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Ausstellung „Industrie und Holocaust: Topf und Söhne – Die Ofenbauer von
Auschwitz“ nach Aachen holen
Ratsantrag der Fraktion DIE LINKE vom 05.07.2018


Letzte Beratung
Donnerstag, 11. Oktober 2018 (öffentlich)
Federführend
Kulturbetrieb
Originaldokument
http://ratsinfo.aachen.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=18955

Erläuterungen:

Der Markt bietet zahlreiche Möglichkeiten, durch die Übernahme vorgefertigter Wanderausstellungen das Programm eines Museums anzureichern. Das Spektrum reicht von druckgrafischen Ausstellungen über klassische Mitmach-Installationen im MINT-Bereich bis zu historischen Ausstellungen. Letztere bestehen mitunter aus Modellen mit Begleittexten, in der Regel aber aus gut gestalteten Text-Bild-Tafeln mit wenigen Originalexponaten, angereichert oftmals mit einigen Medienstationen. Insbesondere für die NS-Zeit bewegen sich gegenwärtig mehrere Angebote am Markt, etwa die Wanderausstellungen des Kölner NS-Dokumentationszentrums, wie „Jugend im Gleichschritt!? Die Hitlerjugend zwischen Anspruch und Wirklichkeit“ oder „Philibert und Fifi. Der Skizzenblock eines französischen Zwangsarbeiters“.

An dieser Form der Erinnerungskultur nimmt nun auch das 2011 neu eröffnete Erfurter Geschichtsmuseum „Erinnerungsort Top & Söhne – Die Ofenbauer von Auschwitz“ teil und schickt eine umfangreiche Darstellung, die im Wesentlichen die (geschickt und in hoher fachlicher Qualität aufbereiteten) Inhalte der Dauerausstellung der Gedenkstätte in ein reisefähiges Format umsetzt, durch die Republik. Diese ist – soweit dies anhand von Eigenwerbung des Museums und von Beispielen im Netz gesagt werden kann – gleichfalls sorgfältig erarbeitet. 35 großformatige Text-Bild-Tafeln werden um sechs Bodenvitrinen, mehrere Großfotos, fünf Präsentationsmonitore und eine Audiostation ergänzt; eine Original-Zeichenmaschine der Firma Topf & Söhne kann optional mit entliehen werden. Die Text-Bild-Tafeln liegen grundsätzlich zweisprachig vor; für eine Präsentation in Aachen wäre Deutsch/Englisch die sinnvollste Option.

Zu den Voraussetzungen für eine Übernahme der Ausstellung gehört eine Mindestausstellungsfläche von 200 qm (Bedarf bis zu 400 qm). Damit fallen viele Möglichkeiten einer inhaltlich kohärenten Präsentation im Kontext der Profilschärfung Aachener Bildungsinstitutionen weg, da Schulen, die Stadtbibliothek oder die VHS eine solche Fläche nicht zur Verfügung haben (und auch über keinen eigenen Etat zur Übernahme der Ausstellung in der nötigen Größenordnung verfügen). Auch die Möglichkeiten im Zeitungs- und im Couven-Museum gestatten eine Übernahme aus Platzgründen nicht; im Couven-Museum wäre sie zudem, wie vermutlich auch im Ludwig Forum und im Suermondt-Ludwig-Museum thematisch deplatziert. Der Krönungssaal des Rathauses oder die Aula Carolina könnten die Ausstellung leicht aufnehmen, sind aber auch intensivst frequentiert, sodass eine längere Ausstellungsdauer von mehreren Wochen nicht möglich wäre.

Trotz des fehlenden regionalgeschichtlichen Bezugs bliebe somit als Ausstellungsort das Centre Charlemagne, das mit seinem Wechselausstellungsraum von 215 qm die Mindestbedingungen gerade so erreicht. Angesichts der museumsüblichen Planungsvorläufe ließe sich an eine Präsentation der Wanderausstellung ab Sommer 2021 oder Winter 2021/22 denken. Die Ausstellung wäre dafür allerdings noch im Zuge einer Anpassung an die Aufgabenstellung des Hauses mit einigen Tafeln zur regionalen Situation – wie es auch schon zur Euthanasie-Ausstellung 2015 geschehen ist – zu ergänzen.

Die Kosten für Ausleihe, Transport und Versicherung, Begleitmaterialien, externe Architektenleistung, Gestaltung passender regionalgeschichtlicher Tafeln, adäquate Werbung, museumspädagogische Begleitung, Bewachung und ein Rahmenprogramm in dem vom Antragsteller gewünschten Umfang und Zuschnitt werden bei einer Laufzeit von 3 Monaten in Kenntnisnahme des Internet-Auftritts der Ausstellung auf ca. 60.000,- bis 63.000,- Euro geschätzt.

Sollte der Rat der Stadt eine Übernahme der Ausstellung nach Aachen beschließen, wird die Museumsleitung selbstverständlich alles tun, um eine erfolgreiche Präsentation sicherzustellen.


 

 

Beschlussvorschlag:

Der Betriebsausschuss Kultur nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.

 

 

Anlage/n:

Ratsantrag der Fraktion DIE LINKE vom 05.07.2018


Anlagen können jeweils im Originaldokument eingesehen werden.

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Donnerstag, 11. Oktober 2018öffentliche/nichtöffentlicher Sitzung des Betriebsausschusses Kultur

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