk hat kürzlich begonnen. Während der gesamten Bauzeit (bis Herbst 2019) wird eine Vollsperrung der L 223 eingerichtet. Der Hauptausbauabschnitt 1 (Mai bis Ende 2018) beinhaltet die Arbeiten zwischen Herzogenrath und Bardenberg. In diesem Zusammenhang werden die Kreisverkehre “Am Schulzentrum“ und “Kreisstraße K1“ gebaut. Im zweiten Hauptausbauabschnitt werden die Kreisverkehre “Niederbardenberger Straße“ und “Duffesheider Weg“ hergestellt. Die Anliegergrundstücke können immer zumindest aus einer Richtung erreicht werden.

Eine Umleitungsbeschilderung wird eingerichtet. Diese umfasst auch die A4 und A44, bei denen Hinweisbeschilderungen den Verkehrsteilnehmer über den Vollsperrungsbereich informieren und führen. Während der 1. Bauphase wird die K 1 zwischen dem Kreisverkehr Pleyer Straße und der L 223 gesperrt. Eine großräumige Umleitung wird zwischen Kohlscheid und Bardenberg über die Schweilbacher-, Aachener-, Morsbacher-, Bardenberger-, Heide-, Pleyer Straße und umgekehrt ausgeschildert. Die Buslinie 21 wird über die Dorf-, Niederbardenberger Straße geleitet. Detailliertere Informationen über die Umleitungen während der weiteren Bauphasen liegen noch nicht vor, sind aber beim Landesbetrieb Straßenbau NRW angefordert worden.

Hinsichtlich der städtebaulichen Entwicklungen in Kohlscheid, insbesondere im Bereich Markt und Langenberg, sind Verkehrsuntersuchungen seitens der Stadt Herzogenrath erforderlich, die auch die Auswirkungen auf Bardenberg untersuchen. Eine entsprechende Anfrage wurde an die Stadt Herzogenrath gerichtet, bisher aber noch nicht beantwortet.

Bevor ein neues Verkehrskonzept für Bardenberg in Auftrag gegeben wird, sollten diese Untersuchungen auf Herzogenrather Seite abgewartet werden. Ein neues Verkehrskonzept wird auch das Problem des Umleitungsverkehrs während der Bauzeit der L 223 nicht lösen können. Es fragt sich deswegen, welche Zielsetzungen mit einem neuen Konzept verfolgt werden sollen. Die CDU-Fraktion formuliert in ihrem Antrag dazu, dass das Durchfahren von Bardenberg unattraktiv gemacht werden soll und dass Schleichverkehre verhindert werden sollen. Dabei ist insbesondere die seit langem diskutierte Sperrung der Wurmbrücke im Bereich Alte Mühle zu untersuchen.

Bevor ein neues Verkehrskonzept in Auftrag gegeben wird, sollten nach Auffassung der Verwaltung die Untersuchungen der Stadt Herzogenrath zu den verkehrlichen Auswirkungen der Städtebauprojekte im Bereich Kohlscheid sowie die Umleitungskonzepte des Landesbetriebes Straßenbau NRW für alle Bauphasen der L 223 vorliegen. Sofern der Ausschuss dennoch die Vergabe eines neuen Konzeptes für erforderlich hält, muss der genaue Untersuchungsumfang festgelegt werden, um entsprechende Angebote von Ingenieur-Büros einholen zu können. Die Kosten lassen sich vorweg noch nicht beziffern und es sind bisher keine Mittel im Haushalt der Stadt Würselen eingeplant.

Finanzielle Auswirkungen: keine

Falls ein neues Verkehrskonzept erstellt werden soll, müssen entsprechende Mittel im Haushalt zur Verfügung gestellt werden.

Auswirkungen auf das Projekt Stadt der Kinder: keine

Anlagen:

1. Antrag der CDU-Fraktion
2. Verkehrsbelastungen 2005
3. Verkehrsbelastungen 2020