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Genehmigung einer erheblichen überplanmäßigen Ausgabe zur Deckung der
Grundbesitzabgaben 2022 für Schmutzwasser der Wasserrinne am Würselener Markt


Letzte Beratung
Dienstag, 21. Juni 2022 (öffentlich)
Federführend
Fachdienst KDW
Originaldokument
http://ratsinfo.wuerselen.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=6232

Der Rat der Stadt Würselen beschließt eine erhebliche überplanmäßige Ausgabe in Höhe von 75.219,84 € zur Deckung der Grundbesitzabgaben 2022 für Schmutzwasser der Wasserrinne am Würselener Markt.

gez. Nießen . gez. von Hoegen .

BürgermeisterNießen ETB von Hoegen

gez. Kaiser . gez. Stolten .

Kämmerer Kaiser Amtsleiter 67 Stolten

 

 

Darstellung des Vorgangs:

Für den Zeitraum 01.01.-31.12.2022 werden Schmutzwasserabgaben mit einer Menge von 26.118 cbm zu einem Betrag von 75.219,84 € für die Wasserrinne am Würselener Markt veranlagt.

Bei der Rinne am Markt handelt es sich um einen geschlossenen Wasserkreislauf bei dem vor der Kirche St. Sebastian Wasser über fünf Strahlen in die Rinne eingespeist wird. Dieses Wasser wird unten am Markt in einem unterirdischen Becken gefiltert und gesammelt, um wieder nach oben gepumpt zu werden. Geht diesem Kreislauf Wasser verloren, so wird über einen Zulauf der enwor neues Wasser eingespeist. In den vergangenen Jahren waren dies meist geringe Verbräuche, lediglich im Jahr 2017 gab es einen hohen Verbrauch, da dem Wasserkreislauf große Mengen entzogen wurden. Durch die Ausformung der Rinne ist es leicht möglich den Wasserfluss zu unterbrechen, z.B. wenn Kinder dort einen Staudamm bauen und das Wasser auf die Straße läuft und nicht mehr im Vorratsbecken landet und die automatische Einspeisung mit Frischwasser in Betrieb geht. Während der Sommermonate wird die Wasserrinne täglich von Eltern mit Kindern oder auch nur von Kindern als Spielmöglichkeit genutzt. Ebenso wird im Sommer fast täglich der Einlass in das Vorratsbecken mit Eisbechern oder Getränkeverpackungen verstopft und sorgt so im schlimmsten Fall dafür, dass Wasser nicht im Vorratsbecken landet, sondern dem Kreislauf entzogen wird.

Damit nicht unkontrolliert Wasser in das System nachgefüllt wird, wenn dem Kreislauf Wasser entzogen wird, wurde eine Lösung mit Schwimmern praktiziert. Diese wurden so tief platziert, dass sie immer im Wasser sind und signalisieren, dass kein Wasser nachgefüllt werden braucht. Die Nachfüllung geschieht nur dann, wenn die Schwimmer von Mitarbeitern manuell angehoben werden, um das Becken des Brunnens mit knapp 16 cbm Wasser zu füllen. Diese manuelle Befüllung wurde im Jahr 2021 rund 20x durchgeführt, was einen Verbrauch von maximal 320 cbm bedeuten müsste.

In den Jahren bis 2020 hat diese Lösung einwandfrei funktioniert. Für 2021 wurde nun ein Verbrauch von 26.118 cbm ermittelt. Dies schien lange Zeit unerklärlich, da der Brunnen vor Mai und nach September ausgeschaltet ist und nach Berechnungen die Frischwasserzufuhr rund 220 Tage am Stück nonstop hätte laufen müssen, um diesen Wasserverbrauch aufzuweisen. Da der Brunnen den Sommer über jedoch überwiegend gar nicht lief und regelmäßig die manuelle Befüllung durchgeführt wurde, konnte dieser Verbrauch realistisch eigentlich nicht stimmen.

Daher wurde eine Prüfung des Wasserzählers beantragt. Diese fand, im Beisein eines städtischen Mitarbeiters, beim Hersteller des Wasserzählers statt. Dabei wurde festgestellt, dass die inneren Zahnräder stark abgenutzt und verschlissen sind. Dies ist lediglich der Fall, wenn sehr große Mengen Wasser durch den Zähler geflossen sind. Die Messungen des Wasserzählers ergaben, dass dieser einwandfrei funktioniert.

Im Nachgang wurde die Anlage regelmäßig durch Mitarbeiter des Baubetriebshofes untersucht und getestet u.a. bei diversen Terminen mit der Amtsleitung, dem Ersten Technischen Beigeordneten und auch bei Ortsterminen mit enwor-Mitarbeitern. Die Schwimmer funktionierten stets einwandfrei, so dass der hohe Wasserverbrauch weiterhin nicht erklärbar war.

Um für die Zukunft einen erneuten hohen Wasserverbrauch ausschließen zu können, wurden - neben der bereits aktiven Schwimmerinstallation - weitere Schutzmaßnahmen durchgeführt:

- Es erfolgt eine zweiwöchentliche Kontrolle der unterirdischen Anlage mit Ablesung des Wasserzählers inklusive Fotodokumentation.

- Hinter der Wasseruhr des Wasserversorgers wurde eine eigene geeichte Wasseruhr montiert, um die Verbräuche abgleichen zu können und einen fehlerhaften Wasserzähler ausschließen zu können.

- Hinter dem enwor-Wasserzähler wurde ein Kugelhahn montiert der manuell die Wasserzufuhr verhindert und außerhalb der Nutzungszeiten der Wasserrinne geschlossen bleibt.

Um den enormen Wasserverbrauch final klären zu können, wurde die Firma, welche die Anlage seinerzeit hergestellt hat, beauftragt, eine intensive Inspektion durchzuführen, um mögliche Quellen für den hohen Wasserverbrauch ausfindig zu machen und abzustellen.

Auch hier konnte zunächst kein Defekt festgestellt werden, alle Leitungen sind dicht, die Schwimmer funktionierten bei mehreren Tests einwandfrei.

Als die eigentliche Untersuchung dann ergebnislos abgeschlossen war, begann grundlos und unkontrolliert die automatische Befüllung des Wasserbeckens, endete abrupt und begann kurze Zeit später erneut. Sodann wurde weiterhin intensiv die Fehlerquelle gesucht, bis ein defektes elektrisches Relais lokalisiert werden konnte, welches irrtümlicherweise den Impuls zur Wasserbefüllung gab. Dieses defekte Relais wird aller Voraussicht nach der Grund für den immens hohen Wasserverbrauch sein.

Ein erneuter unkontrollierter Wasserverbrauch wird nun durch zwei Absicherungen (Schwimmer und Kugelhahn) verhindert, der Wasserverbrauch wird durch zwei Wasseruhren festgehalten und durch uns per Foto dokumentiert. Das defekte Relais wurde ausgetauscht. Ähnliche hohe Wasserverbräuche sind für die Zukunft absolut unwahrscheinlich.

 

 

Finanzielle Auswirkungen:

Im Jahr 2022 stehen auf dem Kostenträger 541 000 284 auf dem Konto 524 155 6.500 € insgesamt für die Unterhaltung der städtischen Brunnen zur Verfügung. Die Grundbesitzabgaben können weder aus diesem Konto, noch aus dem Deckungskreis finanziert werden, so dass eine Deckung aus den Gebühreneinnahmen der Gewerbesteuer, Sachkonto 401 300, Kostenträger 611 000 150, Kostenstelle 50.22 erfolgt.

Auswirkungen auf das Projekt Stadt der Kinder:

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