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Sozialberichterstattung und -planung;
Befragung zu den sozialen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie in der
StädteRegion Aachen


Letzte Beratung
Mittwoch, 03. März 2021 (öffentlich)
Federführend
A 58 - Amt für Inklusion und Sozialplanung
Originaldokument
http://gremieninfo.staedteregion-aachen.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=10866

Sachlage:

Im Zuge der Covid-19-Pandemie wird zunehmend eine gestiegene Sichtbarkeit und Verstärkung sozialer Ungleichheit diskutiert. Befunde verschiedenster Studien weisen darauf hin, dass es soziale Gruppen gibt, die wirtschaftlich, sozial und gesundheitlich besonderen Risiken und Belastungen ausgesetzt sind. Zugleich sind Ressourcen zur Bewältigung der Auswirkungen häufig ungleich verteilt. Nicht zuletzt sollen laut einer aktuellen Studie Menschen mit geringerer formaler Bildung oder niedrigem ökonomischem Status den gesellschaftlichen Zusammenhalt als geringer erleben.

Vor diesem Hintergrund hat die Verwaltung im Rahmen der Sozialplanung eine Befragung zu den sozialen Auswirkungen der Pandemie in der StädteRegion Aachen initiiert. Ziel der gemeinsam mit Prof. Sebastian Böhm von der Katholischen Hochschule in Köln konzipierten Erhebung ist es, mehr über die sozialen Folgen für Menschen unterschiedlichen Alters, Geschlechts, Status und Herkunft in der StädteRegion Aachen und deren Umgang mit den Herausforderungen im Alltag zu erfahren. Die Ergebnisse sollen im Rahmen der Sozialplanung dazu genutzt werden, aufzuzeigen, welche Unterstützungs- und Informationsbedarfe bestehen, und wo und wie – zum Beispiel auf der Ebene der Sozialräume oder im Zusammenhang mit verschiedenen Lebenslagen – ein Beitrag zur Bewältigung der Krise und deren Folgen geleistet werden kann.

Die ausführliche Befragung ist als Online-Erhebung konzipiert. Sie umfasst Fragenkomplexe zu demografischen Merkmalen, zur Beschäftigungssituation sowie zur gesundheitlichen Situation, zu Erkrankung und Quarantäne und damit verbundene Bedarfe im Alltag sowie zu persönlichen Eigenschaften. Der rund 25 Minuten in Anspruch nehmende Fragebogen basiert dabei u.a. auf standardisierten Fragen aus dem Sozio-Oekonomischen Panel (SOEP) des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) sowie aus Fragekatalogen des gesis Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften und ist um regionsspezifische Fragestellungen erweitert.

Die im Zeitraum Dezember 2020 – März 2021 durchgeführte Erhebung richtet sich an verschiedene Teilgruppen der Bevölkerung und ist zeitlich in zwei Abschnitte unterteilt:

  • Für die erste Befragungsrunde wurde Anfang Dezember 2020 der rund 13.000 Haushalte umfassende Kreis jener Personen per e-mail kontaktiert und um Teilnahme bis zum 08.01.2021 gebeten, der im Zeitraum zwischen Ende Februar 2020 und Mitte November 2020 in der StädteRegion Aachen an Covid-19 erkrankt war oder durch das Gesundheitsamt in häusliche Quarantäne gestellt wurde. Ausgenommen von der Befragung waren dabei Personen, die zum Stichtag der Datenziehung Ende November unter 18 Jahre alt waren oder in stationären Einrichtungen der Alten-, Behinderten- oder Krankenpflege versorgt wurden.
  • Die zum Zeitpunkt der Vorlagenerstellung noch laufende zweite Befragungsrunde erfolgte in organisatorischer Abstimmung mit dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) und richtete sich an den repräsentativen Bevölkerungsschnitt, der ebenfalls um Mitwirkung an der Antikörperstudie (MusPAD) gebeten wurde. Die hierfür repräsentativ ausgewählten Haushalte erhielten mit den Unterlagen des HZI auch den Einladungsflyer zur Teilnahme an der Online-Befragung der StädteRegion Aachen, die bis zum 05.03.2021 möglich ist.

An der ersten Befragungsrunde nahmen insgesamt rund 1.900 Personen teil. Dies entspricht vor Bereinigung des Datensatzes einer Rücklaufquote von ca. 15,8%. Unter Berücksichtigung des Online-Formates sowie der Ausrichtung und Dauer der Befragung ist diese als sehr zufriedenstellend zu bewerten.

Erste Ergebnisse auf der deskriptiven Ebene zeigen, dass das durchschnittliche Alter der Befragten bei 45 Jahre liegt, Frauen eine leicht höhere Beteiligungsquote als Männer aufweisen und Menschen mit Migrationshintergrund zu einem Anteil von knapp 20% mit der Befragung erreicht wurden. Besonders ausgeprägt ist mit rund 40% die Beteiligungsbereitschaft bei Personen, die an Covid-19 erkrankt waren. Erforderliche Hilfe bei Erkrankung und/oder Quarantäne haben die Befragten insbesondere seitens der Familie sowie seitens des privaten Freundes- und Bekanntenkreises erfahren.

Daneben stellen informell gebildete Nachbarschaftshilfen eine weitere wichtige Ressource für die Befragten dar. Zu den häufigsten erfahrenen Unterstützungsleistungen zählen Einkäufe und Besorgungen. Daneben werden insbesondere Austauschmöglichkeiten mit anderen Menschen benannt und als entlastend und hilfreich bewertet. Informations- und Beratungsbedarf ist auf Basis der Antworten im Bereich bestehender Initiativen zur Unterstützung im Alltag sowie bei finanziellen Schwierigkeiten und familiären Krisen erkennbar.

Detaillierte Ergebnisse beider Befragungsrunden – insbesondere unter Betrachtung sozialer Gruppen - werden voraussichtlich im II. Quartal 2021 vorliegen und auf einer aktuell für den 07. Juni 2021 geplanten Veranstaltung zu sozialer Ungleichheit und Gesundheit durch Herrn Prof. Böhm vorgestellt werden.

Die Verwaltung bittet um Kenntnisnahme.Sachlage:

Im Zuge der Covid-19-Pandemie wird zunehmend eine gestiegene Sichtbarkeit und Verstärkung sozialer Ungleichheit diskutiert. Befunde verschiedenster Studien weisen darauf hin, dass es soziale Gruppen gibt, die wirtschaftlich, sozial und gesundheitlich besonderen Risiken und Belastungen ausgesetzt sind. Zugleich sind Ressourcen zur Bewältigung der Auswirkungen häufig ungleich verteilt. Nicht zuletzt sollen laut einer aktuellen Studie Menschen mit geringerer formaler Bildung oder niedrigem ökonomischem Status den gesellschaftlichen Zusammenhalt als geringer erleben.

Vor diesem Hintergrund hat die Verwaltung im Rahmen der Sozialplanung eine Befragung zu den sozialen Auswirkungen der Pandemie in der StädteRegion Aachen initiiert. Ziel der gemeinsam mit Prof. Sebastian Böhm von der Katholischen Hochschule in Köln konzipierten Erhebung ist es, mehr über die sozialen Folgen für Menschen unterschiedlichen Alters, Geschlechts, Status und Herkunft in der StädteRegion Aachen und deren Umgang mit den Herausforderungen im Alltag zu erfahren. Die Ergebnisse sollen im Rahmen der Sozialplanung dazu genutzt werden, aufzuzeigen, welche Unterstützungs- und Informationsbedarfe bestehen, und wo und wie – zum Beispiel auf der Ebene der Sozialräume oder im Zusammenhang mit verschiedenen Lebenslagen – ein Beitrag zur Bewältigung der Krise und deren Folgen geleistet werden kann.

Die ausführliche Befragung ist als Online-Erhebung konzipiert. Sie umfasst Fragenkomplexe zu demografischen Merkmalen, zur Beschäftigungssituation sowie zur gesundheitlichen Situation, zu Erkrankung und Quarantäne und damit verbundene Bedarfe im Alltag sowie zu persönlichen Eigenschaften. Der rund 25 Minuten in Anspruch nehmende Fragebogen basiert dabei u.a. auf standardisierten Fragen aus dem Sozio-Oekonomischen Panel (SOEP) des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) sowie aus Fragekatalogen des gesis Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften und ist um regionsspezifische Fragestellungen erweitert.

Die im Zeitraum Dezember 2020 – März 2021 durchgeführte Erhebung richtet sich an verschiedene Teilgruppen der Bevölkerung und ist zeitlich in zwei Abschnitte unterteilt:

  • Für die erste Befragungsrunde wurde Anfang Dezember 2020 der rund 13.000 Haushalte umfassende Kreis jener Personen per e-mail kontaktiert und um Teilnahme bis zum 08.01.2021 gebeten, der im Zeitraum zwischen Ende Februar 2020 und Mitte November 2020 in der StädteRegion Aachen an Covid-19 erkrankt war oder durch das Gesundheitsamt in häusliche Quarantäne gestellt wurde. Ausgenommen von der Befragung waren dabei Personen, die zum Stichtag der Datenziehung Ende November unter 18 Jahre alt waren oder in stationären Einrichtungen der Alten-, Behinderten- oder Krankenpflege versorgt wurden.
  • Die zum Zeitpunkt der Vorlagenerstellung noch laufende zweite Befragungsrunde erfolgte in organisatorischer Abstimmung mit dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) und richtete sich an den repräsentativen Bevölkerungsschnitt, der ebenfalls um Mitwirkung an der Antikörperstudie (MusPAD) gebeten wurde. Die hierfür repräsentativ ausgewählten Haushalte erhielten mit den Unterlagen des HZI auch den Einladungsflyer zur Teilnahme an der Online-Befragung der StädteRegion Aachen, die bis zum 05.03.2021 möglich ist.

An der ersten Befragungsrunde nahmen insgesamt rund 1.900 Personen teil. Dies entspricht vor Bereinigung des Datensatzes einer Rücklaufquote von ca. 15,8%. Unter Berücksichtigung des Online-Formates sowie der Ausrichtung und Dauer der Befragung ist diese als sehr zufriedenstellend zu bewerten.

Erste Ergebnisse auf der deskriptiven Ebene zeigen, dass das durchschnittliche Alter der Befragten bei 45 Jahre liegt, Frauen eine leicht höhere Beteiligungsquote als Männer aufweisen und Menschen mit Migrationshintergrund zu einem Anteil von knapp 20% mit der Befragung erreicht wurden. Besonders ausgeprägt ist mit rund 40% die Beteiligungsbereitschaft bei Personen, die an Covid-19 erkrankt waren. Erforderliche Hilfe bei Erkrankung und/oder Quarantäne haben die Befragten insbesondere seitens der Familie sowie seitens des privaten Freundes- und Bekanntenkreises erfahren.

Daneben stellen informell gebildete Nachbarschaftshilfen eine weitere wichtige Ressource für die Befragten dar. Zu den häufigsten erfahrenen Unterstützungsleistungen zählen Einkäufe und Besorgungen. Daneben werden insbesondere Austauschmöglichkeiten mit anderen Menschen benannt und als entlastend und hilfreich bewertet. Informations- und Beratungsbedarf ist auf Basis der Antworten im Bereich bestehender Initiativen zur Unterstützung im Alltag sowie bei finanziellen Schwierigkeiten und familiären Krisen erkennbar.

Detaillierte Ergebnisse beider Befragungsrunden – insbesondere unter Betrachtung sozialer Gruppen - werden voraussichtlich im II. Quartal 2021 vorliegen und auf einer aktuell für das III. Quartal 2021 geplanten Veranstaltung zu sozialer Ungleichheit und Gesundheit durch Herrn Prof. Böhm vorgestellt werden.

Die Verwaltung bittet um Kenntnisnahme.

 

 

Im Auftrag:

gez. Dr. Ziemons

 

 


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Mittwoch, 03. März 2021Sitzung des Ausschusses für Soziales, Gesundheit, Senioren und demographische Vielfalt

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Ausschuss für Soziales, Gesundheit, Senioren und demographische Vielfalt
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