Teilen:

Die Situation der Asylbewerber in Würselen, ihre Unterbringung und Ansätze der
Unterstützung


Letzte Beratung
Donnerstag, 08. Dezember 2016 (öffentlich)
Federführend
Fachdienst 3.3
Originaldokument
http://ratsinfo.wuerselen.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=3878

Darstellung des Vorgangs:

Die Zahl der in Deutschland gestellten Asylanträge belief sich in den ersten 9 Monaten des Jahres 2016 auf 643.211. Im Vergleichsmonat des Vorjahres waren es 274.923 Erstanträge, so dass ein Anstieg von 134 % zu verzeichnen ist. (Vgl. Anlage 1-Bundesamt für Migration und Flüchtlinge „Aktuelle Zahlen zu Asyl- Ausgabe September 2016“) Diese Zahlen lassen allerdings keine Rückschlüsse darauf zu, wann die Personen tatsächlich nach Deutschland eingereist sind.

In Würselen z.B. waren Mitte des Jahres von den ca. 560 der Stadt zugewiesenen Asylbewerbern 360 weder registriert, noch hatten sie bis dahin die Möglichkeit einen Asylantrag zu stellen und über ihre Asylgründe angehört zu werden. In groß angelegten Aktionen im September 2016 wurde dies dann nachgeholt: Alle betroffenen Personen wurden in eine Einrichtung in Mönchengladbach gebracht, wo sie registriert wurden, ihren Asylantrag stellen konnten und teilweise auch angehört wurden. Die Anträge der syrischen Flüchtlinge wurden daraufhin größtenteils innerhalb weniger Tage entschieden. Allerdings erhielten die Allermeisten „nur“ den subsidiären Schutz, der zunächst nur für ein Jahr gilt und die Möglichkeit der Familienzusammenführung auf 3 Jahre ausschließt. Gegen dieses für sie enttäuschende Ergebnis haben sich die meisten der in Würselen lebenden Syrischen Flüchtlinge entschlossen zu klagen. Der Ausgang der Verfahren steht noch aus. Insgesamt haben bisher 55 Einzelpersonen und Bedarfsgemeinschaften aus Syrien und dem Irak im Rahmen der oben beschriebenen Aktion (in Mönchengladbach) einen anderen Aufenthaltstitel erhalten (Entweder subsidiärer Schutz oder Anerkennung als Flüchtling). Da jedoch noch längst nicht alle dieser Personen auch eine eigene Wohnung gefunden haben, verbleiben derzeit noch 29 von ihnen in den städtischen Unterkünften, wobei die Unterkunftskosten durch das Jobcenter übernommen werden.

Zum 31.10.16 befanden sich dann noch 526 Flüchtlinge in der Betreuung des Sozialamtes. (vgl. Anlage 2). Die Tatsache, dass sich die Zahl der neu in die Bundesrepublik eingereisten Flüchtlinge drastisch vermindert hat, spiegelt sich in der Menge der Würselen neu zugewiesenen Personen wieder. (vgl. Anlage 3). Insgesamt wurden bis Ende Oktober 70 Personen durch die Bezirksregierung zugewiesen. In vielen Fällen handelt es sich hier um Familienangehörige von bereits in Würselen lebenden Asylbewerbern. Dies sind Fälle, in denen sich die ersten Schritte in Richtung Integration wesentlich einfacher gestalten.

Hinsichtlich der Ausreise abgelehnter Asylbewerber sind bisher nur 5 Fälle von albanischen Familien in diesem Jahr zu verzeichnen, die die Heimreise alle freiwillig angetreten haben. Allerdings verzögert sich die Ausreise weiterer Menschen aus den Balkanstaaten dadurch, dass die bei der Einreise eingezogenen Pässe nun nicht oder nur mühsam auffindbar sind.

Die Situation in den Unterkünften hat sich durch die weiterhin große Bereitschaft, Wohnraum an Asylbewerber zu vermieten, etwas entspannt. Familien konnte auch in den Unterkünften etwas mehr Wohnraum zur Verfügung gestellt werden. Nach Inbetriebnahme der Unterkunft „St.Jobser Str“ werden keine Asylbewerber mehr in der Neustr .40 wohnen und auch die Unterkunft „Helleter Feldchen“ wird stillgelegt werden können. Es sollen dann die planerischen Voraussetzungen für einen schnellen Umbau in einem möglicherweise plötzlich auftretenden Bedarfsfall geschaffen werden. Hierbei darf nicht vergessen werden, dass die Unterkunft „Kaiserstraße“glicherweise irgendwann einmal kurzfristig aufgegeben werden muss.

Am 02.11. bzw 07.11.16 haben 3 Sozialarbeiter- 2 Frauen und ein Mann-ihren Dienst beim Sozialamt Würselen angetreten. Dies wird sicher eine wesentliche Verbesserung für die Asylbewerber darstellen. Die Sozialarbeiter erhalten Büro und Besprechungsraum in der Unterkunft „St. Jobser Straße“, sollen aber für die Flüchtlinge im ganzen Stadtgebiet betreuen. Hierbei scheint eine enge Anbindung an die Kollegen im Sozialamt, die Hausmeister und natürlich die ehrenamtlich Tätigen unabdingbar.

gez. Arno Nelles

gez. Roger Nießen

rgermeister

Betreuendes Vorstandsmitglied

gez. Herbert Zierden

gez. Jutta Wittke

Fachdienstleiter

Sachbearbeiterin

gez. ./.

gez. ./.

Stadtkämmerer

Mitzeichnung RPA

Anlage/n:

Anlage 1_Aktuelle Zahlen zu Asyl

Anlage 2_Flüchtlinge

Anlage 3_Zuweisungen im Jahr 2016


Anlagen können jeweils im Originaldokument eingesehen werden.

Für eventuell vorhandene Übertragungsfehler haftet unserAC.de nicht, maßgeblich sind alleine die verlinkten Seiten und Dokumente der Kommunen. Sofern die Links auf die Einzeldokumente nicht mehr funktionieren, gelten die Links auf die Ratsinfosysteme bzw. deren Archive.

Hier könntest Du Dir eine Karte anzeigen lassen.

Durch die Nutzung der Mapbox Tiles API können Informationen über die Benutzung dieser Website einschließlich Deiner IP-Adresse an Mapbox in den USA übertragen werden:
www.mapbox.com/privacy/

Karteninhalte anzeigen

Weitere zu dieser Vorlage gefundene Ortsangaben

  • Helleter Feldchen
  • Kaiserstraße

Beratungsfolge

Donnerstag, 08. Dezember 2016Sitzung des Sozial-, Sport- und Kulturausschusses

Art
Vorberatung
Ausschuß
Sozial-, Sport- und Kulturausschuss
Details
Tagesordnung