Schulsozialarbeit an den Würselener Schulen

gez. i.V. René Strotkötter		gez. René Strotkötter
Bürgermeister		Erster Beigeordneter
gez. Hans Brings		gez. Hans Brings
Amtsleiter		Sachbearbeiter

Darstellung des Vorgangs:

In den Sitzungen des Bildungsausschusses sowie das Jugendhilfeausschusses wurde bereits häufig die Thematik der Sozialarbeit an den Würselener Schulen besprochen. Zuletzt hat der Rat der Stadt Würselen in seiner Sitzung am 30.06.2020 die Stellen der Schulsozialarbeit an den Grundschulen deutlich ausgebaut.

Aus Sicht der Grundschulen ist durch die Erweiterung der Stellen eine deutliche Verbesserung eingetreten. Bei den weiterführenden Schulen sieht die Situation jedoch z.T. anders aus.

Die Schulsozialarbeit stellt sicherlich einen bedeutenden Baustein zur Integration und Unterstützung von Kindern in den schulischen Alltag dar. Darüber hinaus gibt es jedoch weitere personelle Angebote an Schulen, die für die unterschiedlichen Problemlagen bzw. Unterstützungsmaßnahmen eingeführt wurden. Diese Angebote sind äußerst heterogen, mit unterschiedlichsten Professionen, unterschiedlichen Einstellungsträgern und Finanzierungsmodellen sowie Aufgaben.

Ziel der Verwaltung in diesem Stadium ist, einen ersten Überblick über die Angebote der zusätzlichen pädagogischen Hilfen an Schulen zu verschaffen, die Finanzierung und Anstellungsträger darzustellen und Aufgabenschwerpunkte zu beschreiben.

Auf dieser Grundlage sollen die Ausschüsse in die Lage versetzt werden, weitere Maßnahmen zu beraten bzw. zu beschließen.

Schulsozialarbeit

Die ersten Stellen zur Schulsozialarbeit wurden im Jahre 2001 seinerzeit für die Arbeit an der Gemeinschaftshauptschule und der (damals so benannten) Sonderschule für Lernbehinderte der Stadt Würselen eingerichtet. Diese Stellen wurden durch Mittel des Kinder- und Jugendförderplans NRW – Angebote zur Vermeidung schulischen Scheiterns – Schulsozialarbeit gefördert. Nach der Schließung der Förderschule und der Hauptschule fließen diese Mittel für die Schulsozialarbeit an der Gesamtschule Würselen. Einstellungsträger für diese Stelle ist die Sprungbrett gGmbH.

Über die Landesförderung zur Bildung und Teilhabe wurden zum 01.12.2011 2,7 Stellen für Schulsozialarbeit an den Würselener Grundschulen sowie an der Realschule eingerichtet. Mit der Schließung der Realschule lief eine 1,0 Stelle aus. Somit verblieben nur noch 1,7 Stellen für Schulsozialarbeit aus diesem Programm an Grundschulen. Diese Stellen wurden, wie oben aufgeführt, durch Beschluss des Rates im Jahre 2020 um weitere 2,2 Stellen aufgestockt. Einstellungsträger für diese Stellen ist der Verein für allgemeine und berufliche Weiterbildung (VABW) in Alsdorf.

Das städt. Gymnasium hat zwei Stellen á 22 Stunden über das Programm „Geld statt Stelle“ auf Eigeninitiative eingerichtet. Einstellungsträger ist hier der Mensaverein.

Somit bestehen an allen Würselener Schulen Angebote zur Schulsozialarbeit (siehe Aufstellung in der Anlage).

Sozialpädagogische Fachkräfte

An allen Würselener Grundschulen arbeiten gemäß Erlass Gemeinsames Lernen an der Grundschule je eine sozialpädagogische Fachkraft in der Schuleingangsstufe. Diese Kräfte unterstützen insbesondere in der 1. Klasse Schülerinnen und Schüler, die Probleme bei der Eingewöhnung in den Schulbetrieb haben oder haben können.

Gemeinsames Lernen an Grundschulen richtet die Schulaufsichtsbehörde (das Schulamt der StädteRegion Aachen) ein.

Systemische Inklusionsassistenz an Schulen

In der Sitzung des Bildungsausschusses am 10.11.2022 wurde das Angebot der Koordinierungs- und Beratungsstelle für systemische Inklusionsassistenz (KOBSI) des städteregionalen Schulamtes vorgestellt. Derzeit sind an der GGS Wurmtalschule (Standort Morsbach), der GGS Mitte, der KGS Sebastianusschule sowie an der Gesamtschule jeweils eine Stelle der systemischen Inklusionsassistenz eingerichtet. Das Tätigkeitsfeld bezieht sich u.a. auf die Unterstützung von Schülerinnen und Schülern mit Behinderung und herausforderndem Verhalten, der Durchführung von Maßnahmen im Rahmen schulischer Unterstützungskonzepten im Unterricht und außerhalb (z.B. in den Pausen) sowie temporärer Einzelbetreuung von Kindern in Krisen.

Die Finanzierung erfolgt hälftig durch die Stadt Würselen und das Schulamt der StädteRegion Aachen.

Darüber hinaus sind z.T. noch sonderpädagogische Lehrkräfte zur Unterstützung an den Schulen über das Schulamt der StädteRegion tätig. Weiterhin werden im Rahmen der Eingliederungshilfen durch das Jugendamt Schulbegleitungen beschäftigt, die als Einzelfallhilfe im Rahmen der Hilfen zur Erziehung nach SGB VIII Schülerinnen und Schülern bei der Bewältigung des Schullalltags unterstützen.

An den Schulen sind die unterschiedlichen Professionen im schulischen Alltag eingebettet. Dies kann jedoch von Schule zu Schule unterschiedlich sein. Eine fachliche Begleitung erfolgt i.d.R. über den Einstellungsträger. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schulsozialarbeit treffen sich i.d.R. 2 – 3 Mal jährlich zu einem fachlichen Austausch auf Initiative des Jugendamtes.

Die Vielzahl der unterschiedlichen Unterstützungsmaßnahmen an den Schulen bieten den Vorteil einer Multiprofessionalität. Andererseits wird es notwendig sein, die Aufgaben der jeweiligen Professionen auch gegeneinander abzugrenzen um eine möglichst hohe Effektivität zu erlangen.

Anlage/n:

Aufstellung päd. Angebote an Schulen