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Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge;
hier: Sachstandsbericht


Letzte Beratung
Donnerstag, 25. Februar 2016 (öffentlich)
Federführend
Fachdienst 3.3
Originaldokument
http://ratsinfo.wuerselen.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=3530

Darstellung des Vorgangs:

In der Stadt Würselen haben wir seit 2015 zunächst vereinzelt einige wenige unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Obhut genommen und in der Folge mit Maßnahmen der Jugendhilfe betreut. Zunächst war es eine geringe Anzahl, so dass die Situation gut zu bewältigen war. Die Jugendlichen waren alle männlich und meist kurz vor der Volljährigkeit (teilweise sogar über 18 Jahre alt, aber aus Guinea stammend werden diese erst mit 21 Jahren volljährig). Sie wurden in einer Wohnung in der Kaiserstraße beziehungsweise in einer extra dafür angemieteten Wohnung untergebracht und intensiv pädagogisch von einem Jugendhilfeanbieter betreut.

In den Monaten November und Dezember 2015 ist die Zahl der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge sehr schnell angestiegen, so dass das Jugendamt seitdem vor die Aufgabe gestellt wird, ausländische Kinder und Jugendliche in Obhut zu nehmen und zeitnah zu versorgen.

Die Anforderungen an die Jugendhilfe, schnell gute Lösungen, sowohl in Bezug auf die Unterbringung als auch auf die sozialpädagogische Betreuung zu finden, sind damit drastisch gestiegen und es wird erwartet, dass die Situation sich auch in naher Zukunft nicht entspannen wird.

Am 01.November 2015 ist das Gesetz zur Verbesserung der Unterbringung, Versorgung und Betreuung ausländischer Kinder und Jugendlicher in Kraft getreten. In diesem neuen Gesetz ist u.a. das Verfahren zur Verteilung von unbegleiteten ausländischen Minderjährigen (UMA) geregelt. Am 16.12.2015 hat das Ministerium für Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW einen Leitfaden zur Umsetzung des vorläufigen Verfahrens zur Verteilung von umA herausgegeben.

Allerdings ist das Verteilungsverfahren von minderjährigen Ausländern nur sehr schleppend angelaufen. Die ersten Zuweisungsbescheide im Rahmen der Verteilung sind erst im Januar im Jugendamt Würselen eingegangen.

Seit dem 14.12.2015 wird den Jugendämtern wöchentlich die aktuelle Aufnahmequote mitgeteilt. Diese Quote ist nahezu stetig steigend, nur im Januar ging die Zahl der minderjährigen Flüchtlinge in NRW ein wenig zurück.

Derzeit halten sich in NRW 12494 unbegleitete minderjährige Ausländer auf, so dass am 27.01.2016 jede Kommune pro 1374 Einwohner einen unbegleiteten Minderjährigen aufnehmen muss.

In der Stadt Würselen sind derzeit 24 UMA mit acht verschiedenen Staatsangehörigkeiten aufgenommen. Es sind bis auf eine minderjährige Frau mit ihrer Tochter alles männliche Personen.

Die Unterbringung dieser Jugendlichen stellt sich als große Herausforderung dar.

Zum einen weil es an geeigneten Unterbringungsmöglichkeiten fehlt, aber auch, weil die Jugendlichen häufig nicht mit den vorgeschlagenen Lösungen einverstanden sind oder aus Kontakten, die sie auf der Flucht geschlossen haben, nicht herausgehen wollen.

Die 24 unbegleiteten minderjährigen Ausländer sind zunächst zum Teil in einem Klassenraum der alten Schule im Helleter Feldchen untergebracht worden. Zwei Jugendliche konnten in einer Pflegefamilie aufgenommen werden. Für zwei Jungen wurden Plätze in einer Einrichtung der Jugendhilfe gefunden.

Zudem wurde ein Haus in Euchen angemietet, in dem sechs Flüchtlinge Platz finden konnten und dort sehr engmaschig im Rahmen ambulanter Jugendhilfemaßnahmen betreut werden.

Die junge Mutter mit ihrer Tochter wird in naher Zukunft in eine Mutter Kind Einrichtung gehen. Die Jugendlichen, die schon im Laufe des Jahres 2015 gekommen sind, sind u.a in einer Wohnung mit pädagogischer Begleitung untergebracht. Ebenso gibt es aber die unbegleiteten, die mit Verwandten hier sind und bei denen die Vormundschaft auf diesen Verwandten übertragen werden konnte und die auch für die Wohnsituation sorgen.

Da aber davon auszugehen ist, dass die Zahl der UMA weiter steigt, wird verstärkt nach Lösungen für geeignete Unterbringungen gesucht. Hierbei gibt es enge Kooperationen mit den Jugendämtern der umliegenden Kommunen und verschiedenen Jugendhilfeanbietern, die ein Interesse daran haben, neue stationäre Angebote zu schaffen.

Im Jugendhilfeausschuss wird mündlich zu der aktuellen Entwicklung berichtet.

gez. Arno Nelles

gez. Werner Birmanns

rgermeister

Betreuendes Vorstandsmitglied

gez. Herbert Zierden

gez. Dagmar van Heiss

Fachdienstleiter

Sachbearbeiterin

gez. ./.

gez. ./.

Stadtkämmerer

Mitzeichnung RPA


Anlagen können jeweils im Originaldokument eingesehen werden.

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Weitere zu dieser Vorlage gefundene Ortsangaben

  • Helleter Feldchen
  • Kaiserstraße

Beratungsfolge

Donnerstag, 25. Februar 2016Sitzung des Jugendhilfeausschusses

Art
Anhörung
Ausschuß
Jugendhilfeausschuss
Entscheidung
zur Kenntnis genommen
Details
Tagesordnung
Auszug