Erweiterte Analyse über die aktuelle Entwicklung im Hotel- und
Gastronomiegewerbe, sowie über die Fachkräfte- und Nachfolgesituation in den
Kommunen der StädteRegion Aachen unter Einbezug der Corona Auswirkungen;
Antrag der CDU- Städteregionstagsfraktion und der GRÜNE-
Städteregionstagsfraktion vom [05.08.2020](si010.asp?YY=2020&MM=08&DD=05
"Sitzungskalender 08/2020 anzeigen" )

Beschlussvorschlag:

Der Städteregionsausschuss trifft aufgrund des Antrages der CDU- Städteregionstagsfraktion und der GRÜNE-Städteregionstagsfraktion vom 05.08.2020 folgende Entscheidungen:

1. Er beauftragt die Verwaltung, eine Analyse über die aktuelle, auch besonders durch die Corona-Pandemie hervorgerufene Situation und Entwicklung des Bestandes, des Fachkräftemangels und der Nachfolgesituation im Hotel- und Gastgewerbe in den Kommunen der StädteRegion Aachen, bis Mitte 2021 vorzulegen.

1. Er beauftragt die Verwaltung, auf Basis der Analyseergebnisse und gemeinsam mit den lokalen Akteuren (z.B. DEHOGA, Tourismusorganisationen, Wirtschaftsförderung, Bundesagentur für Arbeit, IHK) bis Ende 2021 Handlungs- und Lösungsansätze zu entwickeln.

1. Die entwickelten Maßnahmen sollen unter der Nutzung von ggf. vorhandenen Fördermitteln in geeigneten Förderkulissen ab 2022 umgesetzt werden.

Sachlage:

Die CDU-Städteregionstagsfraktion und die GRÜNE-Städteregionstagsfraktion beantragen mit Schreiben vom 05.08.2020, den Tagesordnungspunkt „Erweiterte Analyse über die aktuelle Entwicklung im Hotel- und Gastronomiegewerbe, sowie über die Fachkräfte- und Nachfolgesituation in den Kommunen der StädteRegion Aachen unter Einbezug der Corona Auswirkungen“ in die Tagesordnung aufzunehmen (s. Anlage 1).

Die Verwaltung steht im stetigen Austausch mit den kommunalen Wirtschaftsförderern und den Touristikern der Kommunen sowie mit der Eifel Tourismus GmbH und der Grünmetropole e.V.. In den vergangenen Jahren ist das Thema der Fachkräftegewinnung und Nachfolgeproblematik, ebenso wie der teilweise verbreitete Investitionsstau in einigen Hotel- und Gastronomiebetrieben der StädteRegion Aachen, mehrfach in Besprechungen aufgekommen. Auch im Zusammenhang mit den umfangreichen touristischen Infrastrukturprojekten (bspw. Vennbahn, RUR-Ufer Radweg, RWP Nord und Süd), mit deren Hilfe in den vergangenen Jahren viel für die touristische Attraktivität unserer Region erreicht werden konnte, stellt sich immer wieder die Frage, wie mit den o.g. Herausforderungen umgegangen werden soll. In jüngster Vergangenheit häufen sich insbesondere in den ländlich geprägten Kommunen die negativen Rückmeldungen von Urlaubsgästen, die in unmittelbarer Nähe zu den attraktiven Rad- und Wanderrouten keine qualitativ hochwertigen und ansprechenden Einkehrmöglichkeiten (mehr) vorfinden. Aus den Kommunen wird berichtet, dass alteingesessene und gut laufende Gastronomie- und Hotelleriebetriebe, auf Grund fehlender qualifizierter Nachwuchskräfte, häufig schließen müssen.

In einem Arbeitsgespräch mit den Touristikern der StädteRegion Aachen wurde bereits am 04.11.2019 die Aktualität der genannten Herausforderungen herausgestellt und somit bereits vor der Entwicklung durch Corona als Handlungsfeld der städteregionalen Wirtschaftsförderung identifiziert. Im Nachgang hat die Verwaltung Kontakt zur Bundesagentur zur Arbeit hergestellt, die die problematische Fachkräftesituation bestätigen konnte und ggf. zu planende Projekte begrüßte. Da die Herausforderungen für die meisten Kommunen der StädteRegion von Bedeutung sind, ist es sinnvoll, Lösungsstrategien kommunalübergreifend zu entwickeln.

Für die Erstellung einer Analyse der aktuellen Situation und der Entwicklung des Bestands, des Fachkräftemangels und der Nachfolgesituation im Hotel- und Gastgewerbe benötigt die Verwaltung externe Unterstützung. Die Verwaltung wird hierbei die Koordination der Analyse mit vorhandenem Personal übernehmen, sowie eine Marktsondierung zur Identifizierung geeigneter Anbieter durchführen, woran sich gegebenenfalls ein Vergabeverfahren anschließt. Die Verwaltung wird über den weiteren Fortgang berichten.

Auf Basis der Ergebnisse der o.g. Analyse wird die Verwaltung in den Austausch mit lokalen Akteuren aus dem Tourismusbereich treten, um Handlungs- und Lösungsansätze zu entwickeln. Auf Grundlage dieser Ansätze sollen Maßnahmen abgeleitet werden, die unter der Nutzung von gegebenenfalls vorhandenen Fördermitteln umgesetzt werden. Zur Entwicklung und Umsetzung der Handlungs- und Lösungsansätze rechnet die Verwaltung mit einem personellen Mehraufwand, der zu gegebener Zeit kalkuliert wird.

Rechtslage:

Aufgrund von § 41 Abs. 4 Satz 4 KrO NRW ist die dem Ausschuss vorsitzende Person verpflichtet, den Antrag in die Tagesordnung aufzunehmen.

Personelle Auswirkungen:

Die Koordination der Analyse wird über bestehendes Personal erfolgen. Auf Grundlage der Analyseergebnisse und im Zusammenhang mit der Entwicklung von Handlungs- und Lösungsansätzen wird die Verwaltung die dann notwendigen Kapazitäten und Mehraufwände abschätzen und ggf. notwendigen Personalmehrbedarf beantragen.

Finanzielle/bilanzielle Auswirkungen:

Für die externe Beauftragung einer Analyse stehen Mittel im Haushalt 2020 i.H.v. 30.000 Euro im Sachkonto 544016 „Aufwand i. Z. m. Industriedialog und reg. Kooperation“ im Produkt 15.01.01 „Wirtschaftsförderung und Europa“ zur Verfügung.

In 2021 könnten weitere Mittel i. H. v. 25.000 Euro im Sachkonto 544016 „Aufwand i. Z. m. Industriedialog und reg. Kooperation“ im Produkt 15.01.01 „Wirtschaftsförderung und Europa“ bereitgestellt werden.

Diese Mittel sind bereits im Haushaltsentwurf 2021 der Verwaltung für Aufgaben der allgemeinen Wirtschaftsförderung eingeplant.

Im Auftrag:

gez.: Terodde

Anlage:

Antrag der CDU / GRÜNE - Städteregionstagsfraktionen vom 05.08.2020