Schulstatistik 2019/2020 für die Schulen in Trägerschaft der StädteRegion
Aachen

Sachlage:

Die StädteRegion Aachen ist Schulträger i.S. des § 79 Schulgesetz NRW von

• 9 Berufskollegs (an zehn Standorten),
• 7 Förderschulen (1 „emotionale und soziale Entwicklung“, 3 „Sprache“, 3 „Geistige Entwicklung“),
• einer Schule für Kranke sowie
• 2 Weiterbildungskollegs (Abendrealschule in Aachen und Weiterbildungskolleg-Abendgymnasium und Kolleg in Würselen und Aachen).

Der Schulträger ist im Interesse der BildungsRegion Aachen bestrebt, stetig ein umfassendes, bedarfsgerechtes Angebot vorzuhalten und gemeinsam mit den Schulleitungen und der Schulaufsicht weiter zu entwickeln.

Insgesamt ist die Zahl der Schüler_innen an allen 19 Schulen in Trägerschaft der StädteRegion Aachen von 20.126 Schüler_innen im letzten Schuljahr um 786 oder 3,91 % auf 19.340 gesunken:

Schuljahr	Zahl der Schüler_innen insgesamt	Veränderung zum Vorjahr
absolut	in %
2015/2016	20.572	+100	+0,5 %
2016/2017	20.375	-197	-1,0 %
2017/2018	20.339	-36	-0,2 %
2018/2019	20.126	-213	-1,0 %
2019/2020	19.340	-786	-3,9 %

Nachfolgend wird die Entwicklung der Zahl der Schüler_innen an den Schulen in Trägerschaft der StädteRegion Aachen getrennt nach Schulformen dargestellt. Eine ausführlichere Betrachtung ist der umfassenden „Schulstatistik 2019/2020 für die Schulen der StädteRegion Aachen“ zu entnehmen. Die Mitglieder des Ausschusses für Schulen und Bildung erhalten gedruckte Exemplare.

1. Berufskollegs

Im Schuljahr 2019/2020 besuchen insgesamt 17.811 Schüler_innen die Berufskollegs (BK) in Trägerschaft der StädteRegion Aachen.

Die Zahl der Schüler_innen an den zehn BK-Standorten ist insgesamt um 690 Schüler_innen oder ca. 3,73 % von 18.501 auf 17.811 Schüler_innen gesunken. Die Entwicklung der Zahl an den einzelnen Berufskollegs verdeutlicht die nachfolgende Tabelle:

Schule	2015/ 2016	2016/ 2017	2017/ 2018	2018/ 2019	2019/ 2020	+/- zum Vorjahr
Berufskolleg Alsdorf	1.574	1.552	1.534	1.445	1.343	- 102
Berufskolleg Eschweiler	2.543	2.501	2.389	2.284	2.203	- 81
BK für Gestaltung und Technik	2.337	2.197	2.195	2.236	2.019	- 217
BK für Wirtschaft und Verw.	2.104	2.208	2.049	2.029	1.988	- 41
Berufskolleg Herzogenrath	1.317	1.292	1.236	1.211	1.225	+ 14
Berufskolleg Simm./Stolberg	2.419	2.418	2.465	2.534	2.472	- 62
Käthe-Kollwitz-Schule, BK	2.357	2.349	2.393	2.442	2.335	- 107
Mies-van-der-Rohe-Schule, BK	2.197	2.198	2.218	2.231	2.150	- 81
Paul-Julius-Reuter-Berufsk.	2.097	2.143	2.129	2.089	2.076	- 13
Gesamt	18.945	18.858	18.608	18.501	17.811	- 690

Diese verteilen sich auf die folgenden Bildungsbereiche:

Bildungsbereich	2015/ 2016	2016/ 2017	2017/ 2018	2018/ 2019	2019/ 2020	+/- zum Vorjahr
Berufsschule: Duale Fachklassen	10.577	10.420	10.299	10.262	10.049	-213	-2,1 %
Berufsschule: Ausbildungsvorbereitung	1.397	1.610	1.358	1.245	1.051	-194	-15,6 %
- davon Internat. Förderklasse	245	546	432	294	223	-71	-24,1 %
Berufsfachschule (BFS) insgesamt	4.096	4.055	4.264	4.226	4.097	-129	-3,1 %
Berufsfachschule (BFS): davon Berufliches Gymnasium (BGY)*	769	680	728	749	566	-183	-24,4%
Fachoberschule (FOS)	920	846	761	768	715	-53	-6,9 %
Fachschule (FS)	1.955	1.927	1.926	2.000	1.899	-101	-5,1 %
Gesamt	18.945	18.858	18.608	18.501	17.811	-690	-3,7 %
Anteil der dualen Fachklassen an der Schülerzahl insgesamt	55,8 %	55,3 %	55,3 %	55,5 %	56,4 %

* inklusive: Informationstechnische Assistenten (BK Alsdorf) und Gestaltungstechnische Assistenten (BK GuT) mit Abschluss: Allgemeine Hochschulreife

• Die Gesamtschülerzahl an den BKs mit 17.811 Schüler_innen ist die niedrigste, seitdem es eine gemeinsame Schulträgerschaft innerhalb der StädteRegion Aachen gibt (Schuljahr 2004/2005 zum Start „Schulverband“: 18.351 Schüler_innen).
• Die Zahl der Schüler_innen in dualen Fachklassen ist mit 10.049 Schüler_innen ebenfalls auf dem niedrigsten Stand, seitdem es eine gemeinsame Schulträgerschaft innerhalb der StädteRegion Aachen gibt.
• Der Rückgang der Zahl der Schüler_innen ist am BK Alsdorf (v.a. Rückgang in Ausbildungsvorbereitung um 79), am BK GuT (v.a. Rückgang duale Fachklassen um 109 und Rückgang in Berufsfachschulen um 72) und an der Käthe-Kollwitz-Schule (v.a. Rückgang in dualen Fachklassen um 121) am höchsten.
• Die Zahl der Schüler_innen in Beruflichen Gymnasien (außer am BK Eschweiler gibt es an allen BKs Angebote) ist um 183 auf 566 Schüler_innen zurückgegangen.
• In der Statistik 2019/2020 sind insgesamt bei den Schüler_innen in der Ausbildungsvorbereitung 223 in Internationalen Förderklassen (IFK) enthalten, was einem Rückgang um 71 gegenüber dem Vorjahr entspricht. Darüber hinaus werden unterjährig je nach Zulauf internationaler Schüler_innen mit Förderbedarf sog. „Fit für mehr-Klassen“ (FFM) gebildet.
• Aktuell wurde der Prozess zur dynamischen Fortschreibung der beruflichen Schulentwicklungsplanung (SEP) gestartet (s. Sitzungsvorlage-Nr. 2019/0425), der eine multiperspektivische Analyse des Status Quo beinhaltet.
• Im Kontext der SEP ist als ein besonderes Einzelthema auch die Frage nach einem Neubau für das Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung (Lothringerstraße) zu beantworten (s. Sitzungsvorlage-Nr. 2019/0422), wobei hier inhaltlich zahlreiche Verbindungen zu den Bildungsgängen anderer Standorte im Fachbereich Wirtschaft und Verwaltung (v.a. Paul-Julius-Reuter-BK und BK Herzogenrath) bestehen.
• Im Kontext der Fachkräftesicherung v.a. für die Kindertagesstätten in der Region ergeben sich am BK Simmerath/Stolberg und an der Käthe-Kollwitz-Schule aktuell folgende Zahlen:

Schule	Bildungsgang	2018/ 2019	2019/ 2020
Berufskolleg Simm./Stolberg	staatlich geprüfte_r Kinderpfleger_in	127	143
staatlich anerkannte_r Erzieher_in	386	355
staatlich anerkannte_r Heilpädagoge_in	15	17
Käthe-Kollwitz- Schule	staatlich geprüfte_r Kinderpfleger_in	100	135
staatlich geprüfte_r Sozialassistent_in	86	89
staatlich geprüfte_r Heilerziehungspfleger_in	107	117
staatlich anerkannte_r Erzieher_in	314	320
Gesamt		1.135	1.176

Insgesamt wurden die Zahlen, ausgehend vom hohen Vorjahresniveau, noch weiter um 41 Schüler_innen gesteigert. Nach Kenntnis der Verwaltung wurden keine Bewerbungen abgelehnt, da die Kapazitäten vorab bedarfsgerecht – unterstützt durch Schulaufsicht und Schulträger – ausgebaut wurden.

2. Weiterbildungskollegs

2.1 Abendrealschule

Schuljahr	2015/ 2016	2016/ 2017	2017/ 2018	2018/ 2019	2019/ 2020	Veränderung zum Vorjahr
Studierende	349	260	219	129	125	-4	-3,1 %

Anmerkung:

Für bestehende Abendrealschulen ist gem. § 82 Schulgesetz NRW eine Mindestgröße von 160 Teilnehmer_innen vorgegeben. Diese Mindestgröße wurde im letzten und wird im laufenden Schuljahr nicht mehr erreicht. Ein Weiterbildungskolleg kann jedoch fortgeführt werden, wenn den Teilnehmer_innen der Weg zu einer anderen Bildungseinrichtung, die einen entsprechenden Abschluss vermittelt, nicht zugemutet werden kann. Zu den weiteren Hintergründen des Rückgangs der Zahl der Studierenden sowie zu den aktuell laufenden Gesprächen mit der Schulleitung und der Schulaufsicht zum Fortbestand der Abendrealschule wird Bezug genommen auf die Sitzungsvorlagen, insbesondere Nr. 2020/0132, ferner 2019/0466 und 2018/0129.

2.2 Weiterbildungskolleg der StädteRegion Aachen – Abendgymnasium und Kolleg

Schuljahr	2015/ 2016	2016/ 2017	2017/ 2018	2018/ 2019	2019/ 2020	Veränderung zum Vorjahr
Studierende	267	235	487	470	388	-82	-17,4 %

Anmerkung:

Für Weiterbildungskollegs ist gemäß § 82 Abs. 9 Schulgesetz NRW eine Mindestgröße von 240 Teilnehmern_innen vorgegeben. Zum 01.08.2017 wurde in Reaktion auf sinkende Studierendenzahlen das Abendgymnasium der StädteRegion Aachen um den Bildungsgang Kolleg, der bis dahin durch das dann aufgelöste Euregio-Kolleg in Würselen angeboten wurde, erweitert. Gleichzeitig wurde der Name der Einrichtung in Weiterbildungskolleg der StädteRegion Aachen – Abendgymnasium und Kolleg geändert. Bzgl. der weiterhin stark rückläufigen Studierendenzahlen und weiterer Überlegungen wird Bezug genommen auf die Sitzungsvorlagen-Nr. 2020/0132, 2019/0466 und 2018/0129.

Die Studierendenzahlen bis zum Schuljahr 2016/2017 beziehen sich nur auf den Bildungsgang Abendgymnasium.

• Die Zahl der Teilnehmer_innen des WBK belegt erneut, dass es richtig war, die Bildungsgänge Kolleg und Abendgymnasium zum Schuljahr 2017/2018 in einer öffentlichen Schule in Trägerschaft der StädteRegion Aachen zusammenzuführen, um den Zweiten Bildungsweg (Angebote FHR und AHR) in der BildungsRegion Aachen dauerhaft zu sichern.
• Bezüglich der Zukunft des Bildungsgangs Abendrealschule fand am 17.01.2020 ein Abstimmungsgespräch zwischen der Bezirksregierung Köln (Dezernate 43 und 48) und A 40-Schulverwaltung statt. Die Zahl der Teilnehmer_innen (erneut unterhalb der Mindestgröße von 160 für eigenständige Abendrealschulen) erzeugt Handlungsbedarf, da eine eigenständige Fortführung der Abendrealschule mittelfristig nicht möglich ist, da regional durch die Volkshochschulen Aachen und Nordkreis andere Angebote vorhanden sind, die zu denselben Bildungsabschlüssen (HSA und FOR) führen.
• Die perspektivische Erweiterung des WBK um den Bildungsgang Abendrealschule müsste gewährleisten, dass der Bildungsgang in der neuen Schule mittelfristig tragfähig ist. Allein das Sicherstellen der Mindestgröße von 240 Teilnehmer_innen (dann für alle drei Bildungsgänge) ist nicht ausreichend, wenn die erforderlichen Klassenfrequenzen nicht erreicht werden, um die Versorgung mit Lehrkräften sicherzustellen.
• Es werden auch Gespräche mit der Stadt Aachen über die Angebote für nachholende Schulabschlüsse der VHS Aachen geführt. Die Diskussion im Schulausschuss der Stadt Aachen am 28.11.2019 spiegelte ein großes Interesse der Aachener Politik am Erhalt des Bildungsganges Abendrealschule wider.
• Die Ergebnisse und verwaltungsseitig vorgeschlagenen Entscheidungen werden dem Ausschuss für Schulen und Bildung sowie dem Städteregionsausschuss in der Sitzungsvorlage Nr. 2020/0132 dargestellt bzw. zur Beschlussempfehlung für den Städteregionstag vorgelegt.

3. Schule für Kranke

Schuljahr	2014/ 2015	2015/ 2016	2016/ 2017	2017/ 2018	2018 / 2019	2019/ 2020	Veränderung zum Vorjahr
Schüler_innen	75	78	78	73	77	72	-5	-6,5%

Anmerkung:

Bei der Zahl der Schüler_innen handelt es sich um einen rechnerischen Jahresdurchschnittswert, da fast alle Schüler_innen nur für einen wesentlich kürzeren Zeitraum als ein Schuljahr unterrichtet werden.

4. Förderschulen

Die Gesamtzahl der Schüler_innen an den Förderschulen der StädteRegion Aachen mit allen Förderschwerpunkten zeigt seit dem Schuljahr 2014/2015 folgende Entwicklung:

Schuljahr	2014/ 2015	2015/ 2016	2016/ 2017	2017/ 2018	2018 / 2019	2019/ 2020	Veränderung zum Vorjahr
Schüler_innen	924	933	944	952	949	944	-3	-0,53 %

• Die Entwicklung zeigt, dass der Besuch der Förderschulen der StädteRegion im Rahmen des Elternwahlrechts weiter von vielen Eltern gewünscht wird. Der Erhalt der Schulen sichert das Bestehen einer ortsnahen Wahlmöglichkeit.
• Im Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“ führt das Elternwahlrecht sogar dazu, dass ein Erweiterungsbau an der Regenbogenschule in Stolberg in Planung ist (s. Sitzungsvorlage 2018/0434). Da der durch die Politik anerkannte Baubedarf seitens der Schulleitung nachträglich erhöht wurde, ergibt sich hier das Erfordernis, den Nutzerbedarf erneut, auch schulfachlich, zu prüfen (Schreiben der Schulleitung vom 09.12.2019).
• Da die Förderschule Nordeifel selbst wieder Schüler_innen aufnehmen darf, kommen keine neuen Schüler_innen mit Förderschwerpunkt „Sprache“ aus der Eifel an die Erich Kästner-Schule.

4.1 Förderschwerpunkt „emotionale und soziale Entwicklung“:

• Astrid-Lindgren-Schule in Eschweiler

Schule	2014/ 2015	2015/ 2016	2016/ 2017	2017/ 2018	2018/ 2019	2019/ 2020	Veränderung zum Vorjahr
Astrid- Lindgren-Schule	42	45	47	47	44	48	+4	+9,1 %

4.2 Förderschwerpunkt „geistige Entwicklung“:

• Kleebachschule in Aachen
• Regenbogenschule in Stolberg
• Roda-Schule in Herzogenrath

Schule	2014/ 2015	2015/ 2016	2016/ 2017	2017/ 2018	2018/ 2019	2019/ 2020	Veränderung zum Vorjahr
Kleebachschule	183	186	186	188	193	194	+1	+0,5 %
Regenbogenschule	160	152	154	163	169	175	+6	+3,6 %
Roda-Schule	175	171	175	169	176	185	+9	+5,1%
Gesamt	518	509	515	520	538	554	+16	+3,0 %

4.3 Förderschwerpunkt „Sprache“:

• Erich Kästner-Schule in Eschweiler
• Lindenschule in Aachen
• Martinus-Schule in Baesweiler

Schule	2014/ 2015	2015/ 2016	2016/ 2017	2017/ 2018	2018/ 2019	2019/ 2020	Veränderung zum Vorjahr
Erich Kästner-Schule	123	115	111	117	115	100	-15	-13,0 %
Lindenschule	146	156	161	152	133	138	+5	+3,8 %
Martinus-Schule	95	108	110	116	119	104	-15	-12,6 %
Gesamt	364	379	382	385	367	342	-25	-4,7 %

Rechtslage:

Gemäß § 80 Schulgesetz NRW sind die Schulträger verpflichtet, zur Sicherung eines gleichmäßigen und alle Schulformen und Schularten umfassenden Bildungs- und Abschlussangebots in allen Landesteilen für ihren Bereich eine mit den Planungen benachbarter Schulträger abgestimmte Schulentwicklungsplanung zu betreiben.

Gemäß Absatz 5 Ziff. 1 der Vorschrift berücksichtigt die Schulentwicklungsplanung u.a. das gegenwärtige und zukünftige Schulangebot nach Schulformen, Schularten, Schulgrößen (Zahl der Schüler_innen, Klassen pro Jahrgang) und Schulstandorten.

Die Verwaltung bittet um Kenntnisnahme.

Ökologische Auswirkungen:

Durch eine ausgewogene Schulentwicklungsplanung und durch das Vorhalten einer umfassenden Bildungslandschaft stellt der Schulträger sicher, dass die Beförderung der Schüler_innen zu den Schulstandorten auf dem jeweils mindestnotwendigen Maß gehalten und unnötige Beförderungswege vermieden werden.

Soziale Auswirkungen:

Durch eine ausgewogene Schulentwicklungsplanung und das Vorhalten einer umfassenden Bildungslandschaft stellt der Schulträger sicher, dass den Schüler_innen der Region ein vielfältiges Bildungsangebot in zumutbarer Entfernung zum Wohnort zur Verfügung steht.

Im Auftrag

gez.: Terodde