28. März 2019 Lothringerstraße wird zur Fahrradstraße und zum Premiumfußweg umgestaltet
Die Fahrradstraße soll durchgängig 4,50 Meter breit sein. Die Gehwege auf beiden Straßenseiten werden deutlich breiter als heute. 21 Parkplätze fallen weg, 26 Parkplätze bleiben erhalten.
Der Mobilitätsausschuss der Stadt Aachen hat am 21. März beschlossen, wie die Lothringerstraße zwischen Wilhelm- und Harscampstraße nach Abschluss der bevorstehenden Arbeiten der Regionetz GmbH an den Versorgungsleitungen zu einer Fahrradstraße und einem Premiumfußweg umgestaltet werden soll. Die Ausschussmitglieder sprachen sich einstimmig bei einer Enthaltung für die sogenannte Variante 2 aus und beschlossen überdies einige Ergänzungen.
Laut Verwaltungsvorlage sieht die Variante 2 die optimale Umsetzung einer Fahrradstraße im Zusammenhang mit einer Rad-Vorrang-Route und eines Premiumfußweges vor:
- 21 Parkplätze fallen bei dieser Planung weg, 26 bleiben erhalten
- Vier existierende Bäume werden gefällt, sechs neue gepflanzt
- Die 12 Bäume stehen alle auf der nördlichen Straßenseite („Raststätte“)
Ausschuss beschließt Ergänzungen
Der Ausschuss beschloss folgende Ergänzungen:
- Erstens wird die Fahrgasse komplett rot asphaltiert.
- Zweitens wird die Zufahrt von der Wilhelmstraße in die Lothringerstraße umgestaltet:
- Die Fußgängerinnen und Fußgänger der Wilhelmstraße bekommen einen eigenen, mit einer Ampel gesicherten Überweg über die Lothringerstraße
- Die Radlerinnen und Radler sollen die Wilhelmstraße in Zukunft in zwei Richtungen überqueren können, ohne sich in die Quere zu kommen, was heute sehr häufig passiert
- Und drittens soll die Fachverwaltung bei der weiteren Planung der Lothringerstraße auch die Zufahrt an der Richardstraße genau im Blick behalten. Es gibt die Idee, die heutige Einbahnstraße in der Richardstraße umzudrehen.
Was bedeutet das?
Für die Umsetzung der Variante 2 ist ein Komplettumbau der Lothringerstraße erforderlich. Auf der gesamten Straßenlänge wird eine Fahrradstraße mit der optimalen Fahrgassenbreite von 4,50 Meter geschaffen. Hinzu kommt ein Sicherheitstrennstreifen von 0,75 Meter überall dort, wo in Zukunft noch Autos geparkt werden können. Das Begegnen zweier nebeneinander fahrender Radfahrer und eines Pkws wird auf der gesamten Straßenlänge möglich sein.
Der Abschnitt zwischen der Wilhelmstraße und der Zufahrt zum Berufskolleg bleibt wie heute schon eine Einbahnstraße für den Autoverkehr, nur das Radeln ist zukünftig in beiden Richtungen auf der Fahrbahn möglich. Der Gehweg auf der nördlichen Seite zwischen Wilhelm- und Richardstraße wird auch zwischen dem Haus Nr. 27 (etwa auf Höhe der Einfahrt zum Berufskolleg) und der Richardstraße auf 2,90 Meter verbreitert. Heute ist er hier nur 1,67 Meter breit.
Gehwege werden breiter
Auf der südlichen Seite, also auf der Seite des Berufskollegs, wird der Gehweg im Abschnitt der Einbahnstraße auf 2,50 Meter verbreitert. Heute ist er hier 1,50 Meter breit. Der Parkstreifen in der Einbahnstraße auf der Seite des Berufskollegs und auch die dortigen vier Baumbeete verschwinden bei der Umgestaltung ganz, um in der Lothringerstraße den Platz fürs Gehen und Radeln optimal aufteilen zu können.
Auftrag an die Verwaltung
Der Mobilitätsausschuss beauftragte die Verwaltung, während der Bauarbeiten der Regionetz GmbH zu untersuchen, welche Auswirkungen es auf den Verkehrsfluss hat, wenn Autofahrer in dieser Zeit von der Harscampstraße nicht in die Lothringerstraße in Richtung Parkhaus und Berufskolleg abbiegen können. Ferner soll die Verwaltung etwa ein Jahr nach Einrichtung der Fahrradstraße in der Lothringerstraße eine Verkehrszählung veranlassen. Die jeweiligen Ergebnisse soll die Verwaltung dem Mobilitätsausschuss zur weiteren Beratung vorlegen.
Kommentar der Initiative "Fahrradfreundliches Brand"
Guten Morgen liebe Unterstützer*innen der Rad-Vorrang-Routen,
wir freuen uns sehr euch mitteilen zu können, dass sich der bisherige Einsatz für bessere Radwege in Aachen gelohnt hat. Das Engagement der letzten Wochen für das erste Teilstück der ersten Rad-Vorrang-Route, die „obere“ Lothringerstraße hat zu einem ganz konkreten Ergebnis geführt!
Statt der viel zu engen Variante 1, die die Stadtverwaltung im Februar als Vorzugsvariante empfohlen hatte, hat der Mobilitätsausschuss (MOA) der Stadt Aachen am Donnerstag, 21.03 die Umsetzung der Variante 2 beschlossen. Darüber hinaus wurden auch Elemente unserer erarbeiteten Variante 2a (Bürgervariante) übernommen. Darunter ist der zentrale Aspekt, dass der Abschnitt durchgehend rot asphaltiert wird und somit für alle Teilnehmer*innen viel besser als Fahrradstraße erkennbar sein wird. Schade ist, dass nicht alle Bestandsbäume erhalten bleiben.
Wir möchten uns ganz herzlich für eure Unterstützung (tatkräftig oder still) bedanken! Wenn sich weiterhin viele Bürger*innen für einen besseren Fuß- und Radverkehr sowie ÖPNV einsetzen, werden wir das Ziel einer umweltgerechteren Verkehrspolitik in Aachen erreichen.
"untere" Lothringerstraße:
Wir hoffen, dass bei der demnächst anstehenden Planung der „unteren“ Lothringerstraße weniger bürgerliches Engagement erforderlich ist, um eine wirklich gute Lösung für den Radverkehr zu erreichen.